Hallo zusammen,
erst einmal ein großes Dankeschön an diese Community. Ich lese hier schon eine Weile still mit und allein das Wissen, dass andere ähnliche Erfahrungen machen und darüber berichten, hat mir psychisch schon sehr geholfen.

Ich bin 41 Jahre alt, lebe in Berlin und stehe gerade vor der schwierigen Entscheidung: OP oder weiter konservativ kämpfen? Ich würde mich sehr über eure Einschätzungen oder Erfahrungen freuen.

Meine Geschichte & Symptome:
Die Problematik begann im Oktober 2023. Ich hatte ca. 3 Monate lang starke Symptome, die ich dann aber konservativ gut in den Griff bekam. Bis vor zwei Monaten hatte ich nur milde Beschwerden und war teilweise komplett symptomfrei.

Seit zwei Monaten habe ich nun einen massiven Flare-up. Interessanterweise hat sich die Seite gewechselt: Früher war es links, jetzt sind die Schmerzen und Symptome rechts.
  • Symptome: Konstantes Kribbeln im Daumen und sehr starke Schmerzen. Zum Glück habe ich dieses Mal keine Faszikulationen (Muskelzucken).
  • Der schlimmste Auslöser: Das Liegen. Sobald ich länger als ein paar Minuten liege, werden die Schmerzen unerträglich. Das führt dazu, dass ich seit Wochen nur 4-5 Stunden pro Nacht schlafe. Das Aufwachen ist die Hölle.
  • Was hilft: Kurioserweise ist das Sitzen am PC in guter Haltung für mich entlastend und lindert die Symptome. Das ist mein Glück, da ich einen Bürojob habe.

Diagnose & Ärztemarathon:
Laut MRT (vom 01.10.2025) bestehen mehrsegmentale Probleme, mit dem Hauptbefund einer hochgradigen Foramenstenose C6 und Spinalkanalstenose bei C5/C6 mit Myelonpelottierung. Auch C3-C5 sind betroffen.

Ich habe bereits mehrere neurochirurgische Meinungen eingeholt:
  • 3 Chirurgen raten zur Versteifung (Fusion) von C5/C6.
  • 1 Chirurg empfiehlt sogar eine noch größere Lösung mit Prothesen/Implantaten von C3 bis C5.

Vor einem Monat wurde ein NLG/EMG (Nervenleitgeschwindigkeit) beim Neurologen gemacht. Ergebnis: Keine messbare Nervenschädigung. Einer der Neurochirurgen meinte daraufhin, solange keine Ausfälle da sind, könnte man noch warten.

Meine Ängste & Fragen an euch:
Ich habe große Angst vor einer OP, besonders mit 41 Jahren. Ich sorge mich um die eingeschränkte Beweglichkeit im Nacken und vor allem vor der Anschlussdegeneration (ASD) in den Nachbarsegmenten.

Momentan ist das Leben durch die Schmerzen und den Schlafmangel elend. Ich nehme Novaminsulfon, Methocarbamol und Tramadol (wenn es gar nicht anders geht), sowie etwas THC zur Beruhigung der schmerzbedingten Angst.

Ich würde mich riesig über Feedback zu folgenden Punkten freuen:
  • 1. OP vs. Konservativ: War jemand in einer ähnlichen Situation (starke Schmerzen, aber „sauberes“ EMG) und hat es ohne OP geschafft? Oder habt ihr die OP gemacht und bereut (oder gefeiert)?
  • 2. Berlin: Hat jemand Tipps für spezialisierte konservative Therapien in Berlin? Gibt es Anlaufstellen, um sich im Dschungel der Möglichkeiten besser zurechtzufinden?
  • 3. Schlaf: Hat jemand Tipps für die Lagerung, wenn Liegen der Hauptschmerztreiber ist?

Ich danke euch sehr fürs Lesen und für jeden Ratschlag.
Viele Grüße,
Luther