Guten Abend und «äs guets Neus» allerseits
Ich bin per Zufall auf dieses Forum gestossen und lese schon seit einigen Tagen darin.
Mein Name ist Erika (36), ich komme aus der Schweiz und bin Polizistin. Im Frühjahr 2020 begann ich berufsbegleitend mit einem dreijährigen Studium.
Anfang November 2020 erwachte ich morgens mit einem steifen Nacken (Kopfdrehen war nicht mehr möglich). Nicht weiter schlimm dachte ich mir, das hatte ich schon häufig. Im Polizeialltag sitze ich stundenlang im Dienstwagen und trage dazu schwere Ausrüstung mit mir herum. Ausserdem kam ich aufgrund meiner Abendschule nicht mehr dazu, meine Sporteinheiten zu absolvieren (Ausdauer- und Krafttraining).
Innerhalb einer Woche verschlimmerten sich die Symptome. Die Muskulatur meines oberen Rückens verkrampfte sich total, ebenfalls meine rechte Schulter und der gesamte rechte Arm. Ausserdem wurden mein rechter Daumen und Zeigefinger taub. Zusätzlich bekam ich im ganzen rechten Arm bis in die vorgenannten Finger starke Nervenschmerzen.
Beim Hausarzte bekam ich nach einer Woche Wärmepflaster, Ibuprofen und ein Muskelrelaxan (Sirdalud). Wiederum eine Woche später musste ich um etwas stärkeres betteln, da die Schmerzen fast nicht mehr auszuhalten waren. Aufgrund der starken Schmerzen wünschte ich mir Zeitweise meinen rechten Arm abschneiden (ich weiss, klingt doof, ist aber so). Ich bekam Novalgin 500 und wurde zum MRI angemeldet. Danach folgte die Überweisung zum Spezialisten in die Schulthessklinik in Zürich, mit Termin am 16.12.2020.
Die paar Wochen bis zum Termin waren heftig. Ich konnte aufgrund der Schmerzen nächtelang nicht schlafen. Ausserdem bekam ich vom Novalgin eine allergische Reaktion im Gesicht und musste das Medikament absetzen. Anstelle dessen erhielt ich Tramadol.
In der Schulthessklinik wurde mir dann am 16.12.2020 mitgeteilt, dass ich im Segment C5/C6 einen Massenprolaps hätte. Auch wurden diverse andere Probleme an meiner HWS festgestellt (siehe unten).
Damit ich wenigstens die Festtage schmerzfrei feiern konnte, wurde bei mir am Folgetag eine PI der Nervenwurzel rechts im Segment C6 und des Facettengelenks C5/C6 gemacht. Der Eingriff zeigte noch am selben Tag seine positive Wirkung. Seit jenem Tag sind die Nervenschmerzen fast vollständig verschwunden und den Rest habe ich mit Tramadol unter Kontrolle. Das «Kribbeln» und «Taubheitsgefühl» sind noch immer da.
Nach Rücksprache mit den Chefärzten wurde mir aufgrund meines jungen Alters, wenn nötig lediglich eine OP (Versteigung) der Segmente C5/C6 vorgeschlagen. Die Ärztin meinte zu mir, dass Sie einen solchen Gesamtbefund bei einer so jungen Person wie mir noch selten gesehen hätte... *schluck und studier...*
Am 13.01.2021 habe ich einen erneuten Termin in der Klinik, um Fragen zu stellen, die Wirkung der PI zu überprüfen und um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Zurzeit habe ich gefühlte 1000 Fragen im Kopf. Ich habe wohl einen Befund und dazu die passenden Ausfallerscheinungen, weiss jedoch überhaupt nicht, ob die Diagnose jetzt sehr schlimm ist, oder nicht und eine konservative Therapie Sinn machen würde oder nicht.
Im Moment sind die Schmerzen dank der PI verkraftbar. Ich habe sogar zwischendurch sehr gute Tage. Aber mir ist bewusst, dass die Wirkung nicht ewig halten wird… (ich darf gar nicht daran denken).
Seitdem Vorfall gehe ich regelmässig in die Physiotherapie (nur sanfte Behandlung der verhärteten Muskelpartien im Schulter u. Armbereich).
Ich werde auf jedenfalls hier weiter berichten. Vielleicht hat jemand schon eine Anmerkung/Einschätzung zu meiner Diagnose. Wären hier die MRI Bilder für euch noch von nutzen?
Vielen lieben Dank im Voraus für eure Rückmeldungen und sorry für den langen Text 😉
Einen guten Start ins neue Jahr wünscht euch
Erika