Am 24.4.2018 hatte ich (22 männlich) einen schweren Motorradunfall (abgesprungen bei 100km/h+) und habe mir einen instabilen Kompressionsbruch mit einer 33%tigem Höhenverlust ohne neurologische Ausfälle zugezogen. Zusätzlich natürlich auch noch diverse andere Verletzungen wie tiefe Schürfwunden am Knie, Händen und Becken und eine Beckenprellung. Aus Gefahr dass das Rückenmark geschädigt werden könnte, wurde ich am Folgetag in der Universitätsklinik Düsseldorf operiert. Die OP verlief komplikationslos. Die ersten Tage nach der OP hatte ich starke schmerzen und bin meistens schon um 3 bis 4 uhr morgens vor Schmerzen aufgewacht. Ich wurde aber gut mit Schmerzmittel versorgt und so konnte ich tagsüber weitestgehend schmerzfrei sein. Anfangs 8x 500mg Novaminsulfon, 2x 600mg Ibuprofen und 2x 10/5 mg targin retard bekommen. Am zweiten Tag nach der OP ging es mir sehr schlecht, musste mich auch übergeben. Mir hat nie ein arzt gesagt woran das liegen könnte, aber ich vermute dass es vom Beginn der Opiatbehandlung kam. 5 Tage nach der OP bin ich ohne Gehhilfen mit ein freunden bereits ca. 1 Kilometer in den nächsten Dönerladen gelaufen. Nach 8 Tagen wurde ich dann aus dem Krankenhaus entlassen, targin hatte ich da bereits abgesetzt und brauchte nurnoch 4x Novaminsulfon und 2x Ibuprofen. Die ersten Tage zuhause waren alles andere als angenehm, es wurde aber schnell besser. Ein Korsett wurde mir nicht verordnet. Mit der Physiotherapie habe ich ca 3 wochen nach der OP begonnen. Zwischenzeitlich hat mir ein Arzt der Uniklinik mich vor die Wahl gestellt, die ventrale Spondolydese noch machen zu lassen oder die schrauben und stangen nach Ablauf der 9 Monaten entfernen zu lassen. Er tendierte eher zu der ventralen Spondolydese, wovon ich natürlich nicht besonders begeistert war. Eine Zweitmeinung habe ich mir bei Dr. Rhee in Kempen eingeholt und er hat mir strikt von der OP abgeraten. Jetzt 11 Wochen nach der OP bin ich weitestgehend Komplikationsfrei und habe Schmerzmittel schon länger abgesetzt.
Zwar habe ich kein Wirbelgleiten o.Ä. und kann mir nicht vorstellen wie die OP sich da auswirkt, aber ich wollte auch mal einen positiven Bericht hier hinterlassen. Langsam überlege ich auch mit einer Wiedereingliederung wieder in meinen Job einzusteigen, weiß aber nicht woher ich wissen soll ob ich bereits das aushalte und ob das meinem rücken mitmacht (Schreibtischjob).
Als Fazit kann ich nur sagen: Immer schön die Physiotherapie Übungen (Muskelaufbautraining in meinem Fall) durchzuführen und bloß nicht den Kopf in den Sand stecken. Natürlich gibt es auch Tage an denen es einem schlechter geht, aber man sollte sich nicht zu viel darauf fokussieren meiner Meinung nach.
