Hallo Brigitte
Eine Klassifizierung einer Spinalkanalstenose, bei der mit Hilfe von Buchstaben A- E, eine Gradeinteilung zur messbaren Weite des Spinalkanals in Millimetern beschrieben wird existiert nicht.
Oftmals lassen sich nur Beschreibungen des Spinalkanals wie z.B. normale, relative und hochgradige Einengung in den schriftlichen Befunden finden.
Diese Aussage kann zwar für sich allein stehen, ist aber oftmals eher im Zusammenhang mit anderen Veränderungen des MRT Bildes zu sehen.
Das heißt die Enge des Spinalkanals ist entweder anatomisch anlagebedingt vorhanden, oder entsteht in Folge degenerativer Veränderungen im Bereich der Wirbelsäule
Gemäß der med. Leitlinie zur Spinalkanalstenose werden durch die Buchstaben eher Krankheitsbilder unterschieden die im Rahmen von med. Studien annähernd vergleichbar sind.
Selbst die med. Leitlinie bietet keine umfassende Aufklärung, sondern ist für Mediziner eher eine grobe Orientierungshilfe zur Erkrankung. z.B.
Klick michEtwas besser wird es hier beschrieben
Klick michSpinalkanalstenosen werden nach Herrn Arnoldi seit 1976 grundsätzlich durch 2 wesentliche Ursachen/ Merkmale unterschieden. :
1. kongenital/ konstitutionell (Angeboren/ durch Anlage bedingt entstanden)
a) idiopatisch
Als idiopathische Erkrankungen werden alle Krankheiten mit nicht bekannter Ursache bezeichnet, bei denen das Symptom selbst die Krankheit darstellt und nicht auf einen bekannten Mechanismus zurückgeführt werden kann.
b) achondoplastisch
Hier liegt die Ursache in der Veränderung von knorpelartigen/ knöchernen Umbauprozessen.
2. erworben (also in Folge der Zeit durch unterschiedliche Ursachen entstanden)
a) Degenerativ
• Zentraler Anteil des Spinalkanals
• Peripherer Anteil des Spinalkanals, lateraler Wurzelkanal/ Rezessus
• Degenerative Spondylolisthese (Wirbelgleiten)
b) kombinierte Stenosen: d. h. jegliche Kombination obiger Formen kann mit oder ohne Beteiligung der erkrankten Bandscheibe bestehen.
c) iatrogen: Diese Form ist durch ärztliche Maßnahmen begründet, die durch med. Maßnahmen entstanden ist, oder als unvermeidbare Folge einer med. Maßnahme entstanden ist
d) posttraumatische Spätfolgen z.B. nicht korrekt ausgeheilte Fraktur eines WBK.
e) sonstige Formen: spezielle Erkrankungen mit gesicherter Diagnose
Persönlich lese ich einen solchen Befund mit der Buchstabenbeurteilung das erste Mal in dieser Form. Eine solche Beschreibung ist eher untypisch.
Keine Ahnung was sich der Radiologe dabei gedacht hat
Es sieht aber nicht so aus als wenn A-E die tatsächliche Enge beschreibt, sondern vielmehr ein Hinweis dazu ist, dein aktuelles Beschwerdebild mit einer möglichen Ursache zu begründen.
Weitere Maßnahmen sollten sich nach den tatsächlichen Beschwerden ausrichten.
Es werden keine Bilder behandelt, sondern ein Bild kann immer nur Beleg oder Hinweis zu bestehenden Problemen geben.
Auf jeden Fall ist eine solche radiologische Beurteilung nicht die Regel und daher sollte der Befund im Gespräch mit deinem NC ausführlich erörtert werden.
alles Gute
paul42