Bandscheiben-Forum

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> Wer weiß was? Grad einer Spinalkanalstenose, Gleitwirbel L4/L5
Brigitte1957559357
Geschrieben am: 12 Jul 2016, 08:20


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Hallo Forum,
ich habe mal eine Wissensfrage: Kennt jemand die Gradeinteilung für eine Spinalkanalstenose?
Bei L4/L5 soll es bei mir "Grad C" sein und bi L3/L4 soll es "Grad B" sein.
Was bedeutet das, ausgedrückt z. B. in Prozent des Normalzustandes.
Liebe Grüße - Brigitte
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Pinguin
Geschrieben am: 12 Jul 2016, 10:41


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liebe brigitte,
herzlich willkommen hier im forum, denn du bist neu hier, oder?

also eine gradbezeichnung bei spinalkanalstenosen habe ich noch nicht gehört.
bisher wurden die verengungen meist in mm angegeben.
vielleicht meldet sich aber noch jemand anderes zu dieseer frage.

welcher facharzt hat denn diese einteilung vorgenommen?

liebe grüße
konstanze
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milka135
Geschrieben am: 12 Jul 2016, 11:25


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Hallo Brigitte,
ich schließe mich der Antwort:
Zitat (Pinguin @ 12 Jul 2016, 10:41) 

also eine gradbezeichnung bei spinalkanalstenosen habe ich noch nicht gehört.

an.

Wobei nicht der Milimeterdurschmesser entscheident ist. Es kommt immer darauf an wieviel Platz dein Schwanz/Nerven braucht.
Der eine Pat. kommt mit 10 mm gut klar. Wärend der andere Pat. mit 10mm schon Beschwerden hat.

Liebe Grüße,
Milka
:;
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Brigitte1957559357
Geschrieben am: 12 Jul 2016, 15:07


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Hallo Constanze,

danke für die Antwort - nein, ich bin nicht neu. Es ist Jan. / Febr. 2016 dieser Gleitwirbel bei mir entdeckt worden und der bewirkt die Einengung, ich hatte dann Spritzen und musste Sport anfangen und habe aktuell geringe Beschwerden, habe aber zufällig heute meine eine Diagnose gelesen und da stand etwas von Grad C bei L4/L5 (wo der Gleitwirbel ist) und Grad B eine Etage höher und ich wollte einfach nur mal wissen, wie die Gradeinteilung ist.

Im Netz war nichts zu finden und die wahren Spezialisten befinden sich ja nun mal in diesem Forum.

Grad C muss schlimmer sein als Grad B.

LG - Brigitte
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Brigitte1957559357
Geschrieben am: 12 Jul 2016, 15:13


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Hallo Milka,

danke für die Info. Vllt. kann ich mal in den MRT-Bildern ein Millimetermaß anlegen. Sind die maßstabgetreu - ich gucke mal drauf, vllt. findet sich eine Maßstabsangabe.

Das ist schon extrem eng bei mir, aber aktuell habe ich keine starken Beschwerden dank Sport etc. Es wollte aber mehrere Ärzte sofort operieren, als bei mir der Gleitwirbel entdeckt worden war und erstmalig starke Schmerzen verursachte. Bin zur Zeit froh, dass ich dann bei Hr. Prof. Halm aufschlug und der mir diese Spritzen verpasste und das Rückenzentrum empfohlen hat, wo ich Sport gemacht habe und wieder machen will.

LG und alles gute für Deine Gesundheit

Brigitte
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milka135
Geschrieben am: 12 Jul 2016, 17:35


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Hallo Brigitte,
kann sein/wird sein, dass es nicht Massstabgetreu ist. Es solte mich eher wundern. Wenns Maßstabgetreu wäre.

Lege die CD-Rom ein. Geh auf Bild XYZ von L4/5 (Querbild) und suche in der/den Leisten/Programm das Symbol für Linial. Diese Symbol klickste an.

Naja, dann gehts ans ausmessen.

Aber wie gesagt, es kommt nicht auf die mm an.

Ein dicker Nervenschwanz (alles unter L1/2) oder Rückenmark (HWS + BWS-L1/2) passt nicht in einem engen Kanal. Aber ein schmaler Nervenschwarz oder Rückenmark kann auch in einem engen Kanal passen.

Liebe Grüße,
Milka :;
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paul42
Geschrieben am: 13 Jul 2016, 18:59


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Hallo Brigitte :;

Eine Klassifizierung einer Spinalkanalstenose, bei der mit Hilfe von Buchstaben A- E, eine Gradeinteilung zur messbaren Weite des Spinalkanals in Millimetern beschrieben wird existiert nicht.

Oftmals lassen sich nur Beschreibungen des Spinalkanals wie z.B. normale, relative und hochgradige Einengung in den schriftlichen Befunden finden.

Diese Aussage kann zwar für sich allein stehen, ist aber oftmals eher im Zusammenhang mit anderen Veränderungen des MRT Bildes zu sehen.

Das heißt die Enge des Spinalkanals ist entweder anatomisch anlagebedingt vorhanden, oder entsteht in Folge degenerativer Veränderungen im Bereich der Wirbelsäule

Gemäß der med. Leitlinie zur Spinalkanalstenose werden durch die Buchstaben eher Krankheitsbilder unterschieden die im Rahmen von med. Studien annähernd vergleichbar sind.

Selbst die med. Leitlinie bietet keine umfassende Aufklärung, sondern ist für Mediziner eher eine grobe Orientierungshilfe zur Erkrankung. z.B. Klick mich
Etwas besser wird es hier beschrieben
Klick mich

Spinalkanalstenosen werden nach Herrn Arnoldi seit 1976 grundsätzlich durch 2 wesentliche Ursachen/ Merkmale unterschieden. :

1. kongenital/ konstitutionell (Angeboren/ durch Anlage bedingt entstanden)

a) idiopatisch
Als idiopathische Erkrankungen werden alle Krankheiten mit nicht bekannter Ursache bezeichnet, bei denen das Symptom selbst die Krankheit darstellt und nicht auf einen bekannten Mechanismus zurückgeführt werden kann.

b) achondoplastisch

Hier liegt die Ursache in der Veränderung von knorpelartigen/ knöchernen Umbauprozessen.

2. erworben (also in Folge der Zeit durch unterschiedliche Ursachen entstanden)

a) Degenerativ
• Zentraler Anteil des Spinalkanals
• Peripherer Anteil des Spinalkanals, lateraler Wurzelkanal/ Rezessus
• Degenerative Spondylolisthese (Wirbelgleiten)

b) kombinierte Stenosen: d. h. jegliche Kombination obiger Formen kann mit oder ohne Beteiligung der erkrankten Bandscheibe bestehen.

c) iatrogen: Diese Form ist durch ärztliche Maßnahmen begründet, die durch med. Maßnahmen entstanden ist, oder als unvermeidbare Folge einer med. Maßnahme entstanden ist

d) posttraumatische Spätfolgen z.B. nicht korrekt ausgeheilte Fraktur eines WBK.

e) sonstige Formen: spezielle Erkrankungen mit gesicherter Diagnose


Persönlich lese ich einen solchen Befund mit der Buchstabenbeurteilung das erste Mal in dieser Form. Eine solche Beschreibung ist eher untypisch.
Keine Ahnung was sich der Radiologe dabei gedacht hat :kinn
Es sieht aber nicht so aus als wenn A-E die tatsächliche Enge beschreibt, sondern vielmehr ein Hinweis dazu ist, dein aktuelles Beschwerdebild mit einer möglichen Ursache zu begründen.

Weitere Maßnahmen sollten sich nach den tatsächlichen Beschwerden ausrichten.
Es werden keine Bilder behandelt, sondern ein Bild kann immer nur Beleg oder Hinweis zu bestehenden Problemen geben.

Auf jeden Fall ist eine solche radiologische Beurteilung nicht die Regel und daher sollte der Befund im Gespräch mit deinem NC ausführlich erörtert werden.

alles Gute
paul42
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knut1956
Geschrieben am: 14 Jul 2016, 09:51


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Hallo Paul42,
das ist doch mal eine Erklärung. Super wie du das beschrieben hast. War für mich auch lehrreich. Großes Lob.

Knut
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