Hallo Markus und willkommen im Forum
Zunächst ein kleiner, wenn auch nicht unbedingt ein unwichtiger Rat für die Zukunft:
Sammel bitte alle Befunde/Berichte und auch MRT-Aufnahmen und lege dir eine chronologische Dokumentationsmappe damit an.
Du wirst es ggf. in späteren Zeiten immer mal wieder brauchen, um den Nachweis der fortlaufenden Entwicklung deines Schadens vorliegen zu haben.
Du beschreibst nunmehr neurologisch begleitende Auswirkungen in Form von Kribbeln bis hin zu "elektrischen Impulsen" die sich bestimmt je nach Bewegungsmuster oder Belastung einstellen.
Daher möchte ich dir als weiteren Rat mitgeben, dass du dich auch neurologisch einmal durchchecken lässt, sprich, die Nerven und Muskeltätigkeiten bei einem Neurologen durchmessen lässt (NLG und EMG etc).
Nächste Frage: welcher Arzt (Fachrichtung) ist gerade dein Ansprechpartner, wer hat dich zum MRT überwiesen und wird es mit dir auswerten/besprechen?
Sollte das kein Neurochirurge oder ein spezieller Wirbelsäulenspezialist sein, dann nimm bitte deine aktuellen Unterlagen und besprich dich mit einem solchen Facharzt.
Zunächst musst du abwarten, was beim gestrigen MRT an Diagnostik herausgekommen ist, dann kann man erst den nächsten Schritt in die Wege leiten der da u.U. heißen mag:
zunächst intensiv die konservative Schiene zu fahren mit Physiotherapie, Medikamentierung/Schmerztherapie evtl. auch eine kompakte Rehamaßnahme ...
oder aber es stellen sich bildgebend und neurologisch bereits gravierende Schäden dar, die einer operativen Intervention bedarf.
Zu deiner Frage, ob der alte Vorfall längst hätte operiert gehört kann ich (ich denke insgesamt niemand hier aus dem Forum) dir nicht verbindlich etwas zu sagen, da uns die genaue Diagnose und der Werdegang während deiner Behandlungszeit an sich ja nicht bekannt ist.
Außerdem bedenke bitte, wir sind ein Selbsthilfeforum von Betroffene für Betroffene und die wenigsten von uns sind tatsächlich in der Materie fachlich versiert, vielmehr werden eigene Erfahrungswerte und angelesenes weitergereicht.
Da jedoch zum damaligen Zeitpunkt, so wie du schreibst, der Nervenkanal (und bestimmt auch nicht das Myelon/das Rückenmark) stark eingeengt war/en, kein neurologisches Defizit sich zeigte, "lediglich" eine anhaltende Schmerzsymptomatik bestand, war es m.E. schon die richtige Wahl, konservativ zu arbeiten und eine OP zunächst nicht zu erwägen.
Es gibt diverse Kriterien, die eine OP-Indikation rechtfertigen und die man zunächst auch beachten sollte, bevor man sich vorschnell operieren lässt.
Insgesamt sollte man vor einer nicht eindeutigen Indikation immer bedenken, dass auch eine OP kein Garant für eine Besserung darstellt und es hinterher alleine nur durchs Narbengewebe zu erneuten Problemen kommen könnte, geschweige denn durch Anschlussinstabilitäten, oder Implantatsbrüchen/-versagen usw.
Da ich persönlich über 15 Jahre mit drei verknöcherten BS-Vorfällen, und damit verbunden auch eingeengten Nervenkanälen und letztendlich Rückenmarkseinengungen, konservativ gearbeitet habe bevor es zu einer OP kam (da sich Lähmungen im Arm zeigten), möchte ich dir einfach nahelegen, zunächst Ruhe zu bewahren und die Auswertung abzuwarten.
Eine OP kann jederzeit erfolgen wenn notwendig.
Mit der aktuellen Auswertung und dem bildgebendem Material weiter zu Fachärzten gehen und ein weiteres Vorgehen besprechen, bzw., falls erforderlich, weitere Diagnostik (wie oben benannt neurologische Messungen) betreiben/einholen, um gezielt ein weiteres Vorgehen angehen zu können, egal was dann auch immer im Raum steht.
Fühlst du dich unverstanden oder hegst du Zweifel an Aussagen von Ärzten, so hole dir Mehrfachmeinungen von Fachärzten rein, bis du Vertrauen in der Aussage/in dem Rat eines Facharztes hast und du es auch verstehen kannst, wie es um Dich bestellt ist.
Um dir selber etwas Linderung zu verschaffen kannst du es, neben der Medikamenteneinnahme, mit Wärme oder Kälte im Schulter-Nackenbereich versuchen. Auch Rückenschwimmen ist hilfreich!
Spezielle Physiotherapie (Bobath, Vojta, PNF, Schlingentisch, Therabänder, heiße Rolle usw.), um Eigenübungen zu erlernen
Entspannungsübungen (Yoga, Qi-Gong, progressive Muskelentspannung nach Jacobsen etc) erlernen
Ein spezielles Nackenkissen benutzen und auch die Matratze einmal testen, ob eine ausreichende Schulterentlastung im Schlaf stattfindet
Beim Zahnarzt schauen lassen ob eine Fehlstellung, ein nächtliches Zähneknirschen usw. nachweisbar Druck im Kiefer-Nacken ausübt und die Muskulatur verhärtet (muskuläre Dysbalancen sind auch oft Ursachen für Schulter-Nacken-Armbeschwerden)
Den Arbeitsplatz betrachten, wie kannst du dort besser/entlastender sitzen - schreiben - telefonieren,
Trägst du eine Brille, womöglich auch noch Gleitsicht, so wäre zu überlegen sich eine PC-Arbeitsplatzbrille anfertigen zu lassen, die gleicht diverse Kopfbewegungen aus
Insgesamt einmal in dich kehren und dich belastende Faktoren/Stressoren dabei ausmachen, darüber dann auch nachdenken, wie du diese ausschalten kannst oder mit welchem Ausgleich du ihnen gegenüberstehen könntest ...
Der Arzt kann dir ein Tens-Gerät verordnen. Damit kannst du dem Kribbeln mit einer Niedrigstromtherapie u.U. entgegenwirken/beeinfluss.
Bei langanhaltenden Beschwerden, unbedingt auch schmerztherapeutisvh baldmöglichst dich vorstellen und therapieren lassen, um einer möglichen Chronifizierung Einhalt zu gebieten (falls nicht schon geschehen).
Und bitte, achte auf Dich!
Beruflicher und private Stress ist Gift, da der Körper in ständiger Anspannung lebt und sich dieses negativ auf vorhandene Schädigungen auswirkt.
Verhärtete schmerzende Muskeln ziehen an Bänder und Sehnen und so verfällt man leicht dem Teufelskreis "Schmerz - Stress -Anspannung - Stress - verhärtetet/verkrampfte Muskulatur - Schmerz - Stress ....
Das geht so lange, bis am Ende die Nerven blank liegen und ein psychisches Problem sich dazugesellt, der Körper mit Niedergeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit bis hin zu Depressionen sich meldet.
Nun habe ich dir einen bunten Reigen aufgezeigt und hoffe und wünsche, du kannst etwas für dich daraus mitnehmen.
Alles Gute zunächst für deine Befundbesprechung!
Wenn du magst, dann schildere einmal wie er ausgefallen ist

Gruß parvus