Hallo Dr. med,
ich muss mich da jetzt doch nochmal einmischen, denn so habe ich das nie geschrieben.
Auch ich habe leonidas dazu ermutigt, ihre Blasenprobleme abklären zu lassen. Auch ich bin nämlich ziemlich davon überzeugt, dass die Blasenprobleme auf einen ausgeprägten medialen Bandscheibenvorfall mit Kompression der Cauda zurückzuführen sind.
Da es sich laut der Schilderung von leonidas aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht um das Vollbild eines Cauda-Syndroms handelt mit Paresen, muss bei ihr also zum jetzigen Zeitpunkt auch noch keine Inkontinenz vorliegen. Ihrer Schilderung nach handelt es sich zum jetzigen Zeitpunkt auch eher nicht um eine komplett autonome Blase mit nachfolgender Überlaufinkontinenz.
Ich könnte mir aber wohl vorstellen, dass die Restharnmengen bei leonidas erhöht sind. Dies könnte das Druckgefühl in der Blase erklären.
Da ich selber allerdings kein Arzt bin, sollte ein Urologe dieses Problem abklären. Es sollte eine Restharnmessung, ein Urin-Test und eine Reflexanalyse der Sakralsegmente durchgeführt werden. Letzteres fällt wohl eher in den neurologischen Fachbereich.
Zusätzlich sollte eine Bildgebende Diagnostik der Lendenwirbelsäule durchgeführt werden zur Findung der Ursache für die Blasenprobleme.
Sollte sich der Verdacht einer Cauda-equina-Läsion bestätigen, sollte mit einer neurochirurgischen Intervention natürlich nicht lange gezögert werden. Aufgrund meiner beruflichen Ausbildung/Studium ist mir dies sehr wohl klar und so stimme ich ihnen bezüglich der Dringlichkeit natürlich absolut zu.
Aus eigener Erfahrung (habe wie gesagt selber eine inkomplette Querschnittslähmung ab Th5/Th6 mit neurogener Blasen- und Darmstörung!) weiß ich allerdings, dass bei der Abklärung einer neurogenen Blasenstörung differenzialdiagnostisch auch immer an eine Blasenentzündung gedacht wird. Dies ist auch gut so, da es aufgrund der teils stark erhöhten Restharnmengen nicht selten zu (rezidivierenden) Harnwegsinfekten kommt.
Es könnte also durchaus sein, dass bei leonidas zusätzlich ein Harnwegsinfekt vorliegt. Sollte dieser etwa nicht erkannt und behandelt werden? Wäre es vielleicht besser, wenn es zu einem Aufsteigen des Infektes mit nachfolgender Pyelonephritis und Urosepsis käme?
Letzteres musste ich leider durchmachen und ich habe sehr viel Glück gehabt, dass ich nun kein chronisches Nierenversagen habe!
Mit freundlichen Grüßen, die Laie Nicoline