Denke ander Banis werden auch ihre eigene Erfahrungen hier schreiben.
Also bei mir war es so:
Hatte anfang 2007 einen BSV.Diagnose : medialer massenprolaps L4/5 mit hochgradiger Spinalkanalstenose.
Ich hatte in meinem Leben immer wieder Hexenschuss.Diese nahmen in den letzten 3 Jahren zu bis auf 2 mal pro Jahr.2006/2007 hatte ich dann im sitzen einen Hexenschuss (enwickelte sich langsam über den Tag) mit Schonhaltung.Diese dauert komischer weise 3 Monate.Dann als ich 2 Wochen Schmerzfrei war dachte ich es wäre weg und nahm wieder vor dem PC eine krumme ja fast liegende Position in meinem Drehstuhl,sodass enormer Druck im L4/5 Bereich herrschte (was ich nicht wahrnahm).Nach 5 Tagen bemerkte ich einen ziehen bds. im Rücken.Als ich 1 Woche später einen Marathon Shopping-Bummel unternahm wurde es dann extrem schlimm.Ich hatte dabei Schmerzen als ob meine BS entzündet sei.Und so nahm das Schicksal seinen Lauf.Hatte am 1 Tag im linken Bein die Schmerzen dann 1 Tag später rechts (es blieb auch dann rechtsseitig).Bei mir entwickelte sich der BS durch jahrelanges FALSCHES SITZEN in gekrümmter Haltung vor dem PC.
Dachte anfangs es wäre ein kleiner BSV und verreiste für 2 Wochen in ein südlich gelegenen Urlaubsort mit schlechter gesundheitlicher Versorgung (nicht auszudenken,wenn sich dort der Spinalkanal gänzlich verschlossen hätte und ich hätte eine Not-Op machen müssen

).Trotz quälender Schmerzen mit Familie überstande ich es,aber mitbekommen habe ich davon nichts,weil ich immer an Schmerzen und den nächsten Schritt denken musste.
Für aussenstehende sind die Schmerzen nicht begreiflich.Es heisst dann komm stell dich nicht so an und man stelle sich vor in der Akutphase.
Habe mich dann nach dem Urlaub für 2 Monate soweit es ging immer geschont im Bett.Dabei konnte ich nur seitlich schlafen.Wenn ich auf dem Rücken lag musste ich immer einen Bein Anwickeln,damit im rechten Fuß und Bein kein Kribbelparästhesien auftauchten.
War für mich eine enorme Umstellung,da ich nachts immer auf dem Bauch schlief.
Durch das seitliche schlafen hatte ich Schultergelenkschmerzen.Auch konnte ich nicht durchgehend schlafen,weil nachts man automatisch seine Position unbewusste verändert.Durch Schmerzen aufgewachte musste ich dann immer selber langsam meine Position ändern.Echt zum kotzen gewesen.
Folge war Tagesmüdigkeit.
Achja hatte als Symptome rechtsseitig (änfänglich): im Fußspann und Fußausenseite bis Unterschenkelaussenseite Kribbelparästhesien;Zehenheberschwäche re;Hypästhesie re Oberschenkelaussenseite;Lumboischialgie;extreme Schonhaltung nach vorne (was mir sehr peinlich war als junger Mann mit 29 Jahren so in der Öffentlichkeit sich zu bewegen),aber anders waren die Schmerzen nicht halbwegs nicht auszuhalten.Durch die Schonhaltung verspannten sich meine Rückenmuskeln.
Ich nahm in der Akutphase für 2 Wochen 3 mal pro Tag hochdosiert Ibuprofen + 3 mal pro Tag Diazepam 5 mg.Dannach versuchte ich es mit 3 pro Tag mit 75 mg Diclo,aber es half alles nichts,darum setzte ich es ab.
Irgendwann im laufe der Monate nimmt man seinen Körper mehr wahr und weiss sich zu helfen.Man vermeidet bestimmte Situation bzw. man lern auch wie man selber Schmerzfrei sein kann.
Bei mir war es so,dass ich nach 6 Monaten gelernt hatte wie ich Schmerzen loswurde.
Natürlich nur kurzfristig.
Ich legte mich ins Bett und versuchte 2-3 Tage durchgehend zu schlafen,damit sich die muskel entspannen.Dies funktionierte hervorragend!

,aber sobald ich wieder längere Zeit spazieren ging ( ca. 3 std.) oder mich hingesetzt habe ( ca. 30 min) so hatte ich erneut Schmerzen und ich musste mich mit einer noch extremen Schonhaltung nach Hause schleppen.Leute schauten mich schon dumm an.
Und wieder 2-3 Tage schlafen

.
Nebenbei versuchte ich auch konservative Maßnahmen wie KG,aber dies half nix.
Man verliert auch irgendwann seine Lebenslust und Qualität,weil jeden Tag Schmerzen Schmerzen....
Irgendwann sagt man sich:Jetzt hole ich einen Messer und schneide das Ding selber raus.
Als junger man mit solch einer Einschränkung zu leben und das lebenslang??!!!Nein danke!!
Ich muss ja noch schliesslich meine Karriere vorantrieben.
So entschloss ich mich zu einer OP.Hatte das Glück,dass der Prof. selb mich operieren wollte und sehr sehr viel Erfahrung hat in sachen endoskopischer OP.Andere Unikiniken wollten mich schon offen operieren,wogegen ich war.
Also vereinbarte ich erst nach 4 Wochen eine OP,aber der Prof. machte sich sorgen und wollte mich schon in derselben Woche operieren (Im nachhinein sollte er recht haben.Ein weiser Mann).
Er was sehr besorgt über die Bilder,weil nur noch 15-20% des Rückenmarkkanals frei waren.Man konnte auch die Nerven nichtmal im MRT sehen so abgequätscht waren die Rückenmarksnerven.
So kahm es ca. 1halb Wochen später plötzlich aus ruhe zu einem Cauda-Syndrom.Cauda-Syndrom ist eigentlich das schlimmste,was passieren kann.Man muss innerhalb von 6 std. operiert werden,ansonsten entstehen irreversible Nervenschäden.
Cauda-Syndrom fing bei mir am Sonntag Abend an.Hatte leichtes Druckgefühl im Bereich der Blase,als ob ich pinkel müsste.Ich wechslte einfach meine Position und es verschwand einfach.
Ich versuchte es geistig zu verdrängen und redete mir ein,dass es irgendwas anderes sei,aber ich wusste schon wie ernst es wirklich ist,aber die Angst (besser gesagt die Sorge) vor einer OP (immer gegeben) veranlasste mich zu Verdrängungsprozessen.
So wurde es Mittwoch Abend.An diesem Tag half auch keine Positionänderung.Druck in der Blasen war immer da;zusätzlich hatte ich ein zihen im Genitalbereich und manchmal Kibbeln im Bereich der Eiche.
Mit dem Darm + Anus war glücklicherweise alles ok.
So ging ich notfallmäßig ins Krankenhaus und stellte mich wieder beim Prof vor.
Ein echt netter und kompetenter Mensch.Der meinte nur,dass er mich sofort operien müsse,wegen Cauda Syndrom.Obwohl sein ganzer Tag mit OPs belegt war und er hätte mich ganz einfach ins Klinikum (nur 5 km entfernt)überweise können oder gar einem seiner Oberärzte übergeben hätte,so hat er mich irgendwie reingequätscht und am späten Nachmittag operiert ( 1,5-2 std OP Dauer).
Auch post OP kahm er zu den Visiten,obwohl ich kein Privatpatient bin
Der Mann ist echt spitze!!!
Post-op lief alles gut.
Im nachhinein hätte ich mein Leidensweg abkürzen können,wenn ich nicht solange gewartet hätte.Was hat es mir gebracht ausser einem Cauda-Syndrom,welches ich mit Glück Gesund überstanden haben.Nicht auszudenken,wenn ich in den unteren Extremitäten lebenslang Paresen gehabt hätte oder Blasen oder Mastdarmstörungen.Ich geb ja zu,habe auch nach Entwicklung des Cauda-Syndroms zu lange gewartet.
Aber wenn man die Zeit zurückdrehen könnte,so würde ich mich sofort operieren lassen (natürlich erst nach ausmaß des BSV;wie gesagt bei massiven,aber bei leichten würde ich eher nicht operien lassen).
Ich bin echt froh meine Lebensqualität wieder zurückgewonnen zu haben.Keine Schnmerzen und gerade zu stehen ist uneschreiblich
Damit es auch sobleibt achte ich auch immer auf meinen Rücken.
Achso OP war auch super.Anästhesistin und ein Prof.Anästhesist haben bei mir die Einleitung gemacht.
Konnte mich kaum ruhig halten,weil die andauernt nur Witze gerissen hatten.So erheitert tratt ich plötzlich weg.Wachte dann wieder auf und dieselben Anästhesisten betreuten mich weiter mit Heizdecken und Dipidolor-Infusion.
Das einzige was Blöde ist:Die erste postoperative Nacht.Man findet überhaupt keinen Schlaf,weil man starke Schmerzen im lumbalen Bereich hat.Hätte wohl etwas mehr Dipidolor verlangen sollen,aber dies bereitete mit Übelkeit,darum nahm ich statt einer Infusion nur Voltaren Tablettten.Am nächsten Tag wollte man mich schon mobiliseren,was ich durch die Schmerzen mir überthaupt nicht vorstellen konnte,aber nach 12-13 Stunden postoperativ ließen die Schmerzen plötzlich (kein Scherz:plötzlich) nach.Sodass ich 3 Stunden später (also noch rechtzeitig) von der Physiotherapeutin mobilisiert wurde
P.S.:Was nach OP blöde war ist wenn man auf Toilette sein Stuhl erledigen muss,aber wenn man langsame Bewegungen macht und keine Drehbewegungen,so kann gut zurecht kommen.Dauert halt doppelt so lang bis man wieder aus der Toilette rauskommt.Dannach ist man Kreislaufmäßig geschafft.