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Komplette Version starke Arm-Schulter-Schmerzen

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woman001
Hallo,

ich hoffe hier im Forum kann mir jemand helfen. Was genau habe ich?

Ich habe seit über 1 Jahr starke Schmerzen im rechten Arm und der rechten Schulter. Meine Kraft in dem Arm hat stark nachgelassen, ich kann meinen Arm nur unter Schmerzen bewegen. Zudem leide ich unter Kopf- und Nackenschmerzen.

Meine Hausärztin hat mich im August letzten Jahres zum Orthopäden überwiesen, nach dem dieser Krankengymnastik, Spritzen, Schmerzmittel und Akkupunktur ausprobiert hatte, überwies er mich zum MRT Röntgen.

Hier ist nur der Bericht von dem Arzt.

Technik:
Untersuchungssequenzen mit MAGNETOM 1,0 T Expert plus
- sagittale T1- und T2-Gewichtung, coronare Medic,
- axiale MEDIC in Höhe C4/5 bis C6/7

Befund:

Allgemein: Streckhaltung der HWS, flache Lordose im cervico-thoracalen Übergangsbereich die dann in einen physiologische Kyphose der oberen BWS übergeht.

Die Bandscheibe im Segment C6/7 weist eine leichte Höhenminderung auf, physiologisches Signalverhalten.

C4/5: Kein krankhafter Befund.

C5/6: Abfachung der Bandscheibenhinterfläche. Kein Prolaps. Regelrechte Weite der Neuroforamina. Keine Kompression nervaler Strukturen.

C6/7: Breitbasige, biparamediane Protrusio, links etwas stärker als rechts. Einengungdes vorderen Subarachnoidalraumes. Keine Irritation oder Kompression der abgehenden Segmentnerven.

Besonderheiten:

Unauffällige Darstellung des Myelons. Auch der kraniocervicale Übergang stellt sich regelrecht dar.

Beurteilung:

1. Biparamedian betonte Protrusio der Bandscheibe im Segment C6/7 verbunden mit einer leichten Höhenminderung. Keine erkennbare Kompression nervaler Strukturen.

2. Streckhaltung der HWS.

Durch die heutige Untersuchung können die geklagten Beschwerden der Patientin nicht hinreichend erklärt werden.

Nach dieser Diagnose hat der Arzt mir 2 Serien Ct gesteuerter Spritzen in die Halswirbelsäule verordnet.

Die Kopfschmerzen waren dann auch weg. Nur die Schulter - Armschmerzen blieben.
Ich kann meinen Arm, bei Überkopfarbeiten nur unter Schmerzen bewegen.

Der Arzt war nun der Meinung, das ich an der Schulter operiert werden muss.

Dies wollte ich nicht einfach so hin nehmen und ging zu einem anderen Arzt. Dieser lies meine Schulter röntgen, auf dem Röntgenbild ist nicht besonderes zu erkennen, so das ich nun auch zum MRT Röntgen überwiesen wurde.

Hier nun der Bericht:

Technik:
Untersuchungssequenzen mit MAGNETOM 1,0 Expert plus,
-parasagittale und paracoronare T1-Aufnahmen,
-parasagittale T2-Aufnahmen,
-paracoronare,parasagitale sowie axiale T1 FS nach i.v. KM.

Befund:

AC- Gelenk: Weitgehend unauffällig.

Acromion: Im sagittalen Bild normaler Anstiegswinkel, leicht gebogene Konfiguration, in coronaler Sicht angedeutete Caudalwinkelung. Insgesamt imporiert der subacromiale Raum relativ eng in coronarer Projektion.

Supraspinatussehe: Im ansatznahen Bereich weist die Sehne eine leichte Signalanhebung auf, als Hinweis auf eine Tendinopathie. keine Ruptur der Sehne, keine muskuläre Atrophie.

Infarspinatussehne: Im hinteren Drittel des Sehnenansatzes erkennt man eine 7x4x3mm große, intratendionöse, signalfreie Struktur im Sinne einer Verkalkung. Zusäätzlich geringgradige Signalanhebung der übrigen Anteile der Sehne. Solitäre, subcortical gelegene, zystische Struktur in der dorsolateralen Zirkumferenz des Humeruskopfes.

Subscapularissehne: Unauffällig.

Lange Bicepsehne: Kein krankhafter Befund.

Labrum glenoidale: Unauffällig.

Besonderheiten: Etwas verstärkte Kontrastmittelaufnahme in der Burse subdeltoidea.

Beurteilung:

1. Im Vordergrund stehende Tendinitis calcarea im hinteren ansatznahen Abschnitt der Sehne des Musculus infraspinatus.

2. Geringe Tendinopathie der Sehne des Musculus supra- und infraspinatus, keine Sehnenfaserruptur, keine muskuläre Atrophie.

3. Allenfalls geringer Reizzustand der Bursa subdeltoidea.

Aufgrund dieser Diagnose habe ich 8 Spritzen mit einem Schmerzmittel und Kortison in die Schulter bekommen.

Geholfen hat es nicht.

Nun hat meine Hausärztin von dem Arzt einen Bericht angefordert. Dieser sieht so aus:

Diagnose:

Periarthropathia humeroscapularis, rechts

Röntgen: siehe Fremdbefunde.

Therapievorschlag:

o.g. Patientin befand sich von April bis Juni in meiner konservativen Therapie. Es wurden Antiphlogistika eingesetzt, physikalische Behandlunsmaßnahmen vorgenommen sowie Interaartikuläre und perartikuläre Infiltrationen verabreicht. Bei Ausbleiben einer ausreichenden Beschwerdebesserung besteht durchaus eine Behandlungsmöglichkeit mittels ESWT, ansonsten müsste die operative Revison des Schultergelenkes in Betracht gezogen werden.


Was bedeutet dies alles nun für mich? Was genau habe ich und wie kann man es lindern?

Ich habe mich schlau gemacht und erfahren, das bei der ESWT Therapie, die Kosten nicht von der Krankenkasse übernommen werden. Laut meines Arztes brauche ich 3-4 Sitzungen und die Kosten betragen je 200€ ( mit einem Wort zu teuer für mich). Ein Einfolg dieser Behandlung kann nicht garantiert werden.

In zwei Wochen habe ich in der Uniklinik Münster einen Termin in der Schultersprechstunde, mal sehen was die dort sagen.

Ich erhoffe mir von da wirkliche Hilfe.

Wie ihr seht, ist dies ein langer Bericht und ich hoffe irgendjemand versteht ihn und weiß Rat.

Ingrid
ildimo
Hallo woman001,

zuerst mal herzlich Willkommen hier im Forum wink.gif.

Dein MRT-Bericht von Deiner Schulter ist ja irgendwie nicht da, aber vielleicht kommt er ja noch. zwinker.gif

Erstmal möchte ich ein lautes: Haaaaaaaaaaaaaalt schreien!!
Also sei mit der Entscheidung einer SchulterOp super, super vorsichtig, wenn es Anzeichen (und die hast Du ja) gibt, daß die HWS beteiligt ist.

Lt. Deinem MRT ist zwar die Nervenwurzel frei, aber d.h. nicht unbedingt, daß nicht doch ein Reiz besteht.

Mein Fall liegt ähnlich, allerdings habe ich 2 BSV in der HWS. Aber auch hier sind lt. MRT die Nervenwurzeln frei.

Ich war bisher bei zwei Neurochirurgen und beide haben mir dann 100%tig gegenteilige Aussagen aufgetischt. Der erste war der Meinung, daß meine starken Schulterprobleme vom Hals kommen, der zweite halt nicht.
Ich gehe jetzt noch zu zwei weiteren und werfe dann eine Münze, nein das war nur Spaß. Ich trage meine diversen Puzzleteilchen zusammen (und das schon seit 15 Monaten) und versuche mir daraus am Ende ein Bild zu basteln.

Aber das brauch Zeit, Geduld und Kraft. augenbraue.gif

Entscheide Dich auf keinen Fall zu schnell für eine OP der Schulter, wenn die HWS der Auslöser ist, hast Du hinterher evtl. noch mehr Probs.

Liebe Grüße
Ilona winke.gif

yamilla
winke.gif grüß´ Dich woman001, willkommen!

Bei der Diagnose kann ich Dir nicht so sehr professionelle Informationen geben (möchte da auch vorsichtig sein), aber ich kann Dir sagen, dass ich seit 2 Jahren starke Schulter-Arm-Schmerzen links habe.

Ich kann meinen Arm auch nicht schmerzlos über Kopf halten, wache nachts wegen starker Schmerzen im Schulter- und Ellenbogenbereich auf. Bekam von einem Ortho Cortisonspritzen in das Ellenbogengelenk - hat außer einer schlaflosen Nacht und heißen Backen am Folgetag (Nebenwirkungen) nichts gebracht. Die Schulter wurde auch schon mit Cortison behandelt - Rö-Befund gleich null.

Ich hatte schon alle Hoffnung aufgegeben, weil die Schmerzen immer schlimmer wurden und die Ärzte auch nicht mehr weiter wußten (meine BSV-Vorfälle waren bekannt).

Aus Eigeninitiative heraus und für die Erhaltung meiner Arbeitskraft habe ich mich dann an das Schmerzzentrum gewandt. Dort hat man sofort erkannt, dass es sich hier um ein Wurzelreizsyndrom - verursacht durch meine BS-Vorfälle - handelt.

Zudem drücken die knöchernen Anbauten bei C5/6 C6/7 auf die Nervenwurzeln die auch Arme und Beine versorgen (Aussage Neurochirurg). Eine Foraminaeinengung (Verengung der Nervenaustrittslöcher) liegt lt MRT nicht vor. Du siehst, eine Reizung der Nervenwurzeln kann sehr wohl vorliegen.

Ich werde nun im November operiert (wegen Einengung Spinalkanal auf 8 mm und Gefahr einer beginnenden Myelopathie) und hoffe, dass meine Schmerzen sich etwas abschwächen, befürchte aber, dass durch das jahrelange Herumlaborieren (ich nenne es auch gerne "Verschleppung") eine Chronifizierung vorliegt weinen.gif . Bleibe aber trotz allem zuversichtlich.

Wenn es mit Deinen Schmerzen Schulter/Arm schlimmer werden sollte, lass nicht locker! Nehme an, dass Deine Schulter i.O. ist, lass Dir kein X für ein U vormachen!

Alles Gute für Dich und liebe Grüße wink.gif

Yamilla
yamilla
wink.gif hallo woman001, winke.gif
jetzt nachdem Dein Röntgenbefund eingestellt ist (fehlte vorher), kann ich Dir nur empfehlen, diese sog. IGEL-Leistungen (Individuelle Gesundheitsleistung), die von der Kasse nicht übernommen werden, erst einmal zu lassen.

Das kenne ich übrigens auch - mein Ortho wollte mir auch IGEL-Leistungen verordnen, habe aber dankend abgelehnt.

Soweit ich lese, warst Du noch nicht beim Neurochirurgen bzw. einem Schmerzspezialisten (Schmerzambulanzen in großen Kliniken).

Vielleicht solltest Du Dir auch dort Information/Meinungen einholen?

Alles Gute sonne.gif

Liebe Grüße Yamilla wink.gif

P.S. Mein Kollege wurde auch an der Schulter operiert und jetzt (nach 1 weiteren schmerzhaften Jahr) hat sich herausgestellt, dass er "eigentlich" 1 BSV an der HWS hat und der Schmerz so ziemlich sicher daher kommt.... smhair2.gif
ildimo
Hallo Ihr zwei,
wink.gif
melde mich auch nochmal zu Wort, nachdem der Schulterbefund eingestellt ist.

Kann mich Yamilla nur anschließen: IGEL-Leistungen und Operationen sind allseits sehr beliebt, die bringen nämlich die dicke Kohle.

Bitte, bitte gaaaaanz vorsichtig sein, wenn operiert werden soll. smhair2.gif
Ich hatte im Handumdrehen zwei OP-Termine in zwei namhaften orthopädischen Kliniken. In einem davon war ich auch in der Schultersprechstunde. Meine HWS-Beschwerden waren den Herrschaften dort sch....egal. hammer.gif

Wenn aber die Schulter operiert wird, obwohl die Probs vom Hals kommen, hat man oft mehr Ärger und Schmerzen als vorher.

Cortisonspritzen waren bei mir auch (außer zusätzlichen Schmerzen) total sinnlos, Cortisoninfusionen übrigens ebenfalls.

Ich versuche es in ca. 14 Tagen mit Röntgenreizbestrahlung der Schulter. Werde aber außerdem am Hals z.Zt. mit einer speziellen Atlastherapie behandelt. Werde über Erfolg oder Mißerfolg dieser Therapien berichten.

Und ganz wichtig: Geh zu einem NC, besser vor einer OP-Entscheidung sogar zu mindestens zweien.

Liebe Grüße
Ilona winke.gif
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