Hallo Novemberchild,
die Injektionen, von denen Du berichtest sind die, über die ich vor kurzem einen Thread geöffnet hatte und darin beschrieb, dass sie mir recht gut helfen. Wie man hier im Forum lesen kann, sind die Ergebnisse recht unterscheidlich, bei manchen sind sie nahezu wirkungslos, bei anderen bewirken sie kleine (wenn auch zeitlich begrenzte Wunder.
Paravertebral bezeichnet, wie mein "Vorschreiber" bereits so gut ausgeführt hat lediglich die Stelle, an der die Flüssigkeit letztlich zum Einsatz kommen soll. ICh kann Dir aus meiner Erfahrung nur berichten, dass zunächst, je nach Etage (also welche Bandscheibe) unterschiedliche Reaktionen erfolgen können. Wie ausgeprägt die sind hängt davon ab, wie viele leitende Nerven an der entsprechenden Stelle noch vorhanden sind. Bei mir sind an LWS 5/S1 so gut wie keine mehr, deshalb "spüre" ich nur, dass der Schmerz nachlässt, habe aber kein Taubheitsgefühl. Bei LWS4/5 sieht das schon anders aus, da scheint noch mehr los zu sein, deshlab konnte ich am Dienstag etwa 15 Minuten nach der Spritze kaum noch laufen (cooles Gefühl, Du sagst Deinen Beinen: Kommt, jetzt gehen wir mal zum Auto und die hören einfach nicht!), außerdem hatte ich einen tauben Hintern und Wölkchen unter dem rechten Fuß, aber diese "Nebenwirkungen" lassen in der Regel nach ein, zwei Stunden nach... deshalb sollte man zu diesen Behandlungen immer einen "Fahrer" mitbringen.
Ansonsten kann ich Dir sagen, dass diese Injektionen unter so genannter CT-Kontrolle stattfinden, das läuft so ab:
1. Du legst Dich auf diesen beweglichen Untersuchungstisch
2. Du wirst ins CT "gefahren", es werden ein bis zwei Aufnahmen gemacht (einatmen, ausatmen, nicht atmen, man kennt das ja)
3.Eine Assistentin klebt Dir etwas auf den Rücken, so eine Art Pflaster, schätze mal, das ist so etwas wie eine Orientierungshilfe für dei Injektion.
4. Nochmal Aufnahme
5. Das Pflster kommt ab, Dein Rücken wird großflächig sterilisiert, dann kommt der Doc. Es gibt einen kurzen, stechenden Schmerz, wenn die Nadel eingeführt wird, der aber schnell nachlässt und gut wegzuatmen ist, denn gleichzeitig mit dem Vortreiben der NAdel spritzt der Doc ein Lokalanästetikum.
6. Erneute CT-Aufnahme
7. Wahrscheinlich folgen jetzt noch ein bis zwei Korrekturen, wobei die Nadel immer tiefer eingeführt wird und anschließend noch mal im CT geguckt wird, wo und ob sie richtig liegt. Das SChlimmste an deiser Phase ist übrigens nicht die Nadel, sondern die Tatsache, dass man so schlecht auf dem Bauch liegen kann uns man natürlich versuchen sollte, "möglichst" entspannt zu liegen, was bei den bis zu diesem Moment aufgetretenen Schmerzen zuweilen etwas schwierig ist...
8. Jetzt wird ein verantwortungsbewußter Arzt hingehen und ein bis zwei ml Kontrastmittel einspritzen und noch eine Aufnahme machen. Grund: Wenn die Nadel den Duralsack verletzt hat (quasi die Isolierschicht der Nervenbahnen, weiter oben würde man das Rückenmarkkanal nennen), wird er nicht injizieren, denn dann kann es einem schon mal schlecht werden oder man bekommt Kopfschmerzen (frag die in Forum, bei denen eine Myelographie gemacht wurde, da wird das absichtlich getan, die liegen anschließend mehrere Tage flach)
9. Wenn alles korrekt ist (und das ist es in der Regel), wird der Doc einen Coctail aus Cortison und Lokalanästetikum einspritzen, das sind noch mal unangenehme Sekunden, denn da, wo das Zeug hinsoll, ist nicht so besonders viel Platz. Du wirst in den Sekunden den Verlauf des "malträtierten" Nervs ganz genau spüren, also vom Po bis in den Zeh, das lässt aber schnell nach und da die Nadel anschließend sofort rauskommt, bist Du darüber so froh, dass Dir das andere nicht viel ausmacht.
10. Noch mal Kontrollaufnahme, fertig!
Die ganze Chose dauert im Schnitt 10 Minuten, manchmal ein kleines bißchen mehr, aber normalerweise nie mehr als 15 Minuten. Ich persönlich finde, auf diese Zeit kann man sich ganz gut einstellen, wenn man weiss, dass es in 10 Minuten vorbei ist, kann man es recht gut ertragen.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig die Angst nehmen (also wenn ich weiss, was auf mich zu kommt, geht es mir meistens besser, deshalb) und ich hoffe, dass es Dir anschließend besser geht. Wie gesagt, ich würde jetz mal grundsätzlich keine Wunder erwarten, aber bei mir ist es so, dass ich nach der Injektion eine minimale Verbesserung habe und insgesamt etwas leistungsfähiger, weil beweglicher werde. Schmerzfrei war ich zu keinem Zeitpunkt nach der Injektion, aber man wird ja bescheiden, oder? Du kannst u.U. Deine Gymnastikübungen machen und eine wenig länger auf den Beinen sein, auch das hilft ja schon, oder?
Alles Gute!
Grüße
Jukes