Hallo User,
ein Problem ist, glaube ich, dass, wenn du als gut trainierter Mensch Veränderungen merkst, diese subjektiv sehr augenscheinlich sind, aber dem Untersucher, der die Durchschnittsbevölkerung als Kraftmaß hat, nicht so sehr auffallen.
Letzten Sommer, als das mit meinen Armen anfing, hatte ich z.B. die Situation, dass ich nur noch 3 Liegestütze machen konnte, und erntete von einer Neurologin den Spruch: da können sie mehr als die meisten Frauen.
Das war auch die Neurologin, die sich trotz Auftrag weigerte ein EMG durchzuführen.
Der Punkt ist aber, dass ich vorher 25 Liegestütze konnte (nur noch, in meiner aktiven Turnerinnenzeit gingen durchaus 50), und dann sind auf einmal 3 etwas, was berechtigterweise beängstigend ist. Hätte man im Sommer ein EMG durchgeführt, wären wahrscheinlich akute Schädigungen festgestellt worden, da dies erst Anfang Januar passierte, waren es höhergradige schon länger bestehende. Zum Glück erholt sich mein rechter Arm eindeutig, und ich denke dass sich links auch nocjh etwas bessert, ob es noch ausreicht für klinische Tätigkeit muss die Zeit zeigen, wahrscheinlich ist eher eine halbe Praxistätigkeit, die könnte ich auch mit einem eingeschränkt belastbaren linken Arm durchführen.
D.h., dass du wahrscheinlich Veränderungen gemerkt hast, die noch mit einem Kraftgrad 5 bewertet wurden (im Januar/Februar), aber für dich wahrscheinlich schon Augenscheinlich waren. Dadurch wird Diagnostik unnötig verzögert oder Befunde nicht ernst genommen.
Zu den Neurologischen Ergebnissen hätte ich noch eine Frage:
Es weden doch normalerweise die Kennmuskeln geprüft, da die mit größter Wahrscheinlichkeit nur einer Wurzel zuzuodnen sind.
Das ist für L5 der M. tibialis anterior und M . tibialis posterior sowie der Großzehenheber, eingeschränkt auch der M.gluteus medialis, aber der hat häufig auch einen L4-Anteil
Für L4 ist es der M. quadrizeps femoris und hier insbesondere der vastus lateralis, also der seitliche Anteil.
Daher kann ein Neurologe normalerweise eindeutig zuordnen, wo die Schäden lokalisiert sind, und unter anderem dafür sind ja auch die Untersuchungen da.
Warum gelingt das bei dir nicht?

Das Einknicken des Beins ist im übrigen L3/L4, das kenne ich gut, vor meiner LWS-OP war das ausgeprägter, das die L4 Wurzel von beiden Seiten (dem L3/4 Vorfall und dem L4/5-Vorfall) bedrängt wurde, da sie bei L4/5 von der Bedrängnis befreit wurde und nur noch der kleinere L3/4-Vorfall vorhanden ist, kommt das viel weniger häufig vor.
Ich würde an deiner Stelle jetzt auch versuchen, Ruhe zu bewahren. Die Symptome die du hast, sind zwar viele, aber alle nicht hochgradig. Wenn du mit der vielen Bewegung nicht weiterkommst versuche es doch mal mit häufigeren Pausen, wenn es gut tut diese ruhig auch in Stufenbettlagerung. Sitzen ist das ungünstigste was du tun kannst. Nicht jeder Mensch ist gleich, und vielleicht ist bei dir weniger mehr.
Und dann wartest du ab (geht in Zeiten von Corona ehedem nicht anders, du bist kein Notfall, also würde jetzt keiner dich operieren). Entweder entwickel sich dann eindeutige Symptome, wie z.B. Ende August bei mir, dass Treppen auf- und absteigen auf einmal nicht mehr möglich war (geht jetzt alles wieder unproblematisch, also so etwas regenerirt sich auch wieder, wenn man dann nicht zu lange wartet).
Oder das Zehenheben funktioniert auf einmal gar nicht mehr. Dann stellt sich auch nicht mehr die Frage, welche Etage die richtige ist.
Kein Panik, die Symptome die du hast sind alle noch nicht so ausgeprägt, dass sie nicht wieder zurück gehen können.
LG, Elke