Hallöchen Ihr Lieben,
heute melde ich mich hier mal wieder selber. Eine telefonische Sekretärin könnte ich heute wohl auch nicht nutzen.
Nach der gestrigen Spritze, geht es mir heute den ersten Tag wieder mal etwas besser seitens der HWS.
Die Muskulatur lässt langsam etwas locker und auch die ausstrahlenden, brennenden Schmerzen in Kopf, Oberarm und Schulter lassen langsam etwas nach. Das Gefühl von Benommenheit und Sehstörungen sind allerdings noch unverändert geblieben. Das braucht wohl einfach noch eine Weile, bis auch das wieder auf das "für mich normale Maß" zurückgeht.
Ich habe die vergangene Nacht wenigstens mal wieder gescheiter schlafen können. Die 2 Nächte davor konnte ich nämlich vor Schmerzen kaum schlafen. Bei jeder noch so kleinen Bewegung der Schulter, des Armes und der HWS hätte ich vor Schmerzen an die Decke gehen können. Da haben schon kleinste Bewegungen ausgereicht. Ich bin echt froh, dass sich das wenigstens gebessert hat.
Es wird aber wohl noch einige Tage dauern, bis sich das wieder normalisiert.
Laut Orthopäde und auch meinem eigenen Gefühl nach, ist auch so ziemlich die komplette HWS auf allen Ebenen blockiert. Daher auch zum Teil die massive Bewegungseinschränkung und die Probleme. Leider kann man da bei mir auch gar nicht manualtherapeutisch rangehen. Das macht eben alles nicht gerade leichter und unkomplizierter.
Seit Dienstag nehme ich ja nun einmal täglich zur Nacht Tetrazepam gegen die Muskelverspannungen/Muskelspasmen. Das hilft meinem Gefühl nach zwar etwas, aber leider bringt das gleich schon wieder weitere Probleme mit sich mit. Durch das Tetrazepam kann ich schlechter laufen, da es einen negativen Einfluss auf die ohnehin schon vorhandenen Lähmungen (durch den Querschnitt) hat. Abends und nachts brauche ich nun den Rolli auch im Haus, da ansonsten die Sturzgefahr zu hoch wäre. Laufen mit Hilfsmitteln und Rollstuhlfahren ist zur Zeit auch ansonsten durch die HWS-Probleme nicht gut möglich, da es mir starke Schmerzen bereitet. Also ist meine Mobilität zur Zeit auf ein Minimum beschränkt, bis es der HWS wieder etwas besser geht.
Das Tetrazepam hat leider noch eine weitere sehr unschöne Nebenwirkung. Da es auch die Blase als Muskel schlapp macht, habe ich dadurch deutlich Probleme beim Wasserlassen. Da ich deswegen zur Zeit ordentlich Restharn habe, muss ich nun zumindest während der Einnahme des Tetrazepam einmal täglich katheterisieren. Für mich ist das nun regelrecht ungewohnt, da ich ja ansonsten durch meinen Blasenschrittmacher so verwöhnt bin. Durch den Blasenschrittmacher brauche ich normalerweise nicht mehr regelmäßig zu katheterisieren.
Meinem entzündeten Fußzeh geht es heute auch etwas besser, nachdem mein Freund (ist Krankenpfleger) gestern den Eiter entleert hatte.
Aufgrund der stark verminderten Sensibilität und den starken Schmerzmedis hat mir das zumindest nicht weh getan und ich habe davon nicht viel gemerkt. Jetzt will ich mal hoffen, dass der Zeh problemlos abheilt.
Gestern hatte sich ja schon eine Heiserkeit und ein Problem mit der Stimme angedeutet, als ich abends mit der lieben Eumelchen telefoniert hatte. Sie hat mir ja als Sekretärin ganz lieb den letzten Beitrag getippt.
Heute morgen als ich wach wurde, habe ich nach meiner Stimme gesucht, in der Hoffnung, dass sie heute wieder funktioniert. Ich habe aber leider vergeblich gesucht, denn heute ist die Stimme ganz weg. Nicht den kleinsten Muck bekomme ich heute mehr raus. Mein Freund hat sich zwar "gefreut" über die Ruhe hier zu Hause, aber ich finde es gar nicht so lustig, diesen Total-Ausfall der Stimme.
Heute denke ich da aber doch weniger an die HWS als Ursache, sondern eher an einen Infekt von Kehlkopf und Stimmbändern.
Lustig wird es dann nachher werden, wenn ich ins Sanitätshaus muss, um die Halskrausen (unter anderem auf jeden Fall die Miami-Halskrause) anzuprobieren. Da muss ich ja Stift und Papier mitnehmen, um mich zu verständigen, oder ich muss mit Händen und Füßen reden.
Momentan habe ich echt das Gefühl, alles am Körper geht kaputt oder funktioniert nicht mehr. Vielleicht bin ich doch tatsächlich ein Montagsmodell, was mein Freund ja immer zu mir sagt, um mich aufzuziehen.

Oder doch nur eine Pechsträhne?
Na, ich lasse mich überraschen, wie es weitergeht und hoffe auf Besserung.
Es ist jedenfalls heute sehr ungewohnt, schwer und lästig für mich, mal dauerhaft die "Klappe" zu halten. Aber was bleibt mir wohl anderes übrig, als meinem Freund mal etwas Ruhe zu gönnen!?
Liebe Grüße von der stummen Nicoline