das das Tamsolusin bei dir etwas hilft, zumindest bessert (400 ml Restharn sind ganz schön heftig), ist schon mal gut. Im ersten halben Jahr nach der Blasenlähmung (genauer gesagt ab drei Monate danach, vorher kannte ich den Ansatz noch nicht) habe ich ja nur über die Bauchdecke das TENS genutzt. Z.b. Abends beim Fernsehen oder Lesen, das geht ziemlich unkompliziert.
Das schlimme ist, dass in diesem Bereich so viel Unwissen kursiert. Ich hatte ja nach meinem ersten Termin in der Neurourologie ind einem haus mit Querschnittszentrum nochmal mit dem dortigen Chef telefoniert in meiner verzweifelten Suche nach einer Ursache. Der meinte, solche Ereignisse sähe er nicht so selten, wie man behauptet nach LWS-OPs, und es wäre auch nicht so, dass immer Vollbilder (Blasen-Mastdarmlähmung und Reithosenanästhesie) vorlägen sondern manchmal nur Teilbefunde. Also z.B. nur Blasenlähmung ohne Darm und ohne Reithosenanästhesie. Und auch, dass man einen Befund sehen würde, der das verursacht, sei nicht immer der Fall.
Viele Ärzte gehen aber davon aus, dass nur die Klassiker existieren und alles andere nicht davon kommen kann. Auch im Beckenbodenzentrom haben die mir gesagt, dass, wenn das System vorgeschädigt oder einfach empfindlich ist, schon kleine Reize reichen können, um so eine Problematik zu verursachen.
Also spreche mit deinem Urologen, dass du schnellstmöglich eine Urodynamiik bekommst, und dir therapeutisch suffizient geholfen werden kann.
Und glaub daran, dass alles wieder gut wird, weil die chancen dann gar nicht so schlecht stehen

Ich habe damals nach ähnlich traumatisierenden Erfahrungen wie du einen ausführlichen Brief verfasst und an meinen Operateur geschickt, in dem ich genau beschrieben habe, was an dem Procedere nach der OP schief gelaufen ist und wie ich mich dabei gefühlt habe. Allein das Schreiben und abschicken hat geholfen, später hatten wir darüber noch ein ausführliches Gespräch (nach 2 Monaten), das auch sehr gut getan hat.
Vielleicht überlegst du dir mal so etwas ähnliches.
LG, Elke