Ein freundliches Hallo an alle Leser!
Update: Wie es mir geht und was ich dafür tue
Nun bin ich schon 4 Wochen aus der Schmerzklinik und will gerne berichten.... Es geht mir insgesamt gut, ich hab über die Tage die Schmerzen unter Kontrolle, d.h. sie sind eigentlich immer zwischen 0 und 1 (auf der 10er-Skala).
Wenn das große ABER nicht wäre: Das Management dieses Zustandes setzt noch immer voraus, dass ich mich darum intensiv kümmere. An einen „normalen“ Tagesablauf - bei dem man über solche Dinge nicht groß nachdenkt - und auch an Arbeiten ist noch gar nicht zu denken. Ich mache viel im Haushalt und verschiedene Kleinigkeiten, fühle mich damit aber „normalerweise“ nicht ausgelastet. Würde gerne wieder „etwas Sinnvolles“ tun (hmm, hört sich jetzt fast an die das Jodeldiplom - hoffe ihr wisst was eigentlich gemeint ist)
Das größtes Manko ist, dass ich noch immer nicht lange sitzen kann. Zweimal, dreimal so 45 Minuten am Stück über den Tag - kleinere Sitzungen etwa beim Essen zähle ich jetzt nicht - und das war es auch schon. Gerne werde ich dann auf das Stehpult als Lösung verwiesen, aber das Stehen geht etwas länger, aber eben auch nicht endlos. Am besten ist daher mein Mix aus Bewegung, Gehen, Übungen, Stehen, Sitzen und auh mal Liegen. Je öfter ich wechsle, umso besser ist das Resultat.
Letzte Woche wollt ich es wissen und hab einmal mehr gesessen... bei einer Einladung zum Essen, etwas mehr am PC gearbeitet, bei meinem Therapeuten.... mit dem Ergebnis, dass sich die Reizung des Nervs schön langsam über die Tage aufaddierte und am Fr, Sa und so hatte ich dann wieder das wunderbare Ziehen im Ischias längs das linke Bein runter. Ab dem Wochenende dann Sitzen reduziert, etwas mehr gelegen und Entspannungen gemacht... und schon wurde es auch besser.
Mein Physio und mein Arzt sagen: Entwicklung ist gut und kann noch besser werden, also weiter etwas schonen, Sitzen vermeiden, meine Übungen machen...
Was meint ihr dazu?
So und das mache im Einzelnen, um die Schmerzfreiheit zu managen:
- Medikation: Lyrica 75 mg 1-0-2; sonst Lasea, Vit. B Komplex, Magnesium...
- 2 X täglich Ganzkörper-Eisabreibung
- Übungen zur Kräftigung von Rücken- Buch und Beckenboden-Muskeln (teils auch mit dem Pezzi-Ball)
- Übungen wechselweise auf einem Bein zur Kräftigung der Beinmuskulatur und zur Stabilisierung
- Dehnen Dehnen Dehnen aller Bein- und Wadenmuskeln
- Kleine Übungen für den Fuss- und Zehenheber, die leider noch nicht ganz wiederhergestellt sind
- Übungen mit dem Flexi-Bar, so etwa 20 Min täglich
Wenn ich alles zusammen zähle, komme ich auf 60 bis 90 Min. der „aktiven“ Übungen täglich
sodann:
- Viel viel viel draußen gehen, mindestens 2 Stunden am Tag, nach Möglichkeit mehr, und dabei immer noch neue Ecken meiner Stadt entdecken.
- Muskelentspannung nach Jacobsen (leider schaff ich das nicht jeden Tag)
- 1 X wöchentlich zum Rehasport Wirbelsäule
- 1 X wöchentlich zum Verhaltenstherapeuten
- ansonsten versuche ich, das „du musst“ und den Zwang, etwas Bestimmtes zu erreichen in einer bestimmten oder messbaren Zeitspanne zu vermeiden - sondern versuche einfach, die kleinen Erfolge zu sehen und positiv zu werden. DAS ist für mich noch immer der wirklich schwierigste Part bei meinem ganzen „Reha-Programm“.
So, das wird hoffentlich einige von Euch interessieret habe,
liebe grüße aus Mainz vom Gerhard