Hallo Karin,
zunächst einmal möchte ich deine Fragen beantworten, ist schon klar, dass es Unterschiede bei uns Patienten gibt, aber trotzdem finde ich es wichtig, von anderen zu hören, deshalb bin ich auch in diesem Forum gelandet.
Meine OP war am 14.06.2011 und kann wohl als Notfall-OP bezeichnet werden. Nach drei Wochen Rückenschmerzen dachte ich, dass ich mich auf dem Weg der Besserung befände, als am 12.06. die Taubheitsgefühle und Lähmungen am Fuß anfingen und sich am rechten Bein bis zum Po weiter hoch arbeiteten. Auch nach der OP gab es keine "Wunderheilung", aber das haben mir die Neurologen in der Klinik auch gleich klar gemacht.
Heute, knapp 4 Wochen später, sind die Symptome (Taubheitsgefühl vom Fuß über Rückseite der Beine bis zum Po) noch fast genauso, durch Krankengymnastik etc. kommt es mir aber so vor, als ob die Lähmungen (Fußheber und Fußsenker des rechten Fußes, Lähmungen am Bein habe ich nicht) sich leicht gebessert haben. Zum Gehen muss ich aber weiter einen Rollator verwenden. Aber ich kann wieder meinen Gesäßmuskel anspannen (links normal, rechts etwas weniger), was auch schon ein Fortschritt ist.
Anders als bei dir

hatte ich keine Auswirkungen auf die Blasenfunktion, d.h. ich merke, wenn sie voll ist und kann sie auch selber ganz normal entleeren. Beim Darm war's anders, er war definitiv voll, aber ich konnte ihn nicht selber entleeren. Wie ich vorher geschrieben habe, geht das jetzt aber auch wieder. Als "normal" empfinde ich es nicht, da ich immer noch das Taubheitsfühl im anogenitalen Bereich habe (allerdings nicht völlig taub, eher so wie "eingeschlafen", wenn man z.B. Stunden auf einem unbequemen Fahrradsattel verbracht hat), so dass ich ständig das Gefühl habe, da "sitzt" was am Darmausgang. Und manchmal verstärkt sich das Gefühl und dann muss ich schnell ein WC aufsuchen.
In die Reha (Anschlussheilbehandlung) bin ich relativ schnell gekommen, bin dort seit 28.06., also 2 Wochen nach der OP. Allerdings ist mein Programm dort entsprechend, Krankengymnastik zur gezielten Muskelanspannung (Grundspannung der Rumpfmuskulatur) und eben alles, um die Lähmungen im Fuß zu bekämpfen.
Ich bin berufstätig und z.Z. eben arbeitsunfähig. Die Reha dauert noch mindestens bis zum 19.07., evtl. wird noch um eine Woche verlängert. Dass ich danach wieder fit bin, bezweifle ich, habe aber auch noch nicht den Mut gefasst, den Arzt zu fragen, wann ich wieder arbeiten kann. Der Neurochirurg in der Klinik, in der ich operiert wurde, hatte mir als Zeitfenster 6 Monate bis 1 Jahr genannt, bis die neurologischen Folgen (also das inkomplette Cauda-Syndrom)
hoffentlich ganz verschwunden wären. Trost finde ich bei meinem Mann, der mich wirklich sehr unterstützt und anders als du habe ich auch keine finanziellen Nöte (bin verbeamtet).
Als Hilfe für dich fällt mir der Krankenhaussozialdienst ein. In beiden Krankenhäusern haben die sich ganz toll gekümmert, was die Reha und finanzielle Fragen angeht. Auch wenn du nicht mehr stationär behandelt wirst, würde ich den Krankenhaussozialdienst kontaktieren (vermutlich erst mal telefonisch) mit dem Hinweis auf deinen Krankenhausaufenthalt. Ich wünsche dir, dass sie dir weiterhelfen oder dich zumindest an eine passende Stelle weiterleiten.
Wir leben doch in einem Sozialstaat, da kann es nicht sein, dass du nicht mehr die Miete bezahlen kannst. Das Krankengeld bekommst du von der Krankenversicherung, oder? Ruf dort bitte gleich am Montag an und schildere denen deine finanzielle Not, das Mindeste wäre eine Abschlagszahlung, die sie sofort überweisen sollten. Und ist denn nicht die ARGE auch für solche Fragen zuständig, ein Sozialamt gibt's in dem Sinne ja nicht mehr. Also frag' auch dort nach. Für die Reha ist nach meinem Kenntnisstand die Rentenversicherung (z.B. Deutsche Rentenversicherung Bund) zuständig, also denke ich, dass die auch der Ansprechpartner für's Übergangsgeld in dr Reha sind. Aber bevor du angesichts so vieler Ansprechpartner den Mut verlierst, probier bitte den Krankenhaussozialdienst aus und frage in deinem Fruendeskreis nach Unterstützung. Sicher ist das eine Situation, in der man auch von vermeintlichen Freunden sitzen gelassen wird, aber bei manchen Leuten (weiß ich auch eigener Erfahrung) ist es auch so, dass sie nicht wissen, wie sie helfen können und sich deshalb zurückziehen. Eine konkrete Anfrage, z.B. "gehst du mit mir zum ... Amt" kann da hilfreich sein.
Ich wünsche dir alles Gute

, von der gesundheitlichen Seite viel Geduld (mag ich manchmal auch nicht mehr hören) und was deine finanziellen Probleme angeht, nimm Hilfe in Anspruch, sonst macht dich das zusätzlich noch fertig.
Und noch eine Ergänzung:
Zitat
Habe auch schin was von der Blasen-und Darmpumpe gehört.
Ich habe noch ein wenig weiter hier im Forum gelesen, und in diesem Thema hat jemand Erfahrungen damit geschildert: