Hi Cherubino,
willkommen im Club. Ich habe eine Hypermobilität am ganzen Körper, dazu Skoliose und leider auch eine extreme Beckenringlockerung. Seit meiner ersten Kur vor 11 Jahren mache Krafttraining, alle 2-3 Woche manuelle Therapie und mittlerweile Spinning, weil ich alles andere wie walken, joggen etc. nicht mehr vertrage. Habe oft die ganze Fussballmannschaft (die wirbel von HWS bis LWS)+ ISG blockiert. Vor 11 Jahren(da war ich 29) konnte ich mich durch das blockierte Becken und die ganzen blockierten Wirbel kaum noch bewegen, lag im Bett und schluckte Morphin).Erst nach der richtigen Diagnosestellung ging es aufwärts mit der richtigen Therapie und viel viel Training. Mittlerweile ist das Becken wieder gerade und Blockadefrei (darf allerdings keine asymmetrischen Bewegungen machen). Bei Arbeiten im Haushalt trage ich entsprechende Bandagen ( im Garten Beckengurt +Rückenbandage mit Pilotten), bei Beschwerden im HWS Bereich Halskrause ( bei Überkopfarbeiten etc.)
Die letzte Kur habe ich vor 3 Jahren in Bad Wildungen gemacht und als ich den Arzt nach einer Prognose gefragt habe, sagte er: Ganz viel Sport... aber richtig!!!! sonst bekommst du ganz schnell Arthrose in den gefährdeten Gelenken und entsprechende Bandagen bei Belastung tragen und regelmäßig Physiotherapie. Das ist das, was mir geholfen hat. Ganz schmerzfrei wird man wohl nie, aber mit dem richtigen Muskelaufbau kann man schon einiges verbessern.
Ich finde bei der Hypermobilität ist es am schwierigsten die Balance zwischen Belastung und Entlastung zu finden. Einerseits müssen die Muskeln gestärkt werden, andererseits darf das Gelenk nicht überlastet oder ausgerenkt werden...sehr schwer, aber mit viel Fleiß und guten Therapeuten wird es besser und der Spruch meines Therapeuten: Unter Alterssteifheit wirst du nie leiden und mit dem Alter nimmt auch die Hypermobilität ab.
Mir ist in den Jahren aufgefallen, dass ich normale Wirbelsäulengymnastik sehr schlecht vertrage, in der Rückenschule in der Kur konnte ich nur wenige Sachen mitmachen und auch Yoga ist kontraindiziert bei Hypermobilität. Die Übungen müssen geführt sein ( wie bei Krafttrainingsgeräten) sonst kommt es sehr schnell zu Blockierungen und Überdehnung: beim Yoga konnte ich meinen Kopf nicht mehr bewegen...blockiert
Sorry, dass das jetzt so ein langer Text geworden ist, aber mir liegt schon am Herzen, anderen mit Hypermobilität zu helfen, und vielleicht die ganzen Irrwege ( wie mit dem Yoga) abzukürzen. Viele Trainer kennen sich damit nicht aus und dann läßt man sich wieder zu etwas hinreißen, was voll in die Hose geht.
In diesem Sinne
Fritzi
P.S. Beim Klavierspielen hast du natürlich den Vorteil, dass du wahrscheinlich schneller und flüssiger spielen kannst als andere. Hast du denn Schmerzen dabei??? Wenn nicht, würde ich das ganze nicht so schlimm sehen, solange kein starker Kraftaufwand dabei ist und dir die Gelenke blockieren. Wie gesagt, vielleicht gibt es bestimmte Tapetechniken, ich meine so etwas schonmal in einem Hypermobilitätsforum gesehen zu haben. Wichtig ist, dass du die Finger nicht überdehnst ( ich darf zum Beispiel auch keine Dehnübungen machen).