auch ich habe eben etwas "ungläubig" Deinen Bericht gelesen. Was Dein Ortho da vor hat, das klingt tatsächlich nach einer puren Aufbesserung seines persönlichen Kontostandes.

Der Schmerztherapie stehe ich persönlich auch mit sehr gemischten Gefühlen gegenüber. Mein Problem war damit immer, dass ausschließlich die Symptome behandelt werden, die Ursache jedoch unverändert bleibt. Deswegen kann ich den Gedanken mit der "Endstation" gewissermaßen nachvollziehen, wenn auch nicht einsehen. Für Menschen, deren Lebensqualität arg durch Schmerzen eingeschränkt ist, ist eine gut durchdachte Schmerztherapie sicherlich eine sehr gute Sache. Ein Arzt, der sich auf dem Gebiet der Medikamente gut auskennt "stellt" einen sicherlich kompetenter ein, als ein Arzt, dessen Schwerpunkte in der Ausbildung mehr auf OP-Methoden oder so lagen.
Es gibt eine Reihe Erkrankungen, für die eine Schmerztherapie wirklich die "letzte Station" ist (z.B. wenn es darum geht Krebsschmerzen zu lindern und die Zeit bis zum eintretenden Tode so "angenehm" wie möglich zu machen).
Der Bandscheibenvorfall ist aber sicherlich eine Erkrankung, wo man die Schmerztherapie als "Zwischenstation" nutzen kann, um den Körper wieder "einsatzfähig" zu machen. Damit meine ich, dass man ihn ggf. mit Tabletten soweit schmerzfrei bekommt, dass man langsam wieder Muskulatur aufbauen kann, die die Wirbelsäule stützt und die Belastung auf die Banscheiben reduziert. Die Folge davon ist eine geringer Belastung der BS und ggf. Schmerzreduzierung, die dann natürlich zum langsamen Ausschleichen der Tabletten führten sollte.
Wenn bei Dir ein Bandscheibenvorfall vorliegt, der nachweislich neuronale Strukturen beengt und dieser eben NICHT durch konservative Methoden positiv beeinflusst werden kann, dann würde ich mir doch nun noch von einem weitern Operateur (Neurochirurg) eine Meinung einholen. Denn, wie die anderen schon schreiben, durch diese ominöse Therapie, die Dir vom Ortho vorgeschlagen wurde, wird die Ursache ja nicht behoben!!!! Die Entzündung wird bei Dir durch einen mechanischen Reiz hervorgerufen (BS-Material scheuert auf Nervenstrukturen). So lange dieser Zustand so ist, kann auch die Entzündung nicht weggehen.
Versuche doch mal in die Ambulanz einer größeren Klinik (erkundige Dich vorher, wieviele HWS-OP`s die pro Jahr durchführen und je mehr, umso mehr Erfahrung haben die auch damit....!) zu kommen und lass Dich dort beraten!!! In jedem Falle bitte Dir vor dieser Ortokon(?)-behandlung Bedenkzeit aus. Diese Zeit nutze dann für eine 2. und ggf. auch 3. Meinung von Neurochirurgen oder Orthopäden, die an einer Klinik arbeiten und täglich OP`s in diesem Bereich durchführen. Wenn Du nun nämlich konservativ alles schon ausgeschöpft hast, dann kommt vielleicht doch nur noch eine OP in Frage und die sollte dann fachmännisch und unter der Einbeziehung neuester Erkenntnisse durchgeführt werden (ich denke nämlich schon, dass es inzwischen eine Art Stab gibt, der eingebaut wird und mit dem die Wirbelkörper in der HWS stabilisiert werden......! Habe selber aber LWS-Probleme und kenne mich mit der HWS nicht aus!).
Gib nicht auf, es gibt immer einen Weg (auch wenn man manchmal länger danach suchen muss!!!).
Liebe Grüße und gute Besserung
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