Da muss ich ehrenhalber doch noch mal drauf eingehen....
@pixelkid
was ist denn eine Querschnittlähmung?
Zitat aus der Richtlinienseite für Orthopädie und orthopädische Chirurgie (
klick) :
Eine Querschnittlähmung ist ein aus einer kompletten oder inkompletten Schädigung des Rückenmarkquerschnitts resultierendes Lähmungsbild mit Ausfall motorischer, sensibler und vegetativer Funktionen unterhalb der Läsion mit primär schlaffer motorischer (spinaler Schock), später meist spastischer Lähmung (spinale Automatismen) und Störung der urogenitalen und Enddarmfunktionen. Komplette Schädigungen des Conus medullaris und der Cauda equina führen zu dauerhaft schlaffen Lähmungen. Jetzt bitte diese Definition sich mal ein wenig auf der Zunge zergehen lassen und dann mit viel Freude der o.g. Gesellschaft ein wenig Kompetenz absprechen (was bei dem Lehrberuf der Orthopädie nicht schwerfällt ;-). Was muss denn nu kaputt gehen für'n Querschnitt? Rückenmark? Cauda equina? Beides?
Weiter auf diesem unglücklichen Versuch einer Definition herumreitend, kann man sich an den Worten "
dauerhaft schlaffen Lähmungen" festhalten.
Also ganz wie Du sagt, ein Querschnitt ist was fürs Leben, geht nicht mehr weg. Tja was denn nun, wenn die dauerhaft schlaffen Lähmungen von einer Schädigung der Cauda equina herrühren (wie soeben postuliert), welche sich ja bekanntlich als aus dem Rückenmark austretendes Bündel von Nervenfasern in der LWS befindet und somit natürlich bei jeder, z.B. operativen Manipulation geschädigt werden kann?
Natürlich kann man eine Definition versuchen, die dem gesunden Menschenverstand gerecht wird. Ich meine eine Querschnittlähmung bezeichnet den Ausfall der Nervenfunktionen unterhalb der Läsionshöhe. Wenn die Höhe weit oben ist, wie z.B. beim seligen ex-Supermann Christopher Reeves kann er gar nix mehr noch nicht mal atmen. Wenn die Höhe irgendwo in der BWS ist (bzw. in den thorakalen Segmenten(~Brustwirbelsegmenten) kann man die Arme uneigeschränkt, den Rest aber nur vermindert oder gar nicht kontrollieren.
Und gehen die Nerven in der LWS (welche die Signale des Rückenmarkes, welches meistens in Höhe des ersten Lendenwirbelkörpers aufhört weiterleiten) kaputt, sind eben die Funktionen betroffen, die durch diese Nerven gesteuert werden.
Es mag sein, daß sich eine Schädigung des Nerven eher als eine Schädigung des Rückenmarks erholen kann, ein Kriterium zur Definition des Querschnitts ist es sicherlich nicht. Ebenso nicht die Ausprägung der Symptomatik; per Definition gibt es da von der völligen Bewegungs- und Gefühlllosigkeit bis hin zur Ungeschicklichkeit mit erhaltener Kraft und Sensibilität alle Ausprägungen. Allerdings scheint die Intensität der Ausfallssymptomatik eine Korrelation zur Prognose bzgl Erholung zu haben. (Kleine Insiderinfo am Rande: ein kompletter Querschnitt, d.h. völlige Bewegungs- und Gefühllosigkeit, der durch eine Rückenmarksläsion verursacht wird und länger als 6 (!!!) Stunden besteht ist irreversibel. Ergo: Feierabend, Op nützt nur noch der Eitelkeit aber nicht dem Patienten)
Sorry aber wir sollten hier nicht zu sehr ins Detail gehen. Wollte nur mal wieder Klugscheißern
@whoopi
mit der Erholungszeit hat er völlig Recht, das mit der Schwierigkeit, naja...
wieviel HWS hat denn Dein NCH operiert?

ciao,
i.