Hallo speedy
Schwindelattacken können grundsätzlich unterschiedliche Ursachen haben.
Da du aber einiges an der HWS beschreibst spricht einiges für den Verdacht auf ein "Zervikozephales Syndrom".
Die Symptome des Schwindels könnten auch auf "Morbus Mineriere" hinweisen. Aber so lange du die Symptome durch Veränderung der Kopfhaltung beeinflussen kannst spricht einiges für ein Problem deiner HWS.
Ich mach mir mal die Mühe, das "zervikosephale Syndrom" etwas zu erklären.
Definition: Unter einem "zervikozephalen Syndrom" versteht man ein Zervikalsyndrom (die HWS betreffend), welches mit Kopfschmerzen, Schwindelattacken, mitunter auch mit Hör-, Seh- und Schluckbeschwerden einhergeht
Eine große Rolle spielt dabei die Arterie.vertebralis (Wirbelarterie) deswegen auch die Bezeichnung
vertebrobasilare Insuffiziens.
Wenn Symptome auftreten spricht man auch von einer
Zervikobrachialgie.
Das zervikozephale Syndrom wird durch eine Bedrängung der A. Vertebasiles und des Halssympathikus im Bereich der HWS verursacht.
Als Störfaktoren kommen Fehlstellungen der Gelenke am Kopf- Hals- Übergang, Achsenabweichungen der HWS, Verschiebung der Wirbel(Gleitwirbel) gegeneinander und Einengung des A. vertebralis Kanals durch laterale(seitliche) Ausziehungen an dem
Prozess uncinati C3- C7 in Frage.
Prozess uncinati:Im Vergleich der WBK in der WBS zeigen sich in der HWS ein paar Besonderheiten. was die Ausbildung der betr. WBK zeigt.
Es können sich an der Rändern der WBK schaufelartige knöcherne Ausprägungen bilden die sich seitlich ausprägen und zu einer Art „U“ oder „V“ der Deckenplatten des WBK entwickeln.
Da die Arterie seitlich am WBK verläuft kann sich so eine Bedrängung Arterie ergeben, je nach dem wie stark dieser Prozess ausgeprägt ist
Meistens handelt es sich um eine Kombination von Ursachen.
Überblick zu den Symptomen:Kopfschmerzen:In vielen Fällen von zk. S. sind Kopfschmerzen, die anfallsweise in Abhängigkeit von der Kopfhaltung auftreten, bzw. sich verstärken. Die Erscheinungsformen sind unterschiedlich.
Neben den migräneartigen halbseitigen Kopfschmerzen mit Ausstrahlung bis zur Stirn gibt es den beidseitigen, allerdings seitenbetonten neuralgischen Nacken- Hinterkopf- Schmerz.
Oft gehen diese Kopfschmerzen mit Schwindel- Erscheinungen, subjektiven Sehstörungen einher.
Zusätzlich kann es mit einer Irritation des Nerven N.vestibularis cochlearis und des Vestibularapparates verbunden sein.
Durch bestimmte Kopfbewegungen lassen sich zervikale Kopfschmerzen auslösen, verschlimmern oder aber auch lindern.
Schwindelattacken:Gleichgewichtsstörungen und Schwindelgefühle treten beim zk. S. ebenfalls in Abhängigkeit von bestimmten Kopfhaltungen auf. Bei Rotation der HWS entsteht ein Drehschwindel, der meistens nur wenige Sekunden bis Minuten anhält.
Oft ruft nur die Kopfdrehung nach einer bestimmten Seite den Drehschwindel hervor. Es kann aber auch durch zu intensive Kopfdrehung entstehen.
Plötzliche Bewegungen und ein schnelles Nach- oben Schauen lösen ebenfalls manchmal den Schwindel aus.
Hör- Seh- und Schluckstörungen:Gehör:Viele Patienten mit einen zk. S. klagen über Ohrensausen(Tinitus).Dabei ist charakteristisch das dieses Symptom nur einseitig besteht.
Es kommt dabei manchmal auch zu einer Minderung des Gehörs- aber immer nur anfallsweise.
Es können auch Ohrenschmerzen auftreten.
Charakteristisch für ein zk. S. ist die Abhängigkeit von der Position der Kopfhaltung.
Durch bestimmte Kopfbewegungen lassen sich zervikale Ohrenschmerzen auslösen, verschlimmern oder auch lindern.
Sehstörungen:Es handelt sich hier in erster Linie um kurzdauerndes Flimmersehen, nebelhaftes Sehen und Sehstörungen die im Zusammenhang mit den Schwindelerscheinungen einhergehen können.
Es wird oft beschrieben dass einem kurzzeitig regelrecht schwarz vor Augen wird.
Eine dauerhafte Einbuße des Sehevermögens nach erfolgreicher Behandlung des zk. S. ist nicht zu erwarten.
Schluckbeschwerden:Diese können verschiedene Ursachen haben:
Mächtige spondylotische Ausziehungen an den Vorderkanten der HWS verursachen mitunter eine mechanische Bedrängung des Ösophagus(Speiseröhre).
Es kommt auch manchmal zu postoperativen Beschwerden wenn eine OP von vorne an der
HWS durchgeführt wird.
Ich denke, dass du grundsätzlich in guten Händen bist wenn du in Behandlung eines NC bist.
Dein Termin ist geplant, aber du wirst sicherlich noch eine Menge Fragen an deinen Arzt haben.
Ich wünsche dir gute Besserung und alles Gute
paul42