nachdem ich 2002 mit 19 auf 2 Etagen L4-S1 operiert worden bin, hatte ich inzwischen etliche Rezidivvorfälle. Von vielen Seiten wurde ich immer wieder darauf angesprochen, warum ich denn operiert worden bin, ob man das nicht konservativ hätte in den Griff kriegen können, warum ich damals keine 2te Meinung eingeholt habe.

Ich hatte damals starke ausstrahlende Schmerzen in den Po und ins linke Bein, so dass ich Schwierigkeiten beim Gehen und Sitzen hatte. Keine Taubheit, kein Kribbeln, keine Muskelschwäche. Es wurde ein Nerventest durchgeführt. Alles war total ok. Im Rücken hatte ich keine Schmerzen, die kamen erst nach der OP und blieben bis heute.
Mein damaliger Orthopäde riet mir, mich sofot operieren zu lassen, da ich sonst Gefahr laufenwürde, evtl.bald gelähmt zu sein. Es sei schon dringend. Der Neurochirurg meinte, alle seine Patienten seien nach der OP gfesund und munter etc. Von etwaigen Rezidiven oder Narbenschmerzen etc. war keine Rede. Es wurde also ein OP-Termin ausgemacht und 1 Woche später wurde ich operiert. Leider gehörte ich zu denm unglücklichen 5%, die einen Rezidiv bekommen.

Im OP-Bericht von damals steht, es wurden konservative Maßnahmen getätigt, jedoch ohne Erfolg. Glatte Lüge. Dort steht auch, dass ich stärkste Schmerzen inklusive Taubheitsgefühl und Kribbelmissempfindungen hatte und dass ein akuter Nervenschaden vorläge!
Ich weiß, es sind schon 7 Jahre seit dem vergangen, aber erst durch die vermehrten Bemerkungen, weshalb denn OP etc... bin ich da hellhörig geworden, ob die OP überhaupt notwendig war. Heutzutage ist man da ja nicht mehr so schnell bei der Sache. Auf jeden Fall fühl ich mich etwas verarscht, wenn ich den OP-Bericht lese und wollte mal fragen, ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat bzw. was ihr dazu meint. Müssen Chirurgen sowas immer pro forma aufschreiben oder bin ich vielleicht aus deren Profitgier zu etwas getrieben worden, was nicht nötig gewesen wäre? Aus heutiger und aber auch aus damaliger Sicht?
Ich spiele mit dem Gedanken, da mal vorbeizuschneien und den Neurochirurgen drauf anzusprechen, aber der lacht mich nach so langer Zeit bestimmt bloß aus.
Ich bin sehr deprimiert, weil ich mir auch selbst Vorwürfe mache, damals nicht erst noch andere Ärzte befragt zu haben. Und bei jeder konservativen Maßnahme heißt es "Bei Voroperierten sind die Chancen schlechter". Bäh! Ich bin erst 27 und kann so vieles nicht mehr machen, trotz Muskelaufbautraining, Akupunktur, Manueller Therapie usw.

Vielleicht wäre es mir ohne OP besser ergangen. Vielleicht auch nicht. Aber irgendwie wurmen mich diese faschen Tatsachen.
Liebe Grüße,
Toni