Bandscheiben-Forum

Dieses Forum ist eine private Initiative von Betroffenen.
Nur durch das persönliche Engagement von Admins, Moderatoren und Betreuern - jenseits eines kommerziellen Betriebes - sind wir in der Lage, ein Forum zum neutralen Erfahrungsaustausch - unabhängig - zu betreiben.
Wir bitten daher alle Firmenrepräsentanten, unsere Unabhägigkeit zu unterstützen und durch Verzicht auf Produkt- und Firmennennungen das Forum werbefrei zu halten.

Die Informationen, die in diesem Forum gegeben werden, sind von Laien für Laien,
und können und sollen in keinem Fall eine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.


2 Seiten: 12 ( Zum ersten neuen Beitrag
 
Reply to this topicStart new topic

> Vortäuschung falscher Tatsachen
machtdas
  Geschrieben am: 16 Okt 2009, 00:20


Stammgast
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 51
Mitgliedsnummer.: 11.751
Mitglied seit: 04 Jun 2008




Liebe Menschen,
nachdem ich 2002 mit 19 auf 2 Etagen L4-S1 operiert worden bin, hatte ich inzwischen etliche Rezidivvorfälle. Von vielen Seiten wurde ich immer wieder darauf angesprochen, warum ich denn operiert worden bin, ob man das nicht konservativ hätte in den Griff kriegen können, warum ich damals keine 2te Meinung eingeholt habe. ???
Ich hatte damals starke ausstrahlende Schmerzen in den Po und ins linke Bein, so dass ich Schwierigkeiten beim Gehen und Sitzen hatte. Keine Taubheit, kein Kribbeln, keine Muskelschwäche. Es wurde ein Nerventest durchgeführt. Alles war total ok. Im Rücken hatte ich keine Schmerzen, die kamen erst nach der OP und blieben bis heute.
Mein damaliger Orthopäde riet mir, mich sofot operieren zu lassen, da ich sonst Gefahr laufenwürde, evtl.bald gelähmt zu sein. Es sei schon dringend. Der Neurochirurg meinte, alle seine Patienten seien nach der OP gfesund und munter etc. Von etwaigen Rezidiven oder Narbenschmerzen etc. war keine Rede. Es wurde also ein OP-Termin ausgemacht und 1 Woche später wurde ich operiert. Leider gehörte ich zu denm unglücklichen 5%, die einen Rezidiv bekommen. :nein
Im OP-Bericht von damals steht, es wurden konservative Maßnahmen getätigt, jedoch ohne Erfolg. Glatte Lüge. Dort steht auch, dass ich stärkste Schmerzen inklusive Taubheitsgefühl und Kribbelmissempfindungen hatte und dass ein akuter Nervenschaden vorläge!
Ich weiß, es sind schon 7 Jahre seit dem vergangen, aber erst durch die vermehrten Bemerkungen, weshalb denn OP etc... bin ich da hellhörig geworden, ob die OP überhaupt notwendig war. Heutzutage ist man da ja nicht mehr so schnell bei der Sache. Auf jeden Fall fühl ich mich etwas verarscht, wenn ich den OP-Bericht lese und wollte mal fragen, ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat bzw. was ihr dazu meint. Müssen Chirurgen sowas immer pro forma aufschreiben oder bin ich vielleicht aus deren Profitgier zu etwas getrieben worden, was nicht nötig gewesen wäre? Aus heutiger und aber auch aus damaliger Sicht?
Ich spiele mit dem Gedanken, da mal vorbeizuschneien und den Neurochirurgen drauf anzusprechen, aber der lacht mich nach so langer Zeit bestimmt bloß aus.
Ich bin sehr deprimiert, weil ich mir auch selbst Vorwürfe mache, damals nicht erst noch andere Ärzte befragt zu haben. Und bei jeder konservativen Maßnahme heißt es "Bei Voroperierten sind die Chancen schlechter". Bäh! Ich bin erst 27 und kann so vieles nicht mehr machen, trotz Muskelaufbautraining, Akupunktur, Manueller Therapie usw.
:traurig2
Vielleicht wäre es mir ohne OP besser ergangen. Vielleicht auch nicht. Aber irgendwie wurmen mich diese faschen Tatsachen.
Liebe Grüße,
Toni

Bearbeitet von machtdas am 16 Okt 2009, 01:02
PMEmail PosterICQ
Top
Topsy
Geschrieben am: 16 Okt 2009, 08:22


PremiumMitglied Gold
*****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 4.530
Mitgliedsnummer.: 1.413
Mitglied seit: 04 Sep 2004




Hallo Toni,

so traurig es auch sein mag, dass ist Schnee von gestern.

Du hast Dich auf Deinen Orthopäden verlassen und der riet Dir zur OP. Diese ganzen Missverständnisse, die in dem Bericht stehen, das kommt, weil selten ein Arzt richtig zuhört.

Eine OP ist keine Garantie auf Besserung.

Ich meine das es jetzt zu spät ist, um diese Berichte noch korrigieren zu lassen. Das kostet nur Deine Nerven und Deine Zeit.

Verwende Deine Energie lieber in konservative Massnahmen und versuche damit Deine Situation zu verbessern.

LIebe Grüße
Topsy :winke

PMEmail Poster
Top
vrori
Geschrieben am: 16 Okt 2009, 11:17


PremiumMitglied Gold
*****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 3.641
Mitgliedsnummer.: 7.498
Mitglied seit: 07 Dez 2006




:; Hallo,

so schlimm wie es ist, aber ich muß Topsy zustimmen: kalter Kaffee, Schnee von gestern...
ich habe die Erfahrung gemacht, jeden Arztbericht, REHA-Bericht erst einmal anzuzweifeln und dann auf Richtigkeit zu prüfen..

in 2007 habe ich eine REHA gemacht - den Entlassungsbericht erhielt ich bereits nach 14 Tagen!! obwohl ich 3 Wochen dort war.... der Entlassungsbericht besagte eine Verbesserung meiner Beschwerden! - stimmte nicht - Arzt hat nicht zugehört - ich habe ihm den Bericht wieder vorgelegt, und er wurde entsprechend berichtigt.

Das gleiche jetzt im Juni bei einer stationären Behandlung - auch da schrieb der behandelnde Orthopäde: eine Verbesserung ist eingetreten....
ich bekam den Bericht kurz bevor ich die Heimreise angetreten habe - ich saß quasi schon auf gepackter Tasche - der Bericht war für meinen HA und Orthopäden - trotzdem habe ich den Briefumschlag geöffnet (war nicht verklebt) und den Bericht gelesen - bin dann sofort ins "Stationszimmer" und habe dem Krankenpfleger den Brief mit den Worten: da stimmt was nicht, ich habe doch angegeben, dass sich nichts verbessert hat! zurückgelegt.
Danach dauerte es dann 4 Wo. bis ich einen neuen Entlassungsbericht mit diesesmal richtigen Angaben bekam...

Also du siehst, gesundes Mißtrauen.....

jetzt ist alles kalter Kaffee, wie bereits gesagt...

nur zukünftigt unbedingt erst einmal alles prüfen...

LG
Vrori
PMEmail Poster
Top
ofra
Geschrieben am: 16 Okt 2009, 11:18


aktiver Schreiber
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 168
Mitgliedsnummer.: 6.080
Mitglied seit: 02 Jul 2006




Hallo zusammen,

Darstellung falscher Tatsachen, Weglassen von wichtigen Details oder Erstellung einer neuen Diagnose, von der man gar nichts gewusst hat, habe ich auch schon feststellen müssen.
Das kommt nicht nur in OP-Berichten vor, sondern schon in den ganz normalen Arztbriefen, wo Arzt A den Arzt B mit Fehlinformationen oder Halbwahrheiten "informiert".

Da hilft nur eins: ich lasse mir immer die Kopien der Arztbriefe vom HA geben. Wenn kein Arztbrief vorliegt, hake ich sofort nach. Ich lese sie mir durch und wenn da inhaltlich etwas unverständlich, falsch oder fehlerhaft ist oder wichtige Details vergessen wurden, spreche ich sofort zuerst mit dem HA, mit der Bitte, er möge das mal genau durchlesen. Falls auch er zu dem Schluss kommt, dass da fachlich was nicht stimmt, wende ich mich sofort an den FA, bei dem ich zuvor in Behandlung war und versuche in einem höflichen Gespräch den Sachverhalt zu klären.

Manchmal sind einfach die Damen im Sekretariat überlastet. Es gibt auch Verwechslungen, Tippfehler usw. Das kann durchaus aus der Welt geschafft werden.

Problematisch ist die Sache daher, weil, falls man sich in einer längeren Behandlung bei verschiedenen Ärzten befindet, wird immer erwartet, dass man sämtliche Befunde und Arztbriefe lückenlos vorlegt. Und wenn die dann fehlerhaft sind, pflanzen sich die Fehler fort.
Die meisten Ärzte machen sich nicht mehr die Mühe, alles von Anbeginn zu lesen. Maximal die letzten 2 oder 3 Blätter werden überflogen. Und wenn einer den Fehler auf den nächsten Arzt überträgt, entsteht im Laufe der Zeit ein völlig verzerrtes Bild.

LG
ofra
PMEmail Poster
Top
machtdas
Geschrieben am: 16 Okt 2009, 15:01


Stammgast
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 51
Mitgliedsnummer.: 11.751
Mitglied seit: 04 Jun 2008




Hallo Menschen,
danke für die Antworten.
Es geht mir ja gar nicht um eine Korrektur o.Ä.!
Es geht mir darum, rauszufinden, ob so etwas einfach in einen Befund reingeschrieben werden muss, damit beispielsweise die Krankenkasse die OP übernimmt, oder ob es sein kann, dass sich Chirurgen und Orthopäden absichtlich unter Vortäuschung falscher Tatsachen OP-Patienten zuschieben, um daran Geld zu verdienen. Also ob die Ärzte besten Gewissens eine OP raten, weil sie denken, dass es sinnvoll ist und nur der Form halber da was reinschreiben, was nicht stimmt, oder ob sie eigentlich wissen, dass die OP nicht nötig ist, aber etwas erfinden, damit sie operieren dürfen und daran verdienen können!
Das, was in meinem OP-Bericht steht, interessiert ja heute keinen mehr. Es ist demnach auch kein Fehler, der Gefahr läuft, sich bei anderen Ärzten fortzupflanzen. Mein Befund hat sich ja nach der OP eh geändert. Nein, es geht hier nur ums Prinzip und um mich und meine Gedanken, die öfter darum kreisen, ob da manipuliert worden ist oder nicht. Mal davon abgesehen wird das eh keiner zugeben von den Verdächtigen, aber mich würde mal interessieren, ob es da Erfahrungen gibt.
Danke,
Toni
Achso, und vrori, ich hätte das ja gar nicht vorher checken können, es war ja der OP-BERICHT, den kriegt man ja erst NACH der OP zu lesen ;)

Bearbeitet von machtdas am 16 Okt 2009, 15:11
PMEmail PosterICQ
Top
joggeli
Geschrieben am: 16 Okt 2009, 15:19


Never give up!! "Albright"
*****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 4.462
Mitgliedsnummer.: 5.453
Mitglied seit: 22 Apr 2006




Hallo machdas,

Zitat

Es geht mir darum, rauszufinden, ob so etwas einfach in einen Befund reingeschrieben werden muss, damit beispielsweise die Krankenkasse die OP übernimmt, oder ob es sein kann, dass sich Chirurgen und Orthopäden absichtlich unter Vortäuschung falscher Tatsachen OP-Patienten zuschieben, um daran Geld zu verdienen. Also ob die Ärzte besten Gewissens eine OP raten, weil sie denken, dass es sinnvoll ist und nur der Form halber da was reinschreiben, was nicht stimmt, oder ob sie eigentlich wissen, dass die OP nicht nötig ist, aber etwas erfinden, damit sie operieren dürfen und daran verdienen können!


Dazu möchte ich Dir mal folgende Artikel zum lesen nahelegen:

Ärzte "verkaufen" ihre Patienten

http://www.krankenkassen-direkt.de/news/ne...&news=245835086

LG

joggeli
PM
Top
vrori
Geschrieben am: 16 Okt 2009, 16:30


PremiumMitglied Gold
*****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 3.641
Mitgliedsnummer.: 7.498
Mitglied seit: 07 Dez 2006




Zitat (machtdas @ Freitag, 16.Oktober 2009, 16:01 Uhr)

Achso, und vrori, ich hätte das ja gar nicht vorher checken können, es war ja der OP-BERICHT, den kriegt man ja erst NACH der OP zu lesen ;)

Hallo,
das ist schon klar, dass du da vorher nichts hättest an dem Bericht ändern können - aber ich denke deine Op ist schon mehr als x Jahre her? Da wäre doch zu einem früheren Zeitpunkt der richtigere Zeitpunkt gewesen oder?
(toller Satzbau)

LG
Vrori
PMEmail Poster
Top
Sy_Bo
Geschrieben am: 16 Okt 2009, 16:49


Neu hier
*

Gruppe: Awaiting Authorisation
Beiträge: 4
Mitgliedsnummer.: 13.484
Mitglied seit: 22 Feb 2009




Hallo,

wie heißt es so schön, aus Schmerzen lernt man! ???
Ich will Dich nicht ärgern, ich habe nur gerade festgestellt, daß ich nicht der einzige blauäugige Patient hier bin. Mir wurde vor der OP vom Neurochirurg auch was von 5 % erzählt und prompt war ich diejenige, die gleich einen Rezidiv vorweisen konnte.
Und seltsamerweise traf ich die Leute, die von einer OP abraten erst nach der 2. OP.
Eigentlich war ich früher auch immer der Meinung, das man einem Arzt vertrauen kann, er wird schon die optimale Behandlungsmethode für seine Patienten wissen. Jetzt bin ich viel schlauer!!
Wie gesagt, aus Schmerzen lernt man!! :heul

MfG Sylvia
PM
Top
jacksbunny
Geschrieben am: 16 Okt 2009, 19:44


Boardmechaniker
***

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 312
Mitgliedsnummer.: 10.319
Mitglied seit: 03 Dez 2007




Hallo Ihrs! :;

Muss grad ein wenig schmunzeln,obwohl das Thema ja ernst ist, aber ich bin auch eine von der 5% Fraction. :P mit Rezidiv
Also die erste Op...würde ich sagen war auf jeden Fall notwendig.sonst wäre ich glaub aus dem Fenster gehopst vor Schmerzen und Verzweiflung.
die Zweite...na ja...das Coflex wird ja nun im November wieder entfernt und ich werde Versteift...
ob das wirklich nötig war??? aber wie Sylvia schon schrieb, man vertraut seinem Arzt ja total
(und zu meiner Schande muss ich gestehen das meiner noch gut Ausschaut und ne Unheimlich gute Ausstrahlung hat...der Könnte mir glaub alles erzählen...dem würd ich alles abnehmen..Sorry ,aber das ist wirklich so) und deswegen hab ich ihn nie angezweifelt oder eben noch ne Zweite Meinung eingeholt :sch
nun war ich aber bei 3 Ärzten um mir die Meinungen zur 3. OP zu holen. klar waren sie nicht identisch der gleichen meinung aber die Richtung ist schon die selbe.
Und so werd ich ´s denn nun tun....
Mit der Hoffnung dann zu den x% der Versteiften denen es mit der Spondy super geht zu gehören
:D
LG
(die auch 5% ) sandra :z
PMEmail Poster
Top
machtdas
Geschrieben am: 17 Okt 2009, 00:52


Stammgast
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 51
Mitgliedsnummer.: 11.751
Mitglied seit: 04 Jun 2008




Ja, vrori, das stimmt, aber ich hab mich halt erst jetzt mit dem Bericht auseinandergesetzt. Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass da was anderes drinstehen könnte als die Tatsachen, und nun les ich ihn (ja, nach 7 jahren, ich Trottel) und stelle fest: Huch, was für ein Quatsch steht denn da drin! Und deshalb bin ich verunsichert! Vor allem, weil so viele Leute mich damit bequatschen, dass es doch gar nicht nötig war bestimmt und warum ich denn operiert wurde etc. Verstehst du?
PMEmail PosterICQ
Top

Topic Options 2 Seiten: 12 Reply to this topicStart new topic

 



[ Script Execution time: 0.2080 ]   [ 14 queries used ]   [ GZIP aktiviert ]

LoFi Version