Es gibt Sportarten, die man bei Bandscheibenschäden empfehlen kann (Aquajogging, Rollerbladen, alles, was keine Stauch-Drehbelastung auf die Wirbelsäule bringt), es gibt Sportarten, die kann man unter Umständen tolerieren (Reiten) und es gibt Sportarten, von denen man eigentlich nur abraten kann - und dazu gehören m.E. Sprungsportarten (Volleyball, Basketball) und Kontaktsportarten (Fußball, Eishockey), da einerseits Stauch-Drehbelastungen auf die Wirbelsäule kommen und andererseits die Aktionen der Gegner nicht steuerbar sind.
Allerdings ist ein Banscheibenschaden anders als der nächste.
So mag der eine in Maßen durchaus noch ohne allzugroßes Risiko Fußball spielen, der andere eben nicht mehr.
Einen generellen Rat kann man wohl nur bei den gut-für-die-Wirbelsäule-Sportarten geben - und da gehört Eishockey nun wirklich nicht dazu.
Im Übrigen ist es ein großer Unterschied zwischen Hochleistungs-, Leistungs-, Freizeitsport und gelegentlichem Rumdaddeln.
Ein Wort noch zu Hochleistungssportlern á la Hackl:
Ich habe selber Leistungssportler betreut - vom B-Kader bis hin zum Olympiasieger. Wenn man da die Krankenakte sieht, trifft einen zum Teil erstmal der Schlag.
Allerdings werden diese Profis auch dafür bezahlt, in relativ jungen Jahren zum alten Eisen zu gehören - zumindest gesundheitlich.
Viele Hobbysportler sehen nicht ein, daß Sport eben NICHT ihre Erwerbstätigkeit ist und daß sie ein leben lang einer Erwerbstätigkeit nachgehen müssen.
Letztendlich ist die Frage nicht: "Wird mir auch nichts passieren?", denn wenn ein Arzt diese Frage beantworten könnte, hätte er hellsehrische Fähigkeiten.
Die Frage lautet eher: "Weiß ich, auf welches Risiko ich mich einlasse und will ich dieses Risiko eingehen?" - und diese Frage kann sich nur der Patient beantworten.
Ich habe den Eindruck, daß viele Patienten eine Art Garantie von ihrem Arzt haben wollen - aber Garantien gibt es nicht in der Medizin (außer, daß man irgendwann mal stirbt; die Ironie des Lebens: keiner kommt lebend raus

)
Objektiv gesehen gibt es viele Sportarten, die wesentlich wirbelsäulenfreundlicher sind, als Eishockey. Letztendlich sollte man aber als Mediziner so realistisch sein, zu akzeptieren, daß Rückenschwimmen nicht jedermanns Sache ist. Und Sport in Maßen und im Bewußtsein der Risiken ist immer noch besser, als garkein Sport.
Thunder
Edit: Tippfehler