Hallo dertutor
Worin soll der Sinn für Übungen bestehen, wenn es dir anschließend schlechter geht.
Es gibt keine Übungen oder ein Aufbautrainung welches den Heilungsprozess im Rücken beschleunigt.
Die Versteifung im Rücken muss ausheilen wie eine knöcherne Fraktur.
Begleitende Nervenregeneration lassen sich durch Übungen beeinflussen, aber das hat nichts mit Aufbautraining zu tun.
Entsprechende Übungen sollten so ausgeführt werden, um die Feinmorik der Extremitäten wieder zu mobilisieren, dass heißt aber nicht das man seiner Muskulatur mehr abverlangt, was derzeit möglich ist.
Das es bei der Regeneration beteiligter Nerven immer mal wieder zu neurologischen Schmerzphasen kommt ist leider normal.
Es sollten aber abwechselnde Phasen die sich lokal und zeitlich immer wieder verändern können.
Du wirst sicherlich auch einen schmerzfreien Bewegungsradius haben und das beschreibt im Moment dein persönliches Maximum was an Belastung möglich ist.
Aus meiner Sicht es völlig verständlich, dass deine Motivation schwindet, wenn es dir nach den Übungen schlechter geht.
Meiner Meinung nach verfolgst du bei der Genesung nicht den richtigen Weg, es geht eher in Richtung einer Sackgasse und die positive Prognose ob es dir wirklich was bringt, wage ich zunehmend zu bezweifeln.
Was machst du eigentlich für Übungen?
Ich finde du solltest mal den Anker werfen und das alles auf ein tägliches und erträgliches Minimum reduzieren.
Zum jetzigen Zeitpunkt halte ich es für absolut wichtig, das sich ein Facharzt durch einen bildgebenen Befund ein Bild zum derzeitigen Heilungsverlauf machen kann.
Es dürfte auch für dich wichtig sein zu erfahren, ob du noch auf dem richtigen Weg bist und die OP ohne Komplikation ausheilt.
Man braucht nunmal eine freien Kopf um sich auf den langen Weg einzulassen und zu lernen und zu verinnerlichen was einen freien Bewegungsablauf betrifft.
Auf dieser Grundlage kann man aufbauen.
Gesteigerte Erwartung auf Grund der bisher verstrichenden Zeit mit bewegungs- und belastunsabhängigen begleitenden Beschwerden kann sicherlich nicht die Lösung sein.
Wenn du Laufen, Liegen und etwas Sitzen kannst sollte das zunächst ausreichen, obwohl die Körperhaltungen sicherlich noch nicht dauerhaft und unbegrenzt möglich sind.
Auch wenn deine OP schon 7 Monate her ist, ist diese Einschränkung immer noch im Rahmen und als normal zu bertachten.
Man hat oft das Gefühl als wenn nichts vorwärts geht, aber das Tempo bestimmt der Körper ganz allein.
Aus welchen Grund sollte man also täglich austesten wo das Maximum liegt ?
Reicht es nicht zunächst einmal aus um einigermaßen im Alltag zurecht zu kommen?
Der Erfolg stellt sich nicht mit zunehmender Wegstrecke oder längerem Sitzen ein, sondern es sind die ganz banalen Dinge des Alltags.
Wann hast du dich in der Nacht das erste Mal im Bett umgedreht ohne durch Schmerz aufzuwachen? Vermutlich noch nie oder liege ich da verkehrt?
Hast du deine Technik erlernt die Socken schmerfrei anzuziehen und die Schnürrsenkel der Schuhe zu binden?
Es spielt nur eine untergeordnete Rolle ob das BS- Fach nun ein oder zwei Jahre braucht um zu verknöchern, also weshalb legst du dir einen solchen Druck auf.
Du hast Jahre gebraucht um so krank zu werden, die OP war ein riesiger Eingriff und es bedarf nunmal leider der Zeit um sich zu erholen.
Was, wann und wo hast du an dauerhaften Beschwerden und was passiert wenn du deine Übungen gemacht hast?
Verschaffe dir bitte einen Überblick und hole dir eine fachärztliche Meinung ein, damit du weißt, wie es um deinen Rücken bestellt ist, ansonsten werden dich die Bedenken bei gleichbleibender Einstellung und deine Bemühungen immer weiter zweifeln lassen.
Stefan77 und diebelsalt haben nicht ganz Unrecht, dass man auch langfristig was tun sollte, aber zunächst geht darum die körpereigne Rückmeldung immer ernst zu nehmen.
Sich mit anderen Fällen zu vergleichen mag Hoffnung machen, hindert dich aus meiner Sicht aber an der eignen Wahrnehmung.
Niemand kann dir ein besseres Feedback geben als der eigene Körper und es macht Sinn den eigenen Signalen die notwendige Aufmerksamkeit zu widmen und seine Aktivität dementsprechend anzupassen..
gute Besserung
paul42