Hallo liebe Bandis,
Entscheidung getroffen...
Nach der frustrienden Sitzung beim 2. NRC am Freitag bin ich nochmal beim Hausarzt gewesen.
Er hat sich sehr viel Zeit genommen und wir haben sicherlich 40 Minuten lang alle Varianten durchgekaut.
Folgende Überlegungen habe ich angestellt:
L3/4 Prothese und L4/5 Versteifung bedeutet: Wirbelkörper L4 wird doppelt belastet. Oben durch die Prothese und unten durch die Versteifung. Dass das optimal ist, kann ich mir nicht vorstellen.
Weiter habe ich mir überlegt, und das haben mir Orthpäde und Hausarzt im Prinzip bestätigt: Die Schmerzen kommen höchstwahrscheinlich von den ausgeprägten Facettenarthrosen in 3 Segmenten. (siehe aktueller Befund MRT)
Ich vermute, der intensive Sport im vergangenen Jahr war, wie hier in diesem Thread ja bereits gemutmaßt wurde, vielleicht sogar eher schädlich. Es ist in der Tat so, dass die Schmerzen mehr wurden, seit ich mehr trainierte. Dazu später mehr.
Auch gehen Facettenarthrosen und BS-Prothesen nicht zusammen. Durch die neu gewonnene Beweglichkeit des Segmentes mit Prothese, würden die Facetten nur noch mehr schmerzhaft gereizt.
Der radiologische Befund gibt keinen Anlass zur Annahme, meine Schmerzen seien unmittelbar im Zusammenhang mit den Bandscheiben zu sehen. Alles spricht für die Facetten.
Orthopäde und Hausarzt sehen keine Gefährdung durch Folgeschäden, wenn ich die kaputten Segmente so lasse, wie sie sind. Die werden sich irgendwann von selber versteifen. L4/5 ist sowieso schon so gut wie versteift. Auch L3/4 ist bereits stark bewegungseingeschränkt.
Einzig der 1.NRC ignorierte die Facettenarthrosen und beurteilte sie als nicht so ausgeprägt, als dass sie eine Prothese auschließen würden. Allein es fehlt mir der Glaube.
Fazit: Ich werde am kommenden Mittwoch den "Probelauf"mit einem Anästhetikum machen lassen.
Wenn das was bringt, gibt´s die Denervierung. Die Prothese läuft mir nicht weg, wenn sie denn sein muss.
Das Risiko der Denervierung sowie das Operationsrisiko bei einem evtl. folgenden Coflex-Implantat sind weitaus geringer, als bei der Variante, die der NRC durchzuführen gedachte.
Und - wie gesagt - das läuft mir ja nicht weg, wenn es doch nochmal Thema werde sollte.
Den Erfolg einer Denervierung vorausgesetzt, wäre zu überlegen, welche Art von Sport ich hinterher noch machen kann/darf. Ich möchte weiterhin meine Beweglichkeit erhalten und meinen Muskelaufbau fördern. (abnehmen muss ich ja auch) Hierzu wäre ich nochmal für Tipps dankbar.
Ich habe keine Ahnung, ob mein Entschluss richtig ist. Hinterher ist man bekanntlich ja immer klüger.
Aufgrund der hier geschilderten teilweise lückenhaften ärztl. Beratungen bleibt mir unterm Strich keine andere Wahl, als auf meinen gesunden Menschenverstand zu vertrauen.
Ich danke jedenfalls mal ganz dolle allen hier, die mir bei meinem Weg in den letzten Wochen in diesem Thread, per PM und am Telefon geholfen haben.
Ganz besonderen Dank an Angeli und Flappes, sowie Splittersack.
Hier einfach mal alles zwischendurch aufzuschreiben, was man so erlebt und denkt, hat mir ebenfalls geholfen die gewonnenen Informationen und Überlegungen zu sortieren. Daher halte ich euch auch weiterhin auf dem Laufenden über Erfolg oder Misserfolg meines Unterfangens. Vielleicht hilft meine Schreiberei ja auch irgendeinem da draussen, der sich in meinem Befund wiederfindet.
Wenn ich wem auf den Sack gehe, sagt es ruhig.
Hoffentlich läuft´s so gut, wie ich hoffe...
So, ich hau mir nochmal 100mg Tilidin rein, und dann versuch´ich mal zu pennen.
Ganz liebe Grüße,
der Wolli