Hallo Andrea,
gerade habe ich Dir eine PM geschrieben..
Radiologen schreiben und beurteilen den ganzen Tag nichts anderes als jede Menge verschiedener Körperteile.
Die sind nicht unbedingt auf nur die WS spezialisiert.
Deshalb sollte man dem Bericht vom Radiologen nicht allzu viel Gewicht schenken.
Brauchbarer sind dann schon die Einschätzungen der NC `s.
zunächst mal....10 Wochen sind jetzt nicht unbedingt eine Zeit, in der man Wunder erwarten kann, was die Schmerzlinderung oder Symptomverbesserung betrifft.
Du hast ja aber deutliche knöcherne Veränderungen an Deiner WS und die können weder durch
Physiotherapie, noch durch Übungen, Medikamente oder PRT `s verschwinden.
Die sind da und können maximal noch mehr werden.
Und genau deshalb rät Dir der eine wie der andere NC zur OP.
Die Frage ist halt, was genau er machen will.
Und das sollte gut durchdacht, genauestens besprochen und verständlich erklärt werden.
Außerdem würde ich mir Bedenkzeit erbeten.
Damit Du Dir selber nochmal alles überdenken kannst und Fragen fallen Dir beim Arzt nicht gleich ein vor Aufregung.
Werden aber mit Sicherheit im Nachhinein auftauchen.
Und die solltest Du dann noch abklären, bevor Du Dich endgültig operieren lässt.
Ich verstehe sehr gut, wenn Dein Leidensdruck jetzt sehr hoch ist.
Muss aber Salmeika Recht geben, wenn sie meint, dass Du Dich jetzt nicht ausschließlich mit dem Bericht und den Bildern deiner HWS beschäftigen solltest.
Man kann sich dann sehr leicht in irgendwas rein steigern.
Das Du einer Operation nicht mehr entkommen wirst, ist klar.
Trotzdem solltest Du jetzt etwas auf Zeit spielen.
Versuch Dich abzulenken, damit Du einen klaren Kopf bekommst.
Ich weiß sehr genau wovon ich schreibe.
Auch mein RM wird durch knöcherne Anbauten, allerdings momentan in der LWS gedrückt.
Ich sollte schon im August 2017 operiert werden.
Hatte mich da aber noch dagegen entschieden.
Jetzt ist es aber so schlimm, dass es sehr bald passieren muss.
Solange Du noch keine klaren Lähmungs- und Ausfallerscheinungen hast, zwingt Dich niemand, dass Du Dich schon morgen
operieren lassen müsstest.
Denn niemand kann Dir die Garantie geben, dass es danach auch wirklich merklich besser wird.
Im Schlimmsten Fall kann der Arzt danach sagen, " Wir konnten nur Schlimmeres verhindern".
dann wirst Du mit den jetzigen Schmerzen weiterleben müssen.
Und im aller schlimmsten Fall sagt er Dir, " es tut uns leid" sie sind jetzt leider gelähmt.
Aber niemals werden sie einen eigenen Fehler zu geben.
Solltest Du die Schmerzen behalten, gibt es immer noch die Möglichkeit eines Schmerzstimulators.
Für all das was ich Dir jetzt hier geschrieben habe, bin ich das lebende Beispiel.
Nach 6 OP´` s an der HWS habe ich jetzt einen Zustand erreicht, wo ich mich frage, wofür das alles.
Schmerzen wie eh und je, nur unmittelbar nach den Operationen hatte ich ca. 4-5 Wochen eine Linderung.
Nicht mal das nach den ersten 3 OP `s, weil ich ja unmittelbar danach zur AHB musste und von dort in einem schlimmeren Zustand zurückkam, als ich ihn vor der OP hatte.
Es ist sehr schwer, den richtigen Zeitpunkt für eine solche OP zu finden.
Macht man es zu früh......dann gibt es ja meist noch keine OP Indikation.
Macht man es zu spät...sind die Nerven schon so stark geschädigt, dass sie sich nicht mehr oder nur teilweise regenerieren.
Es ist richtig, dass niemals die MRT Bilder behandelt werden, sondern immer der Patient.
Dabei sollte der Arzt das Ausmaß der Schädigung/ Erkrankung, den Leidensdruck des Patienten und die Symptomatik
sehr detailliert aber auch als komplexes Krankheitsbild beurteilen, um für oder gegen eine Operation zu raten.
Entscheidungsträger bist ALLEINE Du.
Sollte der Arzt Dir versprechen, dass es nach der Operation wesentlich besser sein wird, dann such Dir bitte noch einen zweiten.
Denn DAS kann und sollte kein Arzt der Welt versprechen.
es sei denn er gibt Dir diese Aussage schriftlich!
was er aber mit Sicherheit nicht tun wird.
Ich habe jetzt versucht Dich ein wenig auf Kurs zu bringen.
Übrigens; ich habe auch 10 Jahre lang Klavier gespielt.
Ab und zu mache ich es auch noch für den Hausgebrauch.
Könnte aber keine Konzerte mehr spielen, weil mich die Haltung zu sehr anstrengt.
Hast Du beim Semperopernball den "Russen" spielen hören/sehen?
Einfach nur grandios. Ich war richtig neidisch. Hm....Man darf ja mal schwärmen, oder?
mich hat nur leider immer das Lampenfieber vor den Auftritten fast aufgefressen
Und wenn man so einige Künstler mal hört, bei vielen verliert sich das nie.
Die Ungarin Suzsa Konsht (Sängerin) ist über 75 und hat noch immer welches.
So, nun aber genug Kunst.
Ich wünsche Dir jetzt erst mal einen freien Kopf für die richtige Entscheidung.
Alles Liebe
Konstanze