Hallo Ihr Lieben,
ich möchte mich endlich wieder zurückmelden und Bericht erstatten
Ich hatte ja, wie ihr wisst, vorletzten Donnerstag einen Termin in der Ambulanz des St. Anna Hospitals in Herne. Nun, nachdem ich mich zu der Anmeldung förmlich hingeschleppt habe und ich vor Schmerzen dort fast umgekippt wäre (keine Übertreibung), wurde ich stationär aufgenommen und musste erstmal da bleiben.
Ich wurde sofort an den Tropf gehängt und hatte am selben Tag noch einen Termin beim Neurologen und beim Röntgen. Mittlerweile konnte ich kaum noch laufen und wurde so mit dem Bett von den Schwestern zu den jeweiligen Terminen geschoben. Der Neurologe hat herausgefunden, dass ich zum Glück nur eine leichte Schwäche der Achillessehne hätte, die ich aber im Alltag kaum bemerken würde. Er riet mir, es mit einer Schmerztherapie zu probieren, und sah es nicht nötig zu operieren.
Also bekam ich einen Tag später (vorletzten Freitag) die besagte Spritze im Op mittels Endoskop direkt an den Nerv gesetzt. Als ich vier Stunden später aufgestanden bin (so lange dauerte es bei mir bis die Taubheit der Spritze aus meinem linken Bein ging), fühlte es sich ganz gut an. Die Schmerzen waren soweit weg, ich konnte aber trotzdem nicht gerade aufrecht laufen.
Als ich dem Arzt sagte, dass es mir gut ginge, jagte er mich sofort runter in die hauseigene Physiotherapieeinrichtung, wo ich Magnetfeld und Fango bekam.
Bei dieser ganzen Lauferei stellte ich mit Schrecken fest, dass die Schmerzen mit jedem weiteren Schritt wieder so schlimm wurden, dass ich schon wieder das Bedürfnis hatte, mich auf der Stelle auf den Boden zu legen. Gleich, was die anderen Leute denken würden.
Ich wurde dann aber von einer Schwester mit einem Stuhl wieder auf mein Zimmer gefahren und erneut an den Schmerztropf gehangen. Mittlerweile hatte aber mein Nerv Probleme sich, selbst im Liegen (in Stufenlagerung), wieder zu beruhigen. Aufstehen konnte ich nur noch zu den Toilettengängen und diese waren eine Quälerei, die sich schwer beschreiben lässt.
Der Höhepunkt kam dann Samstag, als sich mein Nerv gar nicht mehr beruhigen wollte. Ich lag insgesamt 6 Stunden mit so starken Schmerzen, wie ich noch nie welche in meinem Leben hatte, dar. In dieser Zeit konnte ich mich vor Schmerzen kaum noch bewegen und musste sogar das erste Mal in meinem Leben auf eine Bettpfanne gehen. Ich bekam in dieser Zeit Tramal Tropfen oral verabreicht, danach einen Novalgin-Tropf und danach nochmal eine Schmerzspritze in den Oberschenkel. Danach war ich total high und einen Tag später noch im Rausch und ich hatte auch total den Kater. Aber die Schmerzen wurden besser. Keine Ahnung was das für ein Zeug war.
An diesem Abend fasste ich endgültig meinen Entschluss: Ich konnte nicht mehr und ich wollte nicht mehr! Nach 6 1/2 Wochen nur Schmerzen und Liegen war ich total mürbe und ausgelaugt. Das musste ein Ende haben!
Also ließ ich mich am Montag operieren und das Gewebe, das auf den Nerv drückte wurde entfernt. Der Eingriff dauerte laut Arzt nur 10 Minuten und ich war in einer Stunde wieder auf dem Zimmer. Mit Einleitung der Vollnarkose und Aufwachphase!
Als ich ein paar Stunden später aufstand, war das ein Gefühl, ich kann es nicht beschreiben. Nur soviel: Ich hatte einen Teil meines Lebens zurück! Ich konnte wieder laufen! Keine Schmerzen mehr! Ich war schmerzfrei! Es war so toll! Ich habe geweint vor Glück.
Nun bin ich seit Mittwoch wieder zuhause. (Ja genau, noch keine 2 Tage nach OP wurde ich entlassen

) Und mir geht es blendend! Ich habe keine Wundschmerzen und der Nerv meckert nur noch ein wenig. Ich habe 2 kleine Schnitte im Rücken, die mit jeweils nur einem Faden genäht wurden. Das ziept verständlicherweise ein wenig, aber ich habe keine Schmerzen mehr. Ich trage jetzt für 6 Wochen ein Korsett und nächste Woche Freitag werden die Fäden gezogen. 6 Wochen ist jetzt absolute Schonung angesagt, aber ich darf alles machen. Laufen, Stehen, Liegen, Sitzen. Von jedem etwas, aber nicht so viel Stehen und Sitzen, wegen dem höheren Druck auf die Bandscheiben. Am wohlsten fühle ich mich, wenn ich laufen kann und dies nutze ich aus.
Fazit: Ich kann natürlich noch keine Prognose stellen, wie es in Zukunft sein wird. Nur soviel: Ich bin froh, dass ich die Op hab machen lassen. Hätte ich gewusst, dass diese so viel Erfolg hat, hätte ich den Schritt schon viel eher getan und mich nicht so lange rumgequält. Für mich war es die beste Entscheidung, die ich in diesem Fall tun konnte.
Und nun macht es auch wieder Spaß sich auf der Couch rumzulümmeln

. Allein der Gedanke, dass man aufstehen und laufen KANN, ist einfach toll! Gleich wird erstmal ein kleiner Spaziergang gemacht und die Sonne genossen.
Ich hoffe, Pinky kann auch bald Positives von ihrer Op berichten !
Ich wünsche Euch allen ein tolles sonniges Wochenende.
Euer total glückliches
fienchen