
Ich kann mich den Ausführungen von Erdmännchen nur anschließen.
Das du Zweifel hast ist gut verständlich, schließlich fehlt dazu die eigne Erfahrung um den Zustand zu bewerten.
Rein vom Kopf und von der Seele entsteht eine erhebliche Belastung und es macht Sinn in solchen Momenten zeitnah seinen Arzt aufzusuchen.
Man braucht einen klaren Kopf um sich auf den langen Weg einzulassen.
Der Genesungsverlauf geht nicht kontinuierlich immer in Richtung Besserung, sondern man hat auch mal schlechtere Tage wo es nicht so läuft.
Man erntet an jedem Tag das Ergebnis seiner Bemühungen vom Vortag.
Manchmal bekommt man auch die Quittung.
Ich würde deine Bemühungen zur KG und jeglichem Training erheblich drosseln.
Es gibt keine Übung die den Heilungsprozess beschleunigt.
Das dein Körper mit Veränderungen in anderen Segmenten bereits so massiv reagiert hat, halte ich fast für ausgeschlossen, weil du dich noch gar nicht so falsch belasten kannst, ohne das dies mit Schmerz beantwortet wird.
Wenn sich deine Beschwerden weiter auch ohne tägliche Belastung verschlechtern sollte man den Besuch im KH auch vorzeitig nicht scheuen.
Ohne genaue Betrachtung der Situation würde ich auf keinen Fall jetzt anfangen irgendwas an der Narbe zu manipulieren.
Bei korrektem und festem Sitz des Schrauben-Stab-Systems besteht kein Grund dies durch eine erneute OP zu entfernen.
Sich dadurch mehr Beweglichkeit zu erhoffen macht keinen Sinn, wenn das Segment verknöchert ist.
Wenn eine Versteifung aufgrund von Wirbelgleiten erfolgt, macht man diesen Eingriff aus dem Grund weil in den Segmenten eine solche Beweglichkeit völlig abnorm ist und das natürliche Gefüge einer gesunden Statik der LWS durch degenerativen Verschleiß dauerhaft gestört wird und beteiligte Nerven durch eine geringe Verschiebung der WBK bereits erheblich gereizt werden.
Genau aus diesem Grunde werden Funktionsröntgenaufnahmen durchgeführt um diese fehlerhafte Verschiebung der WBK untereinander sichtbar zu machen.
Eine erfolgreiche Spondylodese im unteren Bereich der LWS stellt überhaupt keine Bewegungseinbuße im Alltag da.
Es mag durchaus Ausnahmen geben, die die Entfernung des Schrauben-Stab-Systems bei nicht korrekter Lage rechtfertigen, aber in der Regel verbleibt das System im Körper und verursacht keine zusätzlichen Beschwerden.
Gerade eine gesunde WBS bietet durch die anatomische Ausprägung nur ganz begrentzte Spielräume was die Verdrehung und Beweglichkeit der WBK untereinander betrifft. Dabei dient die gesunde BS genau dazu um diesen Spielraum zu begrenzen damit die Nerven und das Rückenmark zu jeder Zeit stressfrei eingebettet sind.
Das hat man mit Bücken und Beugen des Körpers überhaupt nichts zu tun noch nicht mal im Ansatz.
Ich bin selbst L4/L5-S1 versteift worden und habe dennoch einen Finger- Bodenabstand von Null.
Wenn du Zweifel hast, scheue dich nicht zum Arzt zu gehen damit deine Situation fachärztlich bewertet wird.
Ich kann dir aus eigner Erfahrung berichten das man weder nach 4 Monaten und auch nicht nach 1. Jahr schon in der Lage ist der OP was Positives zu bescheinigen.
Selbst wenn der Anfang so glücklich verlaufen ist und man einigermaßen wieder schmerzfrei Laufen kann. Der Rest dauert erheblich länger bis der Körper sich von dem Eingriff erholt.
Das man nach 1. Jahr gerade mal ne Stunde sitzen kann ist völlig normal.
Es ist leider auch normal das jede Verschlechterung sofort Gedanken frei setzt die Zweifel am Ganzen entstehen lassen.
In diesen Momenten sollte man sich immer wieder die Gewissheit vom Arzt einholen, um die Bestätigung zu bekommen, dass man auf dem richtigen Weg ist.

gute Besserung

paul42