
Leuts,
hier steh ich nun, ich armer Thor und bin so schlau alswie zuvor.
Heute war ich in der ambulanten WS- Orthopädiesprechstunde in der Uni- Klinik Rostock.
Zunächst habe ich gelernt, dass niedergelassene Ärzte wirklich ein Zeit- und Geldproblem haben, was in Uni- Kliniken nicht der Fall ist, die müssen einem nichts aufschwatzen.
Nachdem ich meine Probleme und Verdacht geäußert habe wurde eine ausführliche Anamnese durchgeführt sowie eine ausführliche körperliche Untersuchung. Ebenso wurde meine Gewichtung der Probleme berückichtigt.
Der Fall ist knifflig, der OA wurde zur Beratung hinzugezogen. Also, ich fühlte mich wirklich gut und umfassend betreut.
Alle bereits vorhandenen Befunde wurden angesehen, wie auch alle MRT- Bilder. Dabei wurde mal so ganz nebenbei eine vermutlich harmlose Zyste in der linken Niere festgestellt. Also, das ist doch sehr aufmerksam. Inwiefern die damit zusammenhängen könnte, konnten mir die WS-Orthopäden nicht sagen.
Da meine Probleme nach dem letzten MRT der LWS auftraten und sich verschlimmerten rät der OA zu einem neuen MRT der LWS und auch, sich mal die BWS anzusehen. Er befindet, dass es wohl nicht von der HWS kommen kann. Das Myelom ist nicht so weit bedrängt. Das war ja mein Verdacht aber die Bilder sagen was anderes. Interessant, was jeder Arzt so aus den Bildern schließt. Ok, das ist ja insofern gut, dass vorläufig die Spondylodese vom Tisch wäre.
Da sich noch niemals jemand meine BWS zu Gemüte geführt hat, sollten da auch mal ein paar Bilder gemacht werden. Guter Mann, ich erwähnte das schon mehrmals in meinen Konsultationen, genau wie auch, dass die Beschwerden nach dem letzten MRT der LWS begannen, aber auf mich hört ja niemand.
Die eigentlich behandelnde Ärztin machte dennoch einen sehr kompetenten Einduck und einen Kollegen zu Rate zu ziehen ist ja nun wirklich nicht das schlechteste. Wie ich finde, ganz im Gegenteil. Zudem rät sie zu einer Schmerztherapie, obwohl ich die Gewichtung nicht darauf gelegt habe. Ich finde das super.
Ich habe das mit Absicht nicht gemacht, weil ich nicht vorrangig die Schmerzen behandelt wissen wollte, sondern die Suche nach der Ursache. Man lenrt mit den vielen Arztbesuchen auch dazu. Es ist ja zurzeit auch wirklich so, dass das nicht mein Hauptproblem ist.
Allerdings wurde auch klar gesagt, man wolle den Kollegen, die für den oberen Teil der WS verantwortlich sind (sie seien für den Rest verantwortlich), also den NCs der Uni nicht ins Handwerk pfuschen. Der OA sagte dann zur behandelden Ärztin, dass er keine Indikation zu einer Versteifung der HWS sähe.
Die erklärte mir dann, als der OA raus war, dass sie keine direkten Aussagen treffen dürften, auch was die Empfehlung von niedergelassenen Ärzten oder Therapeuten betrifft. Auf einen abgerissenen Schnipsel schreib sie mir den Namen eines Heilpraktikers und Therapeuten, empfahl mir danach zu googeln und die KK zu fragen, ob sie die Kosten übernimmt. Ich bin von der Zuzahlung befreit, was ich ihr auch unmissverständlich zur Kenntnis brachte. Naja, fragen kostet ja nix. Also ich fand das schon sehr gut.
Ich finde es schlimm, dass Ärzte auf solche Mittel zurück greifen müssen. Die, die wirklich helfen wollen, dürfen es nicht. Ich weiß das ja schon von meinem HA, den frage ich zwar auch, er sagt, er dürfe mir das nicht sagen, aber er umschreibt es dann.
Zum Schluss hat sie dann auch alles worum ich sie bat in den Bericht geschrieben, was ja nicht ganz unwichtig ist, z. B. was die Physio betrifft.
Ich war sage und schreibe fast eine Stunde im Behandlungszimmer. Wenn ich die neuen MRT- Bilder habe soll ich nen neuen Termin machen und wiederkommen. Endlich mal jemand, der die Herausforderung annimmt.
Ich bin heute zwar fix und foxi, aber das hat sich gelohnt. Auch wenn die Suche weitergeht.
Nun wünsche ich eine gute und schmerzarme Nacht.
Viele Grüße
Shelly