Hallo,
dann will ich mal berichten.
Also: die Blutegel ernähren sich von Blut (klar, sagt der Name ja auch schon) und sondern beim Blutsaugen, ähnlich wie eine Mücke, Speichel ab. In diesem Speichel sind eine Menge Wirkstoffe enthalten, die tatsächlich (z. T. wissenschaftlich nachgewiesen, es sind aber noch nicht alle Stoffe genauer untersucht, bzw. teilweise noch nicht identifiziert) von medizinischer Bedeutung sind und bei Narben ungemein gute Erfolge erfolge erzielen. Ich hab jetzt leider keinen Link zur Hand. Ich denke, wenn man googelt wird man sicher einige Ergebnisse angezeigt bekommen. Es sind u.a. entzündungshemmende, blutverdünnende und anregende Wirkstoffe dabei. So wird das Gewebe angeregt und zum Abbau aufgefordert. In der Regel klappt das ganz gut.
Allerdings sage ich auch dazu, daß ich natürlich hier nicht andeuten möchte, daß Egel ausnahmslos bei jedem Narbengewebe ausreichend sind. Aber ich denke, es ist eine Alternative. In wie weit die Narbe mit Blutegeln zu behandeln ist oder aber leider nicht, muss der jeweilige Heilpraktiker, bzw. Blutegelkenner entscheiden. Auch, wieviele Behandlungen ev. anberaumt werden, wird in jedem Fall neu entschieden, da gibt es keine Formel.
Zum Ablauf: Die Egel sind unter medizinischen Aspekten gezüchtet. Sie haben im Prinzip lange gehungert und sind recht klein. Wenn man entschieden hat, wo genau sie beissen sollen und wieviele man ansetzen möchte, wird die Bissstelle desinfiziert und die Egel werden einer nach dem anderen angesetzt. Das Anbeissen zwickt ein wenig, auch wenn sie am Anfang saugen zwickt es ein bisschen, ist aber wirklich nicht der Rede wert. Dann setzt das von den Egeln eingespritzte Lokalanästhetikum ein und man merkt nix mehr ausser ein wenig kitzeln, wenn sie sich bewegen (sie pumpen zum Blutsaugen). Sind sie dann groß und vollgesaugt, fallen sie einfach ab oder aber sie schlängeln umher (wenn man auf dem Bauch liegt, dann können sie nirgends hinfallen). Die Egel werden nach der Sitzung tiergerecht entsorgt, sie dürfen auf keinen Fall ein zweites Mal genutzt werden, wenngleich es theoretisch natürlich möglich wäre. Sie dürfen auch nicht ausgesetzt werden. Die Bissstellen bluten in der Regel unheimlich stark nach und genau das sollen sie auch. Über einige Stunden ist Verband absolut sinnvoll. Danach sollen die Bissstellen ohne Verband oder Pflaster abheilen. Dies kann, auch ähnlich wie bei einem Mückenstich, jucken. Man hüte sich allerdings davor zu kratzen, denn das kann Entzündungen der Haut hervorrufen und genau das will man ja nicht haben, der Körper soll sich ja aufs Narbengewebe konzentrieren. Nach einigen Tagen (bei mir waren ca. 7 - 10) sieht und merkt man nix mehr.
Es gibt leider auch Menschen, die die Egelbehandlung nicht vertragen, sie reagieren allergisch. Auch das sei nicht verheimlicht.
Hier noch ein Bild von "meinen" Egeln:

Das copyright des Bildes liegt bei mir!!!!
Hier sind sie schon recht satt. Man kann auch schön erkennen wie sie pumpen. Der eine ist dick und rund, der andere macht sich grad lang.
Ich hoffe, ich hab mich verständlich und ausführlich genug ausgedrückt. Bei Fragen einfach fragen.
Schönes Wochenende Euch allen und alles Gute.