Guten Tag Tigerente
Also ich habe auf der Akutstation sicherlich auch tolle Sachen erlebt!
Als ich im geschlossenen Bereich war, habe ich nach drei Tagen im Aufenthaltsraum die Teeküche gründlich gereinigt. Es war mir langweilig und ich konnte so meine Fitness stabilisieren. Schliesslich habe ich auch nicht gewusst, wenn ich auf den offenen Bereich verlegt werde. Als Dankeschön habe ich von einer Patientin Kaugummis erhalten. Auf diese habe ich mich gefreut, weil in den Klinikshop ich nicht gehen konnte und meine Eltern haben keine gebracht.
Folgende Sachen habe ich im offenen Bereich erlebt:
- In dieser Zeit habe ich insgesamt 6 Kuchen gebacken, dabei ist mir bewusst worden, dass das Backen von Kuchen gar nicht so schwer ist. Ich wurde dabei auch unterstützt von lieben Mitpatientinnen.
- Zweimal durfte ich die Sprecherin und Protokollführerin sein bei der wöchentlichen Ämtliverteilung. Dort bewies ich, dass ich eine gute Sprecherin war und die Ämtliverteilung ging schnell über die Bühne. Habe mich auch gut vorbereitet und habe Schreibzeug, Block und Tippex mitgenommen.
- Mit den Mitpatienten hatte ich tolle Stunden auf dem Balkon. (Schliesslich war es auch sehr warm und es war August / September.)
- Während diesem Aufenthalt fing ich an Ravensburger Puzzle zu machen. Mit 5 Mitpatienten hatte ich ein 2000 Stück Puzzle gemacht.
- Während dieser Zeit fing meine Mandalasammlung zu wachsen. Habe insgesamt ca. 60 Mandalas ausgemalt. (Meinen Besuchern habe ich empfohlen, dass sie mir Farbstifte schenken sollen!)
- In der Ergotherapie hatte ich alle Farbstifte gespitzt. (Ingesamt waren es ca. 1000 Farbstifte und die Ergotherapeutin hat sich sehr gefreut und bedankt.)
- Ich war immer zuständig für die Teeküche und die war immer sauber. Das war mein Fitnesstraining.
- Zweimal war ich in der Kochgruppe eingeteilt. Dabei lernte ein junger Mann von mir, wie man Tomaten schneidet für Tomatensalat. Nachdem er alle Tomaten geschneidet hatte, holte er den Oberarzt und zeigte ihm seine Arbeit und sagte ihm, dass er das von mir gelernt habe. (War mir einwenig peinlich, aber was solls!)
Während dem ganzen Klinikaufenthalt konnte ich jederzeit mit den Pflegern und Ärzten über mein Leben sprechen. Was für mich sehr wichtig war. Zudem wurde meiner Familie erklärt, dass ich ein chronisches Schmerzsyndrom habe und ich nicht simuliere.
Klar eine Akutstation mit geschlossenem und offenen Bereich muss es in der heutigen Zeit wirklich geben. Die Klinik war meistens überbelegt. Schliesslich brauchen immer mehr Menschen solche Kliniken. (Leider!!)
So jetzt gehe ich noch TV gucken und erhole mich!
Viele Grüsse aus der Schweiz
cocomiki