Discothek
28 Dez 2010, 16:07
Hallo Joggeli,
insbesondere das Postacchini-Zitat ist da aufschlußreich: die Bandscheibenverlagerung verlagert auch die angrenzende Knochenhaut mit, und die reagiert dann mit Osteophytenbildung. Man kann das wie die Spondylosis deformans mit ihren Randbauten an den Wirbelkanten als Versuch des Körpers sehen, instabiles Material, seien es Bandscheiben, seien es ganze Bewegungssegmente zwischen den Wirbeln, zu stabilisieren. Wenn die Instabilität so weit geht, daß auch die Wirbelgelenke betrofffen sind, oder wie Du sagst, die durch die verminderte Bandscheibenhöhe unphysiologisch belastet werden, kommt die Spondylarthrosis deformans .
Auch die Verkalkung (also auch Verknöcherung) von Bandscheibenvorfällen gehört zu den Versuchen, wackliges fest zu machen, und auch die habe ich in meinem Beitrag mit An- und Abbauten gemeint. Wenn ein BSV verkalkt, wird es nicht gerade leichter, ihn zu operieren... an einem Skelett aus dem Mittelalter habe ich mal gesehen, was passieren kann, wenn die Wirbelkörperendplatte durch einen unbehandelten BSV dorsal abgeschrägt abgebaut wird *grusel*. Schön, daß wir nicht mehr im Mittelalter leben und außer konservativer Behandlung noch andere Optionen haben - auch konservative Ansätze bergen ihre Risiken, wenn man zu lange damit weitermacht. Womit wir wieder bei Elfis OP-Entscheidung wären, um die es ja eigentlich geht.
Ich finde ja auch, daß viel zu wenig MRTs gemacht werden. Wäre viel besser, wenn man auch die konservative Therapie mit Bildern dicht überwachen würde, dann könnte man sehen, ob sich derlei knöchernes Ungemach anbahnt. UNd vor einem Operatuer, der anhand eines alten MRTs operieren will, würde ich Reißaus nehmen.
Herzliche Grüße,
Disco
reitel
31 Dez 2010, 10:35
liebe Angeli
danke für deine lieben Zeilen
In meinem Befund
finde ich noch 2 Protusionen L3/L4 und L5/S1 , auch die Orthopäden schreiben zum teil Befunde; einer beschreibt noch eine Vertebrostenose und Facettengelenksarthrosen von L4- S1.
die Höhe der Bandscheibe ist jetzt nur minimal verringert. Nach einer OP glaube ich , wird sich das ändern.
Je genauer man schaut, umso mehr findet man.
Obwohl mein Röntgenfacharzt ist bekannt für hohe und richtige Qualität.
liebe Grüße
Elfi
reitel
31 Dez 2010, 10:59
Liebe Disco
da könnte ich meinen NC fragen, was der Körper mit einem nichtoperierten BV macht, der weiß es vielleicht am besten, weil er ja direkt rangeht.
von der LWS habe ich bereits 2 MRs machen lassen. Das erste im Juni und das zweite im November. Geändert hat sich dazwischen nicht viel.die Angaben die ich gemacht habe beziehen sich aufs zweite MR.
Dabei haben unsere niedergelassenen Ärze Angst, dass sie in " Teufels Küche " kommen , wenn sie ein MR nach einigen Monaten kontrollieren lassen. Auf der anderen Seite weiß ich, dass im Krankenhaus ( aus phorensischen Gründen so teure Untersuchungen zum teil täglich wiederh olt werden.
Ich hoffe , unser Forum wird nicht soweit von außen überwacht und man darf noch sagen ,was man denkt.
liebe Grüße
Elfi
Discothek
02 Jan 2011, 20:49
Hallo reitel,
Zitat
die Höhe der Bandscheibe ist jetzt nur minimal verringert. Nach einer OP glaube ich , wird sich das ändern.
Nicht bei jeder OP wegen Bandscheibenvorfall wird auch das Bandscheibenfach ausgeräumt. Es kann gut sein, daß nur das ausgetretene Material entfernt wird, und dann bleibt die Bandscheibenhöhe erstmal so. Was ausgetreten ist, ist für den Körper sowieso funktional verloren, also von daher ist es egal, ob der Körper selber damit klarkommt oder man ihm um der Nerven willen dabei hilft, das Teil zu entfernen.
Wegen der Protrusionen würde ich mir erstmal gar keine Gedanken machen. 30% der *rückenbeschwerdefreien* Leute über 30, die man wegen anderer Probleme ins MRT steckt, haben Protrusionen oder gar Vorfälle. Der Satz "Ich hatte einen Bandscheibenvorfall." muß eigentlich heißen: "Ich hatte einen Bandscheibenvorfall, der mir Schmerzen/Gefühlsstörungen/Lähmungen bereitet hat."
Aber: die Facettengelenksarthrosen können auch ganz schön weh tun, hab ich mir hier angelesen, evtl. kann man durch gezieltes Spritzen von Betäubungsmittel da erstmal gucken, wieviel Deiner Schmerzen dorther kommen, bevor man eine OP an der Bandscheibe entscheidet. Wäre doof, wenn es nach der OP genauso wehtut wie vorher, und dann waren es die Facettengelenke. Aber da kenn ich mich viel schlechter aus als andere Forumsmitglieder.
Viele Grüße,
Disco
Roentgenfee
02 Jan 2011, 21:14
Hallo Reitel,
Zitat
]Aber: die Facettengelenksarthrosen können auch ganz schön weh tun, hab ich mir hier angelesen, evtl. kann man durch gezieltes Spritzen von Betäubungsmittel da erstmal gucken, wieviel Deiner Schmerzen dorther kommen, bevor man eine OP an der Bandscheibe entscheidet. Wäre doof, wenn es nach der OP genauso wehtut wie vorher, und dann waren es die Facettengelenke.
oh ja, Facettengelenkarthrosen können die Hölle sein, was die Schmerzen anbelangt.
Von daher ist Disco's Vorschlag, zuerst mal die Facetten zu spritzen, ein sehr guter. Wenn also noch keine FI bei Dir durchgeführt worden ist, solltest Du Dir das vielleicht noch überlegen.
Aber immer schön der Reihe nach, immer nur eine und auch nur eine Seite.
Hab jetzt leider nicht von Anfang an gelesen *schäm*
Hast Du denn auch eine Facettengelenkarthrose?
Liebe Grüße
Christel