ich kann Dich sehr gut verstehen und weiß, wie Du Dich fühlst ...
Seit ungefähr 4 Wochen nimmt der Gedanke "OP" als letzte Lösung immer mehr Gestalt an. Ich hatte im Juni 2002 meinen ersten BSV (LWS L4/L5), im März 2009 an der gleichen Stelle den zweiten BSV. Ich hatte unerträgliche Schmerzen, konnte nicht liegen, nicht sitzen und nicht gehen. Um die akuten Schmerzen zu lindern, bekam ich 14 Tage lang Spritzen. Anschließend begann ich mit der KG. Brennen und Kribbeln im linken Bein, das sich bis in den großen Zeh zieht, Sensibilitätsstörungen sowie stetige nächtliche äußerst unangenehme Muskelschmerzen und Muskelzuckungen sind mir geblieben. Sitzen geht nur kurzzeitig. Am wohlsten fühle ich mich, wenn ich liege oder gehe. Bis vor 4 Wochen nahm ich das Medikament "Lyrika" ein, das mir einige Beschwerden nahm. Da ich aber mit immer mehr Nebenwirkungen wie Konzentrationsschwäche, Schwindel u.a. zu kämpfen hatte, setzte ich es ab. Der erste NCH, den ich aufsuchte, begann eine periradikuläre Therapie, die aber keine Schmerzlinderung bewirkte, die Schmerzen eher verschlimmerte. Ich suchte einen zweiten auf, um mir eine andere Meinung u. Einschätzung meines Zustandes einzuholen. Dieser Arzt erklärte mir anhand meiner Befunde alles sehr genau, nannte mir auch die Risiken, die mit einer OP verbunden sind. Er sagte mir auch eindeutig, daß ich, nachdem ich alle konservativen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft habe und meine Beschwerden sich nicht gebessert haben, keine Alternative hätte, eher eine Verschlechterung meines Zustandes riskiere.
Ich habe lange Zeit den Gedanken an eine OP weit weg geschoben. Nur wie sieht mein derzeitiges Leben ohne OP aus? Ich bin schon wochenlang krank geschrieben, es tritt trotz aller Bemühungen keine Besserung ein, ich habe ständig Schmerzen und meine Seele leidet...
Meine Freundin hat sich vor 5 Jahre von meinem derzeitigen Arzt an der Bandscheibe operieren lassen und ihr geht`s nach wie vor gut. Sie fragte mich kürzlich, wie lange ich mich noch umher quälen möchte.
GAR NICHT MEHR!!! Nach gründlicher Überlegung habe ich mich gestern dazu entschlossen, mich operieren zu lassen. Am kommenden Dienstag ist es soweit. Ich hoffe, daß alles gut geht und der Arzt gewissenhaft arbeitet und ich hinterher spürbare Erleichterung habe. Sicher gibt es viele Patienten, denen es nach der OP nicht besser ging, aber ich habe in meinem Bekanntenkreis auch Fälle, die hinterher beschwerdefrei waren. Ich denke einfach positiv! Vielleicht konnte ich Dir mit meinem Beitrag ein wenig bei Deiner Entscheidung helfen. Ich wünsche Dir, daß Du die richtige triffst und Deine Schmerzen bald der Vergangenheit angehören.
Ich wünsche Dir alles gut

Herzliche Grüße
Yvonne