Hallöchen,
nachdem Ihr mir hier alle so lieb die Daumen gedrückt habt, werde ich jetzt mal berichten, wie es gestern gelaufen ist.
Bezüglich dem Arztbesuch gestern habe ich so gemischte Gefühle. Da ich heute etwas wirre im Kopf bin und mich nur sehr schlecht konzentrieren kann, hoffe ich,dass ich das alles noch zusammen kriege und Ihr mich dann auch noch versteht.
Positiv war schon, dass ich nicht als Psycho abgestempelt wurde. Negativ war, dass er mich nicht richtig zu Wort hat kommen lassen und ich ihm dadurch nicht so recht klarmachen konnte, welche Beschwerden mich wirklich behindern.
So kam es dann auch, dass er sich recht schnell nur auf meine Schmerzen im Nacken und im Kopf fixiert hatte. Er war der Meinung, man könne nicht so recht sagen, woher meine Kopfschmerzen wirklich genau kämen. Das könne bei mir "tausend" Ursachen haben. So könne es zum Beispiel auch noch die Folge meines SHT/Hirnschaden sein.
Zu meinen Schmerzen im Nacken sagte er, ich hätte ja eine Skoliose im gesamten Rücken und diese skoliotische Fehlstellung wäre wohl die Ursache dafür. Die Skoliose wiederum habe ich seiner Meinung nach als Folge einer Fehlstellung des Atlas durch die Instabilität (ja, er hat die Instabilität nicht verneint). Zusätzlich wäre meine Skoliose durch meine Querschnittslähmung bedingt, da ich ja auch Lähmungen der Rumpfmuskulatur habe.
Seine Theorie ist ja prinzipiell nicht schlecht, allerdings hat er sie nicht überprüft. Er konnte mit "Röntgenaugen" quer durch meine Klamotten sehen, dass ich eine Skoliose habe. Dabei habe ich auch noch angelehnt in einem Stuhl gesessen. Das fand ich dann schon etwas seltsam!
Er hat mir eine Überweisung gegeben zum Radiologen, um nochmals Funktionsaufnahmen meiner Kopfgelenke machen zu lassen. Es sollen nochmals gescheite provokative Röntgenbilder gemacht werden. Auf der Überweisung steht: Funktionsaufnahme HWS mit Darstellung des Dens durch offenen Mund; V.a. Instabilität HWK 1/2 lateral
Zusätzlich riet er mir, den Befund in dem Moment auch dem Radiologen vor die Nase zu legen, damit auch er genau weiß, worum es geht.
Ansonsten riet der Arzt mir zur Atlastherapie und er selber will mittels Ultraschall-Wellen (Skoliose-Therapie nach Khan) versuchen meinen Atlas und Dens etwas zu justieren. Auch er riet mir dringend ab von anderen manipulativen Behandlungen.
Komisch war auch folgende Einstellung des Arztes:
Nach dem er den Befund von Dr. Montazem gelesen hatte war er der Meinung, ich müsse mich dann eben versteifen lassen.
Als ich mich am Ende des Gespräches nochmals um seine ehrliche Meinung diesbezüglich fragte, hatte er seine Meinung auf einmal geändert. Das war er dann der Meinung, ich sei ja noch viel zu jung dafür, auch hinsichtlich der möglich nachfolgenden Anschlußdegeneration. Er würde dies nur Patienten raten mit schweren arthrotischen Veränderungen der Kopfgelenke und/oder Rheuma. Schließlich würde bei mir ja keine Kompression/Bedrängung von neuralen Strukturen vorliegen, sondern es wäre lediglich ein funktionelles Problem. Da könne ich das besser auf konservativem Wege behandeln lassen.
Aha, und warum habe ich dann ständig sämtliche neurologische Ausfälle ausgehend vom Hirnstamm???
Sollte ich mich doch operieren lassen wollen, so riet er mir zum stereotaktischen Operieren. Das ist ein Verfahren, welches bei Gehirn-Operationen oft eingesetzt wird. Es ermöglicht ein sehr präzises Operieren.eine OP in diesem Gebiet ist ja schließlich ziemlich riskant. Dafür riet er mir eher zu den Uni-Kliniken, da die stereotaktische Operationen durchführen würden.
Positiv an dem Termin war die Überweisung zum Radiologen und ich wurde zumindest nicht als Psycho abgestempelt.

Also schon mal ein Fortschritt. Allerdings hätte ich mir doch noch etwas mehr erhofft. Nun bin ich mal sehr gespannt auf seinen Bericht.
Gestern bekam ich dann gleich noch die erste Ultraschall-Behandlung als Test. Während der Behandlung habe ich schon ein Verkrampfen der Muskulatur an der behandelten Seite verspürt. Etwas später im Verlaufe der Behandlung merkte ich dann, wie mir der Hinterkopf und die Region im und um das Ohr begann zu schmerzen. Zusätzlich wurde mir leicht schwindelig.
Leider ging es mir dann zu Hause später am Nachmittag gar nicht mehr gut. Ich bekam meine typischen Beschwerden und wäre gestern beinahe im Supermarkt kollabiert. Die Leute um mich herum wollten mich eigentlich nicht mehr gehen lassen und lieber einen Krankenwagen rufen. Das konnte ich zum Glück noch abwenden und ich bin auch noch nach Hause gekommen. Zu Hause habe ich mich dann hingelegt. Gestern Nacht hatte ich dann wieder einmal einen typischen Anfall mit Atemstörungen und Sprechstörungen.
Heute geht es mir besser, aber noch nicht wirklich dolle. Ich bin unendlich müde und fühle mich etwas benommen.
Nun ist die Frage:
Kam alles durch die Behandlung von gestern, oder nur Zufall?
Soll ich noch eine zweite Behandlung zur Probe über mich ergehen lassen und sehen, was passiert?
Soll ich es gleich ganz abbrechen?
Eigentlich waren es ja nur minimale Impulse, die für mich sogar nicht wirklich spürbar waren. Es fällt mir also schwer, zu glauben, dass schon diese minimale Einwirkung zu Problemen führt. Ist wirklich alles so instabil?
Mich würde Eure Meinung nun mal sehr interessieren, da ich momentan sehr unschlüssig bin, was ich von alledem halten soll.
Liebe Grüße von einer etwas ratlosen und sehr müden Nicoline