Hallo Conny
Chronisch ist nicht gleichbedeutend mit "ein Leben lang". Es kann vorkommen, dass durch irgendetwas das Schmerzgedächtnis wieder gelöscht wird.
Kurzfristig wirst Du wohl damit leben müssen, mittelfristig auch - langfristig?, das wird sich zeigen müssen.
Wie man mit chron. Schmerz lebt?
Das liegt ganz an Dir selbst.
Man kann sich in seinen Schmerz ergeben, nur noch für die Krankheit leben und sich völlig zurückziehen, weil man sich sein Leben vom Schmerz diktieren lässt, sich nichts mehr zutraut.
Oder man geht in die Offensive. Packt es an, arrangiert sich mit seinem Schmerz - dazu muss man erst lernen, auszuloten, wie sich der Schmerz wann verhält und mit welchen Praktiken man ihm dann evtl beikommen kann.
Natürlich ist dieses Arrangement nur ein Kompromiss, aber wenn man es geschickt anfängt und wirklich genau weiß, wann (also wie viel Aktivität man dem Körper zumuten kann, bevor es mehr Aua macht) der Schmerz wie (und wo) zuschlägt, dann kann man - natürlich mit Abstrichen - noch ein erfülltes Leben haben.
Nicht mehr den Dingen nachjagen, die man jetzt nicht mehr machen kann,
sondern ausprobieren, was kann ich denn noch trotz chron. Schmerzsyndrom.
Ganz wichtig ist, dass Du lernst, Negatives so gut es geht von Dir fernzuhalten. Denn wenn die Seele/Psyche gestresst, verärgert, verängstigt, traurig oder gar depressiv (bitte nicht negativ behaftet sehen, ich selbst neige zu Depressionen, weshalb ich das jetzt völlig wertfrei meine) ist, dann ist das Schmerzempfinden ein ganzes Stück stärker.
Tu Dir selbst viel Gutes, schaff Dir kleine Inseln im Alltag, schaff Dir Wohlfühloasen mit viel Licht, warmen Farben etc etc...
Da wo Du "tanken" kannst.
Lass Konflikte nicht schwelen, wenn Dich etwas stört, dann kläre es sofort und nimm es nicht mit ins Bett und schlepp es nicht Tage, Wochen oder Monate mit.
Vlt wäre eine begleitende Psychotherapie (machst Du nicht sogar schon eine? Sorry, mein Gedächtnis ist durch meine Medis auch nicht mehr ganz so in Schuss

) geeignet, um die Psyche zu stabilisieren und Dich "fit" für Konfliktsituationen zu machen und alten Ballast abzuwerfen.
Was die Medis angeht: Ich gehe regelmäßig zum HA, um die Blutwerte zu prüfen, ich weiß, dass ich ohne Medis nicht mal aus dem Bett käme bzw vermutlich in der Nacht die Tapete von der Wand gekratzt hätte vor Schmerz.
Von daher sehe ich die Tablette nicht als Feind, sondern als Hilfe, die mir mein Leben erleichtert.
Ja, ich bin mir im Klaren darüber, dass sie NW haben bzw Auswirkungen auf meine inneren Organe - aber mein Leben ist kompliziert genug, darüber zerbreche ich mir den Kopf, falls der Fall der Fälle eintritt und der Arzt mir sagt, dass da was nicht mehr in Ordnung ist.
Lass die Diagnose erst einmal ein wenig sacken und dann nimm den "Kampf" auf.
Glg
Maria