Bandscheiben-Forum

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> Chronischer Schmerzpatient, Und nun ?
Sonnenblume-55
Geschrieben am: 07 Jul 2009, 16:35


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Hi,
das verstehe ich jetzt nicht richtig.Du kannst nur 15 Minuten laufen,aber Du gehst voll arbeiten?weil du das mit der Rente sagst,wie klappt es denn bei Arbei mit den Schmerzent?darf ich fragen was Du arbeitest?
LG
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Conny42
Geschrieben am: 07 Jul 2009, 16:52


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Hallo Sonnenblume !

Nein, ich arbeite nicht mehr voll. Nur noch 2 Std. am Tag auf 400 €Basis.
Danach krieche ich aber auf allen vieren, weil laufen zu sehr schmerzt.
Schnellere, abwechselnde Bewegungen klappen über diese Zeit ( eben mit Medis und Zähne zusammen beissen),
aber langsam laufen tut wahnsinnig weh ( Facetten sei Dank, nimmt der Doc an ).
Ich arbeite als Raumpflegerin - ich weiß ! ???
Mein Schmerzdoc ist auch begeistert, aber so komme ich raus, sonst drehe ich nämlich durch. Ich will noch nicht ganz zu Hause bleiben. Und ansonsten bekomme ich in diesem Zustand keine Arbeit mehr.

liebe Grüße
Conny
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Fitze
Geschrieben am: 07 Jul 2009, 17:11


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Hallo Conny,

auch wenn der Schmerzarzt sagt, daß Dir eine OP nicht hilft, würde ich das Thema noch nicht ad akta legen.

Schmerzärzte behandeln nur die Symptome und sind eigentlich nicht daran interessiert die Ursache auszuschalten. Gut, wenn die Schmerzen schon Jahre bestehen.

Mein eigener Schmerzarzt hat mir auch immer von OP abgeraten. Ich kenne ihn nun schon rd. 2 Jahre. Nun hat er eine Meinung von einem Neurochirurgen, der mich operieren würde und dies auch ausnahmsweise mal klar und definitiv in seinen Bericht geschrieben hat. Außerdem kennt er einen Kollegen, der mit diesem Neurochirurgen zusammengearbeitet hat und was glaubst Du, was er mir nun rät? Es hat ja alles nichts geholfen und nun rät auch er zur OP.

Das ewige hin und her hat mich aber nun total verunsichert und Vertrauen ist mittlerweile für mich ein Fremdwort.

Zahnschmerzen wirst Du auch weiterhin spüren.

Chronische Schmerzen fühlen sich dumpf an, akute Schmerzen hell.
Die chronischen Schmerzen werden über andere Nervenbahnen als die akuten geleitet und die Schmerzmittel für die chronischen Schmerzen wirken genau an diesen Nervenbahnen bzw. überlagern die Impulse, die über diese Nervenbahnen geleitet werden.

Wegen der Kontrolle der Blutwerte: Meistens interessieren sich die Ärzte nicht dafür. Man muß sie mit der Nase drauf stoßen, obwohl das überall geschrieben steht, daß man wegen Leberwerten usw. das überprüfen sollte. Also achte selbst auf Dich und fordere regelmäßige Kontrollen ein.

Viele Grüße
Fitze
PM
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Conny42
Geschrieben am: 07 Jul 2009, 22:02


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Hallo Fitze !

In der Tat spiele ich mit dem Gedanken, einen weiteren Neurochirugen aufzusuchen.
Ich sollte sowieso eine Zweitmeinung einholen, wegen einer Op an der HWS. Aber die ärgert mich wesentlich geringer als der untere Bereich des Rückens.

Morgen werde ich mal bei Dr. Hermann in Duisburg anrufen. Da habe ich hier einiges Positives gelesen.
Allerdings bin ich auf eine OP auch nicht scharf. Denn ob sich danach etwas zum besseren wendet ? Ich bezweifel es fast.
Aber wie gesagt, eine weitere Meinung kann ja nicht verkehrt sein. Zumal sich kein Arzt einig ist, ob mich der Spinalkanal, der Gleitwirbel oder die Facetten am meisten ärgern. Der Vorfall/die Vorwölbungen sind es alleine jedenfalls nicht. Nerven werden wohl nicht bedrängt ( jedenfalls nicht dauerhaft ).
Mein jetztiger Neuro redet nämlich nicht viel mit mir. Warum Op usw. habe ich nicht erfahren können. Vielmehr haben mich die Ärzte im Krankenhaus aufgeklärt wie mein Rücken aussieht.

Aber ich bin froh, das endlich etwas gegen die Schmerzen getan wird.
Warum tun mir nur die Knie so weh ? Ich verstehe meinen Körper nicht mehr.

l.G.
Conny
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Ave
Geschrieben am: 07 Jul 2009, 22:46


Querulantin aus Überzeugung
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Hallo Conny

Chronisch ist nicht gleichbedeutend mit "ein Leben lang". Es kann vorkommen, dass durch irgendetwas das Schmerzgedächtnis wieder gelöscht wird.
Kurzfristig wirst Du wohl damit leben müssen, mittelfristig auch - langfristig?, das wird sich zeigen müssen.

Wie man mit chron. Schmerz lebt?

Das liegt ganz an Dir selbst.

Man kann sich in seinen Schmerz ergeben, nur noch für die Krankheit leben und sich völlig zurückziehen, weil man sich sein Leben vom Schmerz diktieren lässt, sich nichts mehr zutraut.

Oder man geht in die Offensive. Packt es an, arrangiert sich mit seinem Schmerz - dazu muss man erst lernen, auszuloten, wie sich der Schmerz wann verhält und mit welchen Praktiken man ihm dann evtl beikommen kann.
Natürlich ist dieses Arrangement nur ein Kompromiss, aber wenn man es geschickt anfängt und wirklich genau weiß, wann (also wie viel Aktivität man dem Körper zumuten kann, bevor es mehr Aua macht) der Schmerz wie (und wo) zuschlägt, dann kann man - natürlich mit Abstrichen - noch ein erfülltes Leben haben.
Nicht mehr den Dingen nachjagen, die man jetzt nicht mehr machen kann, sondern ausprobieren, was kann ich denn noch trotz chron. Schmerzsyndrom.

Ganz wichtig ist, dass Du lernst, Negatives so gut es geht von Dir fernzuhalten. Denn wenn die Seele/Psyche gestresst, verärgert, verängstigt, traurig oder gar depressiv (bitte nicht negativ behaftet sehen, ich selbst neige zu Depressionen, weshalb ich das jetzt völlig wertfrei meine) ist, dann ist das Schmerzempfinden ein ganzes Stück stärker.

Tu Dir selbst viel Gutes, schaff Dir kleine Inseln im Alltag, schaff Dir Wohlfühloasen mit viel Licht, warmen Farben etc etc...
Da wo Du "tanken" kannst.

Lass Konflikte nicht schwelen, wenn Dich etwas stört, dann kläre es sofort und nimm es nicht mit ins Bett und schlepp es nicht Tage, Wochen oder Monate mit.

Vlt wäre eine begleitende Psychotherapie (machst Du nicht sogar schon eine? Sorry, mein Gedächtnis ist durch meine Medis auch nicht mehr ganz so in Schuss :z ) geeignet, um die Psyche zu stabilisieren und Dich "fit" für Konfliktsituationen zu machen und alten Ballast abzuwerfen.

Was die Medis angeht: Ich gehe regelmäßig zum HA, um die Blutwerte zu prüfen, ich weiß, dass ich ohne Medis nicht mal aus dem Bett käme bzw vermutlich in der Nacht die Tapete von der Wand gekratzt hätte vor Schmerz.
Von daher sehe ich die Tablette nicht als Feind, sondern als Hilfe, die mir mein Leben erleichtert.
Ja, ich bin mir im Klaren darüber, dass sie NW haben bzw Auswirkungen auf meine inneren Organe - aber mein Leben ist kompliziert genug, darüber zerbreche ich mir den Kopf, falls der Fall der Fälle eintritt und der Arzt mir sagt, dass da was nicht mehr in Ordnung ist.

Lass die Diagnose erst einmal ein wenig sacken und dann nimm den "Kampf" auf. :z

Glg
Maria

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Conny42
Geschrieben am: 07 Jul 2009, 23:43


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Hallo Maria !

Ich bin kein Mensch, der so leicht aufgibt !
Aber ich war/bin immer noch geschockt, das muss ich zugeben !
Ich, die noch nie gerne Medikamente genommen hat, ist nun gezwungen genau das zu tun - damit muss ich erst einmal klar kommen. Zumal sie abhängig machen. Das ist meine größte Angst.
Wenn ich meinen Arzt verstanden habe, werde ich immer von Medikamenten abhängig sein. Denn ich habe ja auch "reale" Schmerzen, die mich nie verlassen werden.

Ich bin 2 Jahre zur Therapie gegangen. Nun bin ich seelisch stark genung. Ansonsten würde ich mir wieder Hilfe holen.

Wie schon geschrieben, ich hadere noch etwas, denn damit habe ich nicht gerechnet.
Aber ich werde Fahrrad fahren, laufen wenn es wieder geht ( und wenn es Anfangs 10 min sind ). Ich werde tanzen gehen und schwimmen sowieso ( wir haben einen 7 Meter Pool , den ich gerne nutze )
Ich fange auch an, etwas egoistischer zu sein und laufe nicht mehr so oft für meine Familie. Daran muss ich mich aber echt noch gewöhnen !
Den Garten überlasse ich meinem Mann und meiner Mutter ( die mag das gerne ), aber dafür schäme ich mich noch.
Sacken lassen muss ich immer noch, ich heule auch vor Wut ( worüber eigentlich ? ), aber so langsam kommt es an.
Ab morgen früh werde ich auch die verordneten Medikamente nehmen, denn das habe ich bisher von mir geschoben.
Ich danke Euch !

l.G.
Conny
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Corinna76
Geschrieben am: 12 Jul 2009, 20:35


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Hallo Conny,

auch ich war mal der Hoffnung, OP und alles wieder gut! Bei mir käme noch eine Versteifungsop in Frage, aber ob das dann besser ist steht in den Sternen.

Deine Frage wie ein Partner damit umgeht, ist wirklich eine Problematik.

Also meine Beziehung ist nach langem Behördenstreß, Krankenhaus, Reha, wieder Krankenhaus, wieder Streß mit der Krankenkasse u.s.w, leider in die Brüche gegangen.

Wobei die Problematik war, das er auch noch 2 pupertierente Kinder hat (wobei der Sohn bei uns lebte) und selbst Schmerzpatient ist.
Es ist nicht einfach ein gesundes Mittelmaß in der Beziehung zu finden, auch was das Thema Sex angeht. Wenn man wieder verstärkt Schmerzen hat, dann hat man einfach keine Lust. Aber der Partner brauch auch die Nähe und Zärtlichkeit!

Inzwischen bin ich sehr trauriger Single und muss sagen, man hätte viel mehr für die Partnerschaft machen müssen! Weil er wirklich ein super Partner und Freund war, der mir in der schlimmsten Zeit meines Leben zu mir gestanden ist! Aber ihm ist der Atem aus gegangen und die Liebe ist gestorben,was ich Ihn nicht verübeln kann!

Also immer schon brav mit dem Partner reden, weil er brauch genauso Zuspruch wie wir Bandis.

Glg und auf eine immerwährende, liebevolle Partnerschaft

Corinna
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Conny42
Geschrieben am: 12 Jul 2009, 21:13


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Hallo Corinna !

Ich habe einen tollen Partner, der Monate auf die "schönste Nebensache der Welt" verzichtet hat. Trotzdem spielte/spielt Zärtlichkeit eine große Rolle. Wir reden sowieso sehr viel miteinander. Und nun, wo ich mit Schmerzmitteln eingestellt werde, wir sich der Rest auch wieder einspielen.
Unterkriegen lasse ich mich nicht, dazu ist das Leben immer noch zu schön !
Ich habe einen Termin bei einem Neurochirugen, von dem ich mir einiges verspreche. Man hat mir gesagt, das auch nur eine Versteifung in Frage käme ( im LWS Bereich ). Man muss ja nicht sofort alles glauben.....

Es tut mir sehr leid, das es bei dir so gelaufen ist. Ich wünsche dir bald wieder einen liebevollen Partner, der mit uns Bandis umzugehen weiß und der gut und lieb zu dir ist.

l.G.
Conny
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