nachstehend ein Mailwechsel, den ich vor einiger Zeit mit einer Patientin von Dr. Schneiderhan hatte. Ich denke mal, der braucht keine weiteren Erklärungen.

Einen Lasereingriff hat mein Mann ebenfalls schon hinter sich, mit sehr gutem Erfolg. L2/L3 wurde im August 1997 ambulant mit Laser behandelt und mein Mann ging schmerzfrei aus der Klinik. Der behandelnde Arzt sowie der anwesende Radiologe haben allerdings zugegeben, daß es sooo super nur selten läuft. Es sind wohl auch nur relativ wenige, nicht zu starke Vorfälle für die Laserbehandlung wirklich geeignet.
Wie Christian schon sagte, ist der Laser umstritten. Mein Mann hat wie gesagt keine negativen Erfahrungen damit gemacht.
Gruß
Gabi
Patientenbericht:
Ich habe im Jahr 2000/Februar diesen epiduralen Wirbelsäulenkathedereingriff nach Prof. Racz in München beim Leiter des Schmerzkolloquiums
Dr. Schneiderhan machen lassen.
Diese Praxis bietet ein erweitertes Spektrum von neueren Schmerztherapien (PRT= periradikuläre Therapieambulant, einpflanzen von Elektroden um die Schmerzleitung der Nerven zu beeinzuflussen, Laserbehandlung, 3-D Vermessung, EMG-Diagnostik der Muskelgruppen, Med-X u.a. mehr) an und ist technisch gut ausgestattet.
Dr. Schneiderhan scheint sich stetig international fortzubilden.
Inzwischen gibt es seit diesem Jahr dort schon die neuere Rasz-Methode und zwar jetzt mit 2 statt wir bisher mit 1 Katheder, so daß die Medikamente nun von 2 Seiten infiltriert werden können.
Die Kosten wurden bei mir nur zu 60% von der Krankenkasse übernommen, da bei diesem Eingriff ja auch medizinische Vorgänge ablaufen, die sonst nicht bezahlt werden (z.B. die Art und Weise den Katheder einzusetzten). Ihr solltet Eure Kasse bitten/auffordern, die zu berechnenden Abrechnungsposten auseinanderzurechnen - es ist alles Verhandlungssache.
Wenn der Eingriff in einer Klinik abläuft, die in der offiziellen Krankenhausliste der KK aufgeführt ist, wird auch der Aufenthalt dort übernommen. Ist ein wenig kompliziert, wen´s genauer interessiert, kann sich gerne bei mir melden.
Langfristig gesehen, hat mir der Eingriff schon zu einer deutlichen Schmerzlinderung/Dämpfung, aber keinesfalls einer kompletten Schmerzfreiheit, verholfen. Den Eingriff kann man im übrigen soweit ich weiß 1x pro Jahr wiederholen.
Allerdings war ich nach dem Eingriff erstmal 4-6 Wochen total flachgelegen, von wegen Golf spielen und leichte Büroarbeiten 3 Tage später, das halte ich nach meinen Erfahrungen doch für eine ziemliche Übertreibung im Werbematerial für Krankenkassen und Patienten.
Sicher reagiert jeder anders darauf, weil jeder Fall sehr individuell ist - ich konnte mir 4 Wochen lang jedenfalls wenn´s hoch kam mal eine Tasse Tee machen - die ersten 2-3 Wochen habe ich meine Mahlzeiten im Liegen zu mirgenommen. Hätte eigentlich eine Haushaltshilfe gebraucht.
Klingt jetzt krass, war aber wirklich so!
Die Begleitumstände des Eingriffes in der Privatklinik waren allerdings recht abenteuerlich.
Nach 3-4 Tagen stationären Aufenthaltes wird normalerweise jeder Patient nach Hause entlassen.
Ich bin nach dem Eingriff in der Münchner Schreiber-Klinik (das übrigens selbst zu bezahlende „Privatzimmer" dort war ein 4-Bett Zimmer und ziemlich düster, die 3 andere Frauen waren auch alles andere als begeitstert über den „Service" in dieser Klinik - war echt irgenwie bitter) mehr taumelnd als bei Sinnen entlassen worden und von München nach Nürnberg im ICE alleine heimgefahren (Gepäck selber transportieren Fehlanzeige, meine Nichten haben mich in den Zug gesetzt und mein Mann hat mich am Bahnsteig in Nürnberg herausgeholt). Etwa ab der Hälfte der Heimfahrt bin ich zum Erstaunen der Leute im Zug ständig die Gänge auf und abgelaufen um irgendwie meinen Kreislauf auf Trab zu halten, hatte mir im Geiste schon einen vertrauenswürdig aussehenden Mitfahrer ausgesucht, den ich bitten könnte Hilfe zu holen, falls ich total zusammenklappe. (So nach dem Motto: Entschuldigen Sie, ich komme gerade aus dem Krankenhaus........)
Ich bin dann in Nürnberg kurz vor dem Zusammenklappen kreidebleich aus dem Zug getaumelt und wir mußten eine halbe Stunde auf dem Bahnsteig warten, bis ich überhaupt weitergehen konnte - ich bin heute noch sauer, wenn ich daran denke.
Heute weiß ich, daß ich unbedingt noch ein paar Tage im Krankenhaus hätte bleiben müssen, weil die Entlassung in diesem Zustand kreuzgefährlich und unverantwortlich von den Ärzten war; dabei bin ich wirklich eine Rossnatur und überhaupt keine Mimose - mich haut sonst so schnell nichts um!
Der Eingriff selbst ist nichts besonderes, und tut gar nicht weh - aber die 3 Tage danach mit Katheder im Körper/Rücken mit 2x Infusionen am Tag ist schon eine ziemliche Viecherei, weil da jedesmal eine Menge Flüssigkeit eingespritzt wird und das tut sauweh (zumindest haben alle im Zimmer genau wie ich gelitten)!!
Ich konnte dort in der Klinik maximal 20 Meter weit laufen und durfte in dieser Zeit nicht auf dem Rücken liegen.
Also so 2-3 Monate hinterher hatte sich mein Zustand wenigstens soweit verbessert und stabilisiert, daß ich nach über 2,5 Jahren wiedermal in eine Kneipe gehen und einen Cappuchino mit Freunden trinken konnte, ohne nach 30 Minuten so höllische Schmerzen zu haben, daß mir dies Sinne schwinden.
Alles in allem, kann ich sagen, daß ich danach sehr gute Phasen mit weniger Schmerzen und weniger Rückfällen hatte, und seitdem die beste Zeit als je zuvor hatte - insofern hat es sich schon gelohnt.......
Bei Dr. Schneiderhan habe ich auch Bekanntschaft mit Opioiden gemacht, die ich seitdem dankbar nehme (Tramal). Ich kann es Euch allen nur empfehlen, die Schmerztherapie mit Opoiden auszuprobieren, denn sie richten weit weniger Schaden an als normale Schmerzmittel und wirken auch viel beser.
Suchtgefahr oder sowas wie Abhängigkeit ist völliger Unsinn, ich habe jetzt seit über 1,5 Jahren Erfahrung damit und die einzig unangenehme Nebenerscheinung ist bei mir stärkeres Schwitzen nach Bewegung und Anstregnung, weil sie auf das Vegetativum wirken. Allerdings braucht man etwa 1-2 Wochen, bis sich der Körper daran gewöhnt hat - am Anfang wurde es mir sehr oft schwummerig, was dann aber nach 3 Wochen ganz verschwand.
Meine Antwort:
Dein Bericht über den Katheder-Eingriff nach Prof. Racz hat mich echt umgehauen. Mein Mann hat nämlich im März 2001 den gleichen Eingriff hinter sich gebracht. Mit einem Katheder wohlgemerkt, also wirlich der gleiche Eingriff. Um es vorwegzunehmen: Auch ihm hat der Einriff zu einer Schmerzlinderung verholfen, er kam einige Wochen danach völlig ohne Schmerzmittel aus. Jetzt wird es wieder schlimmer und er braucht 2 Diclo 75 am Tag. Der Operateur hat ihm das aufgrund seines Befundes allerdings vorausgesagt. Eine nähere Beschreibung dazu findest Du in meinem Eintrag "Kathedereingriff erfolgt" im Forum.
Was mich so stutzig macht sind die Begleitumstände bei den Einspritzungen und Deine Probleme nach der Entlassung.
Mein Mann konnte sich ab ca. 2 Stunden nach der Kathederlegung in der Klinik völlig frei bewegen. Nach den Einspritzungen in den folgenden Tagen mußte er jeweils eine Stunde im Bett bleiben und das war's.
Die Einspritzungen selbst waren unangenehm. Dies wurde aber dadurch gelindert, daß als erstes ein Betäubungsmittel gespritzt wurde. Dann wurde ca. 10 min. gewartet bis die Kochsalz-Enzym-Lösung gespritzt wurde. Das war laut Aussage meines Mannes dann gut auszuhalten. Je länger der Abstand zwischen Betäubungs- und Kochsalzspritze, desto besser.
Nach 3 Tagen wurde er entlassen. Keine Kreislaufprobleme. Die Einschränkungen waren erst einmal genau wie vor dem Eingriff (kein langes Sitzen, Stehen oder Laufen). Also die normalen Probleme bei einem BSV, jetzt aber ohne Schmerzmittel. Der Zustand besserte sich bis langsam aber stetig. Erst seit ca. 2 Wochen wird es wieder schlimmer. Allerdings muß ich dazu sagen, daß er in dieser Zeit auch eine Knie-OP hatte. Das an Krücken laufen hat bestimmt auch das Seine dazu getan.
Die Kosten für das Privatzimmer hätte ich an Deiner Stelle gekürzt. Mein Mann war auch in einem alten Haus, das ständig überfüllt ist und wo gerade erst die Zimmer nach und nach modernisiert werden. Aber er ist Kassenpatient und das Personal versuchte das Beste daraus zu machen. Und am wichtigten ist natürlich die Qualität der Ärzte.
Das KH hat übrigens voll mit der KK abgerechnet !
Jeder Fall ist anders, wie Du schon ganz richtig gesagt hast. Daß aber die Mitpatienten meines Mannes genauso wenig Probleme hatten wie er und Deine Mitpatientinnen die gleichen Schwierigkeiten wie Du ist, schon seltsam.
Patientenantwort:
Ich fand die Begleitumstände um diesen Eingriff ja auch seltsam - interessant zu lesen war die andere Art der Einspritzungstechnik, die Dein Mann da erfahren hat.
Ich war natürlich auch in Sorge, warum sich bei mir statt einer sofortigen Besserung eine Verschlechterung in die schlimmsten Phasen einstellte.
Bei der Entlassung wurde mir aber eindringlich mitgeteilt, daß die Erst- Verschlechterung normal sei und man in den ersten Tagen eher noch mit schwersten Schmerzzuständen rechnen müßte - dafür bekam ich eine Verordnung für meinen Hausarzt mit, die einen intravenösen Schmerzcocktail für diesen Fall der Fälle vorsah.
Das blöde in so einer Situation ist natürlich, wenn der dafür verantwortliche Arzt 200 km weit weg ist.......
Für die Statistik hat mich der Arzt nach 4 Wochen angerufen, um zu fragen wie es mir ergangen ist - war aber dann, nachdem er erkannt hat, daß das für die Statistik nicht so toll ist - nicht mehr so genau interessiert...........