Hallöchen Menno und alle anderen Bandis,
es gibt eben Situationen, in denen sollte man seine Ängste mal beiseite schieben, wenn man weiter kommen will.
So nun zu den Fragen:
Sitzt Du jetzt im Rollstuhl?Ich sitze aufgrund eines Bandscheibenvorfalles (Massenvorfall) in der BWS (transthorakale Operation im Mai 2006) teils im Rollstuhl. Kürzere Abstände kann ich je nach körperlicher Verfassung (Schwindel, Fieber....) mit Hilfsmitteln (Krücken oder Rollator) laufen, aber für längere Abstände benötige ich meinen Rollstuhl.
Durch den Skiunfall?Der operierte Bandscheibenvorfall und noch zwei weitere Bandscheibenvorfälle sind mit großer Wahrscheinlichkeit auch die Folge des Unfalls laut Ärzten. Vor meinem Unfall bin ich im Prinzip ein sehr gesunder Mensch gewesen und Rückenprobleme kannte ich überhaupt nicht. Sofort nach dem Unfall bekam ich allerdings Beschwerden mit oberer HWS und BWS.
Dann musst Du ja ultraheftig gefallen sein, was war passiert?Am 26. Januar 2001, habe ich im alter von 21 Jahren (mittlerweile bin ich 28 Jahre alt) einen Skiunfall erlitten, bei dem ich kurzzeitig auch mein Bewusstsein verloren habe. Daher beruht einiges, was ich jetzt schreibe auf Erzählungen von Augenzeugen, Freunden und Angehörigen.
Der Unfall passierte am vorletzten Tag eines Skiurlaubs, der von meiner Hochschule in Amsterdam organisiert wurde. Zum Zeitpunkt des Unfalls studierte ich in Holland Physiotherapie (seit 2006 fertige Physiotherapeutin, aber arbeitslos/arbeitsunfähig).
Kurz vor dem Unfall habe ich mich mit einer Freundin vom Rest der Gruppe getrennt und wir sind zu zweit weitergefahren. Dann passierte der Unfall auf dem unteren Teil einer blauen Piste. Meine Freundin war vor mir gefahren und sah schließlich von unten die Piste hoch, weil ich gestürzt war. Da sah sie mich regungslos weiter oben auf der Piste liegen. Von oben kamen anscheinend keine weiteren Skiläufer die Piste herunter, so das mir leider auch keiner hoch helfen konnte. Meine Freundin konnte leider auch nicht mehr so einfach zu mir hoch kommen, also wartete sie weiter auf mich. Nach 10 Minuten regte ich mich anscheinend und stand auf, um mein ganzes Material auf der Piste aufzusammeln. Ich schnallte mir meine Skier an und fuhr runter zu meiner Freundin. Daraufhin wollte sie von mir wissen, ob ich mich verletzt hätte. Ich sagte zu ihr sehr überzeugend, das ich nur auf meinen Daumen gefallen sei und ich nach einer kurzen Pause auf jeden Fall weiter fahren will. Da sie nicht den Eindruck hatte, als ginge es mir schlecht und ich auch nicht verwirrt wirkte, war sie damit einverstanden. So sind wir noch den restlichen Mittag weiter Ski gefahren. Am späten Nachmittag auf dem Rückweg zur Pension muss ich dann allerdings aber über starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel geklagt haben. Am Tag darauf kamen weitere Beschwerden, wie Doppelbilder, heftige Gedächtnisprobleme, abnorme Müdigkeit und heftige Nackenschmerzen hinzu.
Bei dem Unfall muss ich laut Erzählung meiner Freundin mit ordentlicher Geschwindigkeit (geschätzte 80 km/h) über einen Ast gefahren sein, der aus der Piste geragt hat. Die Piste war im unterem Teil teils in einem sehr schlechten Zustand. Dabei sind meine Skier wohl abgebremst worden, aber mein Körper ist nach vorne katapultiert worden. Daraufhin bin ich wohl mit voller Wucht auf mein Kinn gestürzt und habe ich mich ein paar Mal überschlagen. Bei der ganzen Sache hat sich meine HWS sehr wahrscheinlich massiv nach hinten überstreckt. Nach dem Sturz hatte ich ein fettes Hämatom (Bluterguß) am Kinn und 1 Frontzahn ist abgebrochen. Soviel also zum möglichen Unfallhergang.
Was wird sich ändern, wenn Du diese OP machen lässt?Ich hoffe, daß ich durch die Operation einige meiner Beschwerden los werde, oder sie zumindest sehr viel weniger werden. Meine momentanen Beschwerden, die von der oberen HWS/Instabilität der Kopfgelenke kommen, sind:
- kognitive Probleme (Gedächtnisprobleme, Wortfindungsstörungen, Konzentrationsprobleme.......)
- "epileptische" Anfälle, teils mit Bewußtlosigkeit
- Fieberschübe (zentrales Fieber)
- starke rasche Ermüdbarkeit
- teils starker Drehschwindel mit Stürzen
- Sehstörung
- Tinitus
und noch vieles mehr.

Ich erhoffe mir davon eine Zunahme meiner Lebensqualität und darüber hinaus geht es um das Verhindern von weiteren Schäden und Beschwerdezunahme.
Warum hat man Dir die OP nicht schon eher vorgeschlagen?Man hat mir die Operation nicht eher vorgeschlagen, weil ich sieben Jahre lang überhaupt nichts von meiner Instabilität der Kopfgelenke wußte. Vorher waren Ärzte der Meinung, man könne solche Beschwerden nicht von der HWS haben.
Wenn es dann soweit ist am Tag der Operation, kann ich fleißige Daumendrücker sicher gut gebrauchen. Ich habe große Hoffnung in die Operation und ich wünsche mir sehr, daß es gut wird.
Liebe Grüße von Nicoline