Hallo Sonja!
Ich mache mir mein Dinkelkissen heiß und lege es mir in ganz bestimmter Position in den Nacken, benutze ein TENS-Gerät, dessen Elektrodenplättchen ich über oder etwas oberhalb der Atlas-Querfortsätze platziere, versuche, möglichst oft Ausdauersport zu treiben oder stelle mich einfach unter die heiße Dusche. Ansonsten kann man es, gerade für unterwegs, auch mit gezielter und ganz vorsichtiger Selbstmassage an den Stellen versuchen, wo es schmerzt oder wo man durch die Massage hinterher eine Besserung verspürt. Es sind manchmal ganz andere Stellen, über die eine Verbesserung möglich ist als die, wo es am meisten weh tut (z.B. können eher leichte Probleme im Bauch oder Zwerchfell zu Nacken- bzw. Schulterschmerzen führen). Das muss jeder selbst rausfinden. Ich habe mich auf diese Weise über Jahre immer weiter vorwärts getastet (im wahrsten Sinne des Wortes!) und so nach und nach die Zusammenhänge meines "Pathomechanismus" immer weiter entschlüsselt (vollständig verstanden habe ich es natürlich immer noch nicht). In diesem Sinne: Erforsche Deinen Körper! Und das kannst Du viel besser als jeder Physiotherapeut, denn der sieht Dich immer nur für eine kurze Zeit und bekommt keine direkte Rückmeldung über das, was er tut - erst indirekt, oft Tage später, erfährt der verbal von Dir, dass es Dir irgendwie nicht gut getan hat. Und nichts ist schwieriger, als Gefühle in Worte zu fassen. M.a.W.: Die Kommunikation zwischen Patient und Therapeut gestaltet sich äußerst schwierig, da, um Watzlawick zu bemühen, ständig analoge Signale in digitale umgewandelt werden müssen und umgekehrt. Da kommt es fast zwangsläufig zu Reibungsverlusten.
Niemand ist besser geschult im Umgang mit Deinem Körper als Du selbst! Genau wie wir kein UFO fliegen können, würde ein Marsmännchen an einem banalen VW -Golf verzweifeln. In diesem Sinne steuert jeder Mensch seinen Golf oder sein UFO namens Körper; kein Mensch kann den Körper eines anderen "bedienen", man ist Experte in eigener Sache. Aber ohne Mechaniker (i.e. Physiotherapeut) kommt man manchmal natürlich trotzdem nicht weiter. Ich merke meine Grenzen ja auch immer wieder und wünsche mir einen echten Experten, der mir hilft. Aber dafür muss ein potentieller Helfer meine Expertenrolle im Hinblick auf meinen Körper anerkennen und berücksichtigen. Aber leider ist es ja oft so, dass viele Menschen erst gar nicht helfen und weggucken oder aber, wenn sie doch helfen wollen, die Chefrolle für sich beanspruchen (siehe das Arzt-Patient-Verhältnis, wie es sich in der Realität meistens gestaltet). Und dann stürzt das UFO wegen grober Bedienungsfehler eben ab bzw. es landet der VW-Golf am Baum...