Kiralina
25 Mär 2003, 11:05
Hallo zusammen,
ich habe gestern abend dieses Forum entdeckt und möchte gerne einen kleinen Hilferuf loswerden. Ein guter Freund von mir kaspert seit fast zwei Jahren mit einem Bandscheibenvorfall L5/S1 herum. Nach diversen teilweise recht unterschiedlichen Diagnosen wurde er im Juli letzten Jahres an der BS operiert (der "defekte" Teil wurde entfernt). Kurz vor der OP diagnostizierte man lt. MRT / CT einen zweiten Vorfall, danach widersprach man dem. Krankgeschrieben ist er seit Dezember 2001, die Krankenkasse steht ihm auch ziemlich auf den Füssen. Ca. 2 Monate nach der OP kam er zur Reha, obwohl er recht schnell wieder Schmerzen und Ausfallerscheinungen hatte, die während und nach der Reha schlimmer wurden. Trotzdem ist er laut MDK "gesund" und arbeitsfähig. Das einige Zeit nach der OP gemachte MRT scheint einen sehr großen Interpretationsspielraum zuzulassen, denn von gesund bis kann nicht mehr arbeiten ist alles vertreten. Auf diese Aufnahmen bezieht sich auch der MDK. Gestern nun wurde die erschütternde Diagnose gestellt, daß er wohl definitiv nicht mehr arbeiten kann und schnellstens seine Rente beantragen soll (mit 29 Jahren). Kennt vielleicht jemand im Raum Ruhrgebiet einen guten Orthopäden oder eine gute Klinik, an die man sich noch wenden könnte???
Sollte ich einige Fachbegriffe verwechselt und etwas chaotisch geschrieben haben, so möchte ich mich dafür entschuldigen. Dies ist auch nur eine Kurzfassung, aber ich glaube, ähnliche Lebensläufe sind hier nur zu oft vertreten.
Vielen Dank und viele Grüße
Kiralina
JuliaK
25 Mär 2003, 11:35
hallo kiralina,
ich verschiebe deinen beitrag in das hauptforum.
grüße - julia
Hallo Kiralina,
erstmal Willkommen im Bandiclub.
Stell dir das mit der EU-Rente nicht so einfach vor.
Ich habe meine EU-Rente am 17.04. 2001 beantragt und habe mittlerweile eine Klage vor dem Sozialgericht am laufen.
Ich würde erstmal, falls möglich, eine Umschulung beantragen.
Mit den Kliniken und Orthopäden aus dem Ruhrgebiet werden sich sicher noch andere melden.
Schau dich hier erst mal in Ruhe um, du wirst sicherlich das eine oder andere Brauchbare finden.
Ach, noch was, lass dich vom MDK nicht ins Boxhorn jagen.
Leg gegen die Beurteilung Widerspruch ein.
Viele Grüsse Harro
Steffi
25 Mär 2003, 12:23
Hallo Kiralina,
auch erstmal willkommen, hier hat man immer gute Ansprechpartner und liebe Unterstützung, ich bin sehr gerne hier.
Zu Deinem Fall kann ich zu EU Rente leider nichts schreiben, da kenn ich mich nicht aus.
Aber die MDK ist ein sehr beliebtes Thema
Mich haben sie auch Ruck Zuck gesund geschrieben, obwohl noch garnix ging. Mein Krankengeld wurde direkt gestrichen,
ich habe Widerspruch eingelegt und es hat geklappt!!
Dein Freund soll nicht aufgeben, die versuchen es immer wieder die Leute einzuschüchtern.
Du wirst hier sicherlich noch gute Infos bekommen!!
Alles Gute
LG Steffi
Hallo Kiralina,
willkommen bei uns.
Zitat |
Gestern nun wurde die erschütternde Diagnose gestellt, daß er wohl definitiv nicht mehr arbeiten kann und schnellstens seine Rente beantragen soll (mit 29 Jahren). |
Wer hat diese Aussage gemacht?
Als orthopädische Klinik kann ich Dir das Annahospital in Herne empfehlen. Da speziell Dr. Sebastian Rütten.
Wo wurde Dein Freund denn operiert? Hat die OP überhaupt, wenigstens zeitweise, eine Besserung gebracht? Die erneuten Schmerzen könnten ja auch von dem weiteren Vorfall kommen.
Wurde seit der OP noch einmal ein neues MRT gemacht?
Viele Fragen, ich weiß. Es wäre aber hilfreich, wenn wir mehr wüßten.
Liebe Grüsse
Gabi
Hallo Kiralina,
herzlich willkommen hier.
Ich möchte mal mit einem Vorurteil aufräumen. Der MDK ist beratend tätig für die Krankenkassen, nicht für den Patienten (hier nur zweitrangig). Was der MDK sagt, ist lediglich eine Empfehlung. Wenn der Arzt weiterhin krank schreibt, dann geht da auch kein Weg dran vorbei. Nur oft ist es so, daß wenn der Arzt das Gutachten des MDK in Händen hält, er den Schwanz einzieht. Dieses sind Ärzte ohne Rückgrad (welches sie bei uns behandeln wollen
)
Zum Thema EU: Es gibt in fast jeder grösseren Stadt eine Beratungsstelle von den Versicherungsämtern. Hier kann man sich die EU-Rente ausrechnen lassen. Eine EU-Rente wird so gehandhabt, als würde man bis zum 55. Lebensjahr gearbeitet haben.
Tipp von mir: vorher dort anrufen, Termin geben lassen und die Versicherungsnummer bereithalten. Die Beratungsstellen machen dann im Vorfeld bis zum Termin einen Ausdruck über den Versicherungsverlauf.
In Bochum fallen mir auch noch zwei Ärzte ein, Prof. Dr. Krämer und Prof. Dr. Grönemeier.
Ich wünsche Deinem Freund auf diesem Wege alles Gute
Ralf
Kiralina
25 Mär 2003, 13:10
Hallo,
erstmal vielen Dank für die schnellen Reaktionen. Also:
Die OP hat in Duisburg - Fahrn stattgefunden. Kurzfristig gab es eine Besserung, die aber nicht lange anhielt. Es gab nach der OP diese strittige MRT, die von vielen Ärzten und dem MDK unterschiedlich interpretiert wurde. Die letzte Diagnose wurde von einem sehr guten Radiologen gestellt. Es war ja schon vor der OP unklar, ob denn jetzt ein zweiter Vorfall existiert oder nicht. Bei der OP konnte jedoch keiner festgestellt werden. Letzte Woche wurde in einem anderen Krankenhaus gesagt, daß mein Freund ohne weiteres arbeiten könnte und daß die Schmerzen davon auch weggehen würden. Wem soll man denn jetzt was glauben. Ich klinke mich halt jetzt für ihn ein, da es einfach immer dringlicher wird. Seit geraumer Zeit versuche ich auch, bei Gesprächen z. B. mit der Krankenkasse usw. dabei zu sein, damit man Aussagen von verschiedenen Seiten betrachten und teilweise auch belegen/bezeugen kann. Es ist schon eine verfahrene Situation.
Lieben Gruß
Kiralina
Hi Kiralina,
sicherlich schon hier und da angesprochen, ist es eine gute Idee, zu den Gesprächen, ob Arzt oder MDK etc. mitzugehen.
Dein Freund muß für sich entscheiden, ob er mit den Schmerzen arbeiten gehen kann oder nicht. Wenn nicht, dann sollte er sich an einen Arzt wenden, der ihn weiter krankschreibt und Maßnahmen zur Therapie einleitet. Eine Rehamaßnahme ist auch anzupeilen.
Liebe Grüsse
Ralf
Hallo Kiralina,
erst einmal auch von mir herzlich Willkommen im Bandi-Club.
Ich habe einen sehr guten Schmerztherapeuten in Bochum:
Dr. med. Rolf R. Frieling
FA. f. Allgemein/Spez.-Schmerztherapie
Herner Str. 351
44807 Bochum
Tel.: 0234533140
Dieser Arzt ist sehr kompetent und setzt sich für seine Patienten ein.
Vielleicht könnt Ihr ja bei Ihm einen Termin vereinbaren, er hilft auch bei Sachen mit dem Versorgungsamt und bei Rentensachen, desweiteren erstellt er auch Gutachten.
Herzlich Willkommen
Heidi
Christian
25 Mär 2003, 13:51
Hallo Karalina,
willkommen hier !
Ich möchte die Aussagen der Vorschreiber bestätigen und bekräftigen:
- Immer zu zweit zu Untersuchungen beim Arzt oder Gutachter gehen
- alle Befunde und Bilder immer im Original zu Hause haben und nur Kopien abgeben/einreichen/mitschicken. Zu Arzt-/Gutachterbesuchen immer einen Satz Kopien der Befunde und die Bilder mitnehmen.
- ein Tagebuch über Untersuchungen, Behandlungen, Therapien und Schmerzen führen, in dem alle Symptome, Aussagen der Ärzte udn Gutachter, Behandlungen der Therapeuten, Befunde von Ärzten etc enthalten sind. Das hilft bei den anstehenden Verhandlungen und ggf. Prozessen
- neues MRT anfertigen lassen, welches den aktuellen Status befundet, ggf auch neurologische Untersuchung.
- Widerspruch gegen den MDK-Bescheid einreichen
- ggf. rechtliche Unterstützung durch eine Mitgliedschaft im Sozialverband oder VDK nutzen.
Wie Gabi schon fragte: Wer hat gestern den neuen Befund gemacht ? Mit Bildern (alle modernen MRT-Systeme können auch die Bilderserien auf CD brennen, kostet zwar manchmal eine kleine Aufwandsentschädigung, ist aber oft hilfreich, weil die großen Folien nur eine Auswahl des Arztes darstellen)?
Welche Untersuchungen wurden durchgeführt, die diese Aussage stützen ?
Hat der Freund schon Schwerbehinderung beantragt ?
Und zum Schluß: Durchbeißen ! Mancher Widerstand von Stellen oder Ämtern hat Methode. Sie probieren es halt gerne erst einmal, ob sie den Patienten ins Bockshorn jagen können. Sie glauben so Kosten sparen zu können.
GEGENHALTEN !
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