Hallo Bandis!
Nachfolgend meinen ausführlichen Bericht von meinem 3-wöchigen Reha-Aufenthalt (vom 25.08.-15.09.2005) in der Rehaklinik Dübener Heide in Bad Schmiedeberg.
Reha-Zentrum Bad Schmiedeberg
Klinik Dübener Heide
Moschwiger Straße 16
06905 Bad Schmiedeberg
Die Klinik liegt sehr ruhig, gleich neben dem sehr gepflegten Kurpark. In der näheren Umgebung liegen Lutherstadt Wittenberg und Bad Düben.
Es sind ca. 230 Patienten in der Klinik untergebracht in Einzelzimmern mit einer Nasszelle. Bis auf wenige "Reservebetten" war die Klinik voll belegt.
Die Klinik behandelt überwiegen orthopädische Erkrankungen (Rheuma, Bandscheibe, Knie und Hüfte).
Zu Beginn erfolgte eine sehr gründliche Aufnahme-Untersuchung und dann halt noch standardmäßig EKG, Blut und Urinuntersuchungen und Blutdruck-Messungen. Meine Medikamentation sollte gleich zu Beginn geändert werden (weg vom Celebrex). Aber da ich auf andere Medikamente (Ibu) allergisch reagiere, wurde sie dann doch so beibehalten.
Das Personal ist meist sehr hilfsbereit und zugänglich.
Den Patienten stehen viele Therapieformen zur Verfügung. Allerdings der überwiegende Teil nun in Gruppentherapien! Patienten, die eine Einzel-KG erhielten, bekommen dort meist eine Triggerpunkt-Therapie. Das ist sicherlich auch wirkungsvoll, hat aber nach meiner Meinung nichts mit einer individuellen KG zu tun.
Da ich nun in einer „Leicht-Gruppe“ eingetaktet war, dauerten selbst die Gruppentherapien nur 20 Minuten. Wenn dann eine Entspannungs-Therapie also auch nur 20 Minuten dauert, mit vorheriger partnerschaftlicher Igelball-Massage, kann man sich ja denken, das man nicht mal richtig in die Entspannungsphase kommen kann.
Die Gruppentherapien werden von ständig wechselnden Therapeuten durchgeführt, keiner baut auf dem vorhergehenden auf.
Über eine computergestützte Terminplanung erhält jeder Patient am Freitag für die kommende Woche seinen Therapieplan, oftmals kommt es jedoch zu Änderungen. Wenn Therapeuten erkranken, kann man von Glück sagen, wenn die Patienten davon informiert werden. Es kommt auch vor, das der Betreffende vor verschlossener Tür steht und hofft, dass doch noch jemand kommt und sich verantwortlich fühlt.
Die angesetzte Oberarzt-Visite wird im Schnellverfahren absolviert.
Die Entspannungstherapie bekam ich erst kurz vor Reha-Ende auf Nachfragen von meiner Seite.
Der vorläufige Entlassungsbericht ist der Höhepunkt, der war schon vor der Entlassungsuntersuchung fertig.
Meine Therapien in den gesamten drei Wochen:
1 x Vortrag "Ernährung"
4 x Entspannungstherapie
13 x Naturmoor-Packungen
6 x Rückenschule
8 x Medy-Jet-Massage (Wasserbettmassage, war super)
12 x Wirbelsäulen-Gymnastik (abwechslend Wasser und Halle)
10 x HWS-Gymnastik Gruppe
2 x MTT (abgebrochen wegen verstärkter Schmerzen)
1 x Kochen Reduktionskost (war sogar genießbar)
2 x Nordic-Walking
Natürlich noch was zur Verpflegung:
Frühstück war für mich die beste Mahlzeit des Tages. Jeden Tag viele frische warme Brötchen aller Geschmacksrichtungen, Wurst, Käse, Marmelade, Honig, Quark, Joghurt, Müsli, Cornflakes, Obst, Kaffee, Tee, Milch. Sonntags warme Eier und sogar mal Croissants. Wasser steht jedem in beliebiger Menge zur Verfügung (Tafelwasser-Automaten auf den Stationen).
Mittagessen war zwar recht abwechslungsreich, aber meist recht fad im Geschmack, aber frische Salate waren immer sehr reichlich vorhanden.
Abendessen war auch recht abwechslungsreich: mehrere Sorten Wurst und Käse. Dazu Brot und Butter/Margarine, Kräuterquark, ab und an Wurstsalate, Nudelsalat, Fisch oder andere Käse-Sorten (Camembert, Harzer). Allerdings kam es oftmals vor, das vergriffene Speisen gar nicht mehr aufgefüllt wurden.
Im Ort selbst gibt es mehrere Lokale und Cafe´s, dies sich auf die Kurpatienten eingestellt haben.
Ich selbst hatte den Eindruck, daß die Therapieverfahren nach dem Standardprogramm durchgezogen werden und auf die Einzelbedürfnisse zu wenig eingegangen wurden (vielleicht auch, weil ich die Reha erst nach Widerspruch und Gutachterbesuch genehmigt bekam).
Auf jeden Fall werde ich, falls ich irgendwann wieder eine Reha genehmigt bekomme, mir eine andere Klinik aussuchen.
viele Grüße von Anette