Hallo,
besuche das Forum eigentlich öfter, habe jedoch erst heute einen Beitrag gepostet. Die Seite finde ich sehr gut und informativ.
Nun möchte ich auch mal meine "Geschichte" los werden ...
Bei mir hat es im August 2003 angefangen mit einem "eingeklemmten Nerv" unterm Schulterblatt - so zumindest mein Gefühlt. Das Gleich hatte ich schon mal in 2001 und wurde beide Male von einem Orthopäden chiropraktisch behandelt, sprich "eingerenkt". Letztes Jahr wurden die Schmerzen jedoch beständiger (lag wohl auch an der starken Arbeitsbelastung - Computer-Arbeit).
Bin danach zu meinem Hausarzt der sofort meinte, dass die Beschwerden (starke Schmerzen in der Schulter mit Ausstrahlung in den rechten Arm) nur von der HWS kommen könnte, dann ab ins CT und so war´s dann auch: BSV HWS C5/C6 und C6/C7.
Gehe seit September 2003 regelmäßig zur Krankengymnastik. Habe letztes Jahr auch Akupunktur-Therapie bekommen, die anfangs auch half. Anfang 2004 wurden die Schmerzen so schlimm, dass ich nicht mehr schreiben konnte, nur noch unter Schmerzen gearbeitet habe (lt. Arzt sollte ich eigentlich zu Hause bleiben, wir hatten aber so viel zu tun .... ) konnte keine Nacht mehr schlafen, hätte mir am liebsten den Arm raus gerissen. Dann kam in noch mal in die Röhre, dieses Mal MRT (Kernspin) mit dem Ergebnis: akuter BSV C5/C6 mit Stenose, Vorfall C6/C7, Vorwölbung C4/C5. Der Radiologe meinte sofort, dass das dringend operiert werden muss. Dann bekam ich auch die unterschiedlichsten Dinge zu hören: von "bloß nicht operieren, erst mal konservativ versuchen" bis "selber schuld, hättest mehr Sport treiben müssen". Nachdem mir dann aber auch mein Krankengymnast zur OP geraten hat, und ich es vor Schmerzen nicht ausählt, bekam ich dann im Februar meinen OP-Termin .... wurde eingeschoben, weil es so dringend war. Segment wurde mit einen Titan-Keil versteift. OP war ok, danach waren die akuten Schmerzen sofort weg und ich war guter Dinge. Bin danach gleich in die Reha ... Arzt meinte zwar, ich müsse geduldiger sein, da das bei mir länger dauern würde als normal. Normal also 3 Monate nach OP arbeitsunfähig und dann sollte es wieder gehen. Nach einer gewissen Zeit der Schonung - Krankengymnastik ging bei mir übrigens einen Tag nach der OP los - habe ich dann im Sommer angefangen, wieder so normal wie möglich zu leben - sprich Haushalt, Freizeit- und PC-Aktivitäten. Mit der Folge, dass sich wieder massive Beschwerden einstellten, nun zu dem fast noch tauben Daumen auch Kribbeln der anderen Finger bis zur Steifheit und Schmerzen im ganzen äußeren Arm-BEreich. War also weiterhin arbeitsunfähig. Mit Wiedereingliederung in den Job war sowieso nix, da mein ARbeitgeber ja wusste, dass das bei mir länger dauert, und sich wohl dachte, ob das überhaupt wieder richtig wird, und sich daher mit fadenscheinigen Gründen von mir getrennt hatte. Bin dagegen nicht angegangen, war kurz vor der OP und ich hatte andere Probleme. Im nachhinein bewahrheitet sich aber wieder eine meiner Lebensphilosophien "es ist alles für etwas gut". Denn sonst hätte ich längst wieder voll gearbeitet und wäre wahrscheinlich schon das 2. MAl operiert. Ich wollte mich dann im Sommer selbständig machen, habe dann also wieder mehr am PC gemacht und musste immer wieder feststellen, dass das nicht lange geht - max 2-3 Stunden, dann waren die Schmerzen wieder unerträglich. Von den verordneten Schmerzmitteln habe ich nur alle Nebenwirklungen mitgenommen, gegen die Schmerzen haben sie nicht geholfen. Und ich war so benebelt, dass ich eh nichts Produktives machen konnte. Und wenn ich den Arm nicht belaste, geht es ja mit den Schmerzen. Permanent habe ich Kopfschmerzen und häufig starke Migräne-Anfälle.
Mit der Zeit wird man geduldig. Was bleibt auch anderes übrig? Nur jammern bringt auch nichts. Man sollte das Mögliche tun und gegebenenfalls halt auch mal etwas akzeptieren. Ich bleibe natürlich weiterhin am Ball, ob es neue Methoden gibt, oder es vielleicht irgendwann besser wird ... gebe ja die Hoffnung nicht auf. Aber wenn es halt so sein soll, dass ich nicht mehr voll arbeiten gehen kann, dann muss ich das halt auch akzeptieren. Das Leben geht - Gott sei Dank - weiter und es werden sich andere Möglichkeiten auftun. Es gibt Leute, die sind viel schlechter dran - daran denke ich immer.
Bei mir hat eine 2. Kernspin ergeben, dass zwar die Rückenmarks-Quetschung durch C5/C6 weg ist, aber C6/C7 weiterhin drauf drückt. Der Termin beim Neurologen ergab, dass die Nerven sowohl vom operierten als auch noch vom bestehenden Vorfall geschädigt sind. Ob und wann ich wieder arbeiten kann, hat mir noch kein Arzt beantwortet. Also weiterhin Geduld.
Bekomme jetzt regelmäßig 2x die Woche Krankengymnastik (längst aus außerhalb des Regelfalles, um weitere OP zu vermeiden), mache täglich selbst Übungen, gehe ins Thermalbad usw. usw.
ich möchte mich eigentlich so schnell nicht wieder operieren lassen .... zum Einen aus Angst .. zum Anderen: was passiert dann weiter?
Auch Neurochirurg und Neurologe empfehlen mir, solange die Schmerzen nicht wieder permanent so schlimm sind, wie Anfang des Jahres, es weiterhin konservativ zu versuchen. Also weiter Geduld .... Die Zeit geht rum ... Bin ja täglich beschäftigt .. mit Gymnastik .. .jeden Tag auf´s Neue versuchen, normal zu leben. Jedes Mal wieder feststellen, dass ich nicht normal belastbar bin .... wieder Geduld aufbringen und Zustand akzeptieren. Es gibt Gott sei Dank auch Tage, da geht es mir richtig gut. Ich bin überhaupt ein positiv denkender MEnsch und auch wenn ich Schmerzen habe, kann ich mich an Schönem erfreuen.
Nach wie vor halte ich max 2-3 Stunden aus. Auch einfach nur Sitzen und zwischendurch bewegen ist damit inbegriffen. Wenn ich mal auf einen Geburtstag will, oder einkaufen, muss ich vorher erst mal ruhen. Kopf hin legen, das hilft. Das liegt wohl auch daran, dass ich keine Nacht durchschlafe. Wache öfters auf, da mir die Hände "eingeschlafen" sind. Manchmal weniger, manchmal mehr. Aber keine Nacht durchschlafen wirkt sich halt nicht gerade positiv auf die Kondition aus. Habe mir schon ein Tempur-Kissen angeschafft und mache nun auch eine TENS-Therapie.
Ab Januar will ich es dann noch mal mit Akupunktur versuchen ... wegen der permanenten Kopfschmerzen.
So. kann nicht mehr schreiben .... habe es schon in Etappen geschrieben ... das war´s erst mal von heute.
Fortsetzung folgt ... muss noch von schrulligem Neurologen und von sich überzeugten Schmerztherapeuten berichten ;-)
Liebe Grüße
Pitti