Hallo Peterpan,
herzlich Willkommen hier im Forum
Da hast Du Dir aber kein schönes Weihnachtsgeschenk bescheren lassen
Jetzt versuche ich Dir ein wenig meine Situation zu erklären, da ich auch eine HWS-Patientin bin.
Also seit mehr als 14 Jahren:
HWS C5/C6 große Protrusion (zur Zeit spricht man eher von Vorfall) mit Eindellung des Rückenmarks in der Medianlinie
kleinere Protrusionen C4/C5 und C6/C7
raumfordernde Spinalkanalstenose
ausserdem schwere Osteochondrose und Foraminalstenose etc ....
Soderla, jetzt kommts worauf ich hinaus will.
Verschiedene Meinungen wurden von mir eingeholt, da auch bei mir eine OP-Indikation im Sommer gestellt wurde. Alle diese Fachleute rieten auch mir zur OP. Ich habe mir von daher einen Überlegungsspielraum erbeten und noch verschiedene Untersuchungen machen lassen, wie z.B. die neurologischen, also die Nervenleitgeschwindigkeit und ein EMG. Da muss ich alljährlich zur Kontrolle hin.
Nun bin ich mit diesen Ergebnissen wieder beim Neurochirurgen vorstellig gewesen und habe ihm die Befunde auf den Tisch gelegt, denn die Neurologen sagen, dass eine abwartende Haltung weiterhin aus ihrer Sicht eingenommen werden könnte, jedoch müsste ich bei Verschlechterung sofort vorstellig werden.
Nun haben wir uns darauf geeinigt, dass als abklärende Untersuchung, wegen der Dringlichkeit einer OP, die Myelografie gemacht wird und ich diese am 19.1.05 noch machen lasse. Mein OP-Termin steht zur Zeit für den 1.2.05 an und ich hoffe, dass die Myelografie anzeigt, dass ich doch noch mit der OP warten kann.
Eine Versteifungs-OP, so hat man es mir mehrfach erklärt, sei in manchen Fällen die einzige wahre dauernde Lösung. So auch bei mir, da eine natürliche Versteifung bereits eingesetzt hat und mehr Einschränkungen ich auch nicht bekommen werde, als die ich schon habe.
Mein Neuro erklärte, dass die BS-Prothesen über mehrere Etagen nicht immer ideal seien und eben auch nicht für alle Patienten geeignet, eben auch bei mir.
In wie weit natürlich die nächsten BS das mitmachen, also überlastet werden, das liegt auch ein wenig an der gesamten Struktur. Ich weiß nur, dass ich mittlerweile bereits schon die nächsten Probleme bei L 4/5/S1 habe und damit wohl auch ein Zusammenhang der gesamten WS besteht.
Eine Garantie von irgend jemanden wirst Du nie erhalten, dass es nach einer OP besser wird.
Mit der Entscheidung zur oder gegen einer OP bist Du alleine auf weiter Flur und von daher soll diese Entscheidung wohl gut überlegt sein.
So jetzt noch meine Fragen an Dich, damit ich Dich nicht so vollsülze
Wurden bei Dir ausser dem MRT/CT noch Funktionsröntgenaufnahmen gemacht?
Wurdest Du neurologisch durchgecheckt, sprich SEP, NLG, EMG?
Was hat man Dir für Therapiemöglichkeiten, ausser OP, angeboten, es gibt unter Umständen konservative Möglichkeiten wie KG (welche ich seit 14 Jahren mache um die ganze Sache aufzuhalten)?
Eine Myelografie zur speziellen Abklärung, danach könntest Du noch fragen.
Googel einfach mal nach den ganzen Fachausdrücken, Du wirst fündig.
Nun zum Schluss noch: ich kann natürlich nicht beurteilen, wie heftig Deine Beschwerden sind und wie eingeschränkt Du Dich in Deiner Lebensqualität fühlst, aber durch die Kürze Deiner Erkrankung und die wenigen Infos, welche Du Dir einholen konntest, würde ich eine OP, so Hals über Kopf, doch noch einmal überdenken und nach weiteren Möglichkeiten fragen.
Vielleicht hat Dir meine Situation aufgezeigt, dass auch ich immer noch nach Strohhalmen suche.
Oprieren, dass kann ich mich immer lassen, aber rückgängig werde ich sie nie mehr bekommen und die Folgen, sind unabsehbar und von daher mein/unser Risiko.
Fazit: Ich für meinen Teil lasse jetzt die Myelografie den Aufschluss bringen und dann entscheide ich mich für pro oder contra.
Lieber Peterpan, viel Zeit bleibt Dir nicht und doch ist so mancher noch vom OP-Tisch gesprungen. Nur Mut zum Gespräch mit den Ärzten, denn wir sind noch mündige Patienten.
Wünsche Dir noch frohe Festtage
und vor allem alles Gute

parvus