Ich bin ganz neu auf Euren Seiten, ich hoffe, dass ich alles richtig mache...
Im August 2000 wurde bei mir eine Fusion der Wirbel L5 und S1 gemacht, durch eine vorangegangene Bandscheiben OP war das Segment instabil. Ich kann Euch sagen, die Versteifung war ein Hammer... :h , ich hatte mir geschworen: nie wieder Rücken OP. Bei dem Eingriff wird folgendes gemacht: zuerst werden Schrauben und Querstreben von hinten in den Rücken geschraubt, dann wird der ganze Patient gedreht, und der Chirurg entnimmt vom Beckenkamm einen Würfel, der Zugang über das Bauchfell wird vernäht und dann gehen die Ärzte quasi am Bauchfell seitlich vorbei nach hinten Richtung Wirbelsäule, um den Knochenwürfel zwischen die verschraubten Wirbel zu setzen. Genau so wurde das damals bei mir gemacht. Als ich wach wurde dachte ich, das überlebst Du nicht, die Schmerzen waren mörderisch, aber nicht im Rücken, sondern vorne am Beckenkamm, da wo man den Knochenspan entnommen hatte. Nach 2 Tagen auf der Intensivstation ging es wieder zurück auf die Normalstation. Die Schmerzmittelversorgung war super (ich wurde in Kiel in der Lubinusklinik operiert) über einen Katheter, der direkt in der Halsvene lag, konnte ich mittels einer Schmerzpumpe mir die Medis selber verabreichen, brauchte also nicht immer erst zu klingeln. So eine Pumpe ist eine feine Sache, ich habe auch bei anderen Eingriffen danach gefragt, also ein heißer Tipp für alle, die demnächst unters Messer müssen. In der ersten Woche nach der OP war ich total hilflos, meine Bettnachbarin auch, wir mussten gewaschen werden, konnten nicht auf Klo gehen, sondern nur auf den Stuhl, sind kreislaufmäßig total abgeklappt, und ich habe über eine Woche nur gespuckt, obwohl es außer Infusionen und Schmerzmitteln gar nichts gab. Die Schwestern waren toll!!! Haben nie gemeckert, auch wenn mein Bett 4 mal am Stück bezogen werden musste. Ich wurde nach 4 Wochen entlassen, ohne Korsett- ohne Krücken. Dann durfte ich aber für 3 Monate so gut wie gar nichts, die Ärzte sagten nur liegen und kurze Strecken laufen wären genehmigt. Aus Angst dass was schief gehen könnte( so Schrauben im Rücken waren ja doch was Neues), habe ich mich brav dran gehalten. Um es etwas abzukürzen, ich hatte ordentliches Pech: ein Jahr nach der Versteifung musste wieder operiert werden, den Beckenknochenspan, den am von vorne zwischen die Wirbel gesetzt hatte, war nicht mehr da. Wo der hin ist? ich weiß es auch nicht. Also das gleiche Spiel nochmal, ich habe erneut alle Ärzte verflucht. Aber wenigstens die Schrauben saßen bombig, mußten nicht entfernt werden. Ich kann Euch sagen, die Schmerzen waren der Hammer. Und weil ich bereits von einem Facharzt für spezielle Schmerztherapie auf retardierte Morphine eingestellt war, behandelten die Orthopäden mich als Junckie, meine Bettnachbarn dachten, dass ich schon den einen oder anderen Entzug gemacht haben müßte. Jetzt stehe ich genau an der gleichen Stelle wie damals, wieder ist der Beckenkammspan nicht eingewachsen, er ist zwar noch da, aber will einfach nicht verknöchern. In meinem Krankenhaus, zu dem ich bisher immer Vertrauen hatte, ignoriert man die Röntgen- und C.T. Befunde, sagt dass alles in Ordnung wäre. Nach dem Motto, wenn wir die Augen zu machen und nichts sehen, dann ist es auch nicht da... Ich habe jetzt einen Termin am 8. April in der Werner Wickert Klinik. War vielleicht schon mal jemand da? Sind die wirklich so gut wie ihr Ruf? Mir graut schon vor den Infiltrationen, ich frage mich, was die Prozedur bringen soll. In Kiel hat man mich auch zwischen die Wirbel gespritzt mal mit einem Medikament und dann mit einem Placebo... Toll was? Wir sagen nicht, was wir Ihnen spritzen, wir wollen mal sehen, wie Sie reagieren. Gott sei Dank habe ich dann planmäßig reagiert, herzlichen Glückwunsch, jetzt glauben wir Ihnen Ihre Beschwerden.
Ach ja, ich wurde durch die Spondylodese (Versteifung) zur Rentnerin, war vorher MTA Röntgen und hatte für Oktober 2001 einen Studienplatz für Medizin an der Uni Lübeck. Trotzdem, ich lasse mich nicht hängen, aber einer OP stehe ich jetzt kritischer gegenüber, glaube den Ärzten auch nichts mehr, ich soll jetzt weiter nach oben versteift werden, also noch L4/5 oder auch L3/4.