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Komplette Version BSV HWS C5-C7

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hebeleho
Hallo,
ich wäre dankbar um Eure Gedanken zu meinem Fall:

Ich hab seit ca. 3 Jahren einen BSV in der HWS. Abgesehen von Schmerzen (die aushaltbar sind), hab ich vor allem neurologische Ausfälle: die linke Hand und dort der Daumen und der Zeigefinder sind pelzig/eingeschlafen + Kraftlosigkeit der Hand.

Schlimmer wird dies, wenn der Arm nach hinten geneigt ist oder der Arm (z.B. beim Spazieren) herab baumelt. Dann kribbelt der ganze Unterarm und ich bekomme Schmerzen in der Hand.

Hoch-lagern des Arms tut sehr gut, dann geht das Pelzige auch mal ne Zeit lang weg.

Bisher wurde der BSV konservativ mit Infiltrationen behandelt (jeweils 3 Einheiten mit 3 Spritzen). Nach ca. 6 Monaten kommen die Beschwerden allerdings immer zurück.

Eine Reha brachte nix. Physio ist immer gut. Ändert aber leider nix an meiner Gesamtsituation.

Jetzt hat mein Orthopäde (der das seit der Zeit betreut und auch die Spritzen setzt) das erste mal von OP gesprochen. Seine Hauptaugenmerk ist die bestehende Stenose, die die Ausfälle verursacht.

Wie seht ihr das ?
Pinguin
Hallo hebeleho,
Zunächst herzlich willkommen hier im Forum.
Als grundlegenden Rat kann ich Dir sagen, suche Dir bitte einen Neurochirugen in einer Klinik mit einer Wirbelsäulensprechstunde.
Ein Orthopäde ist nicht der richtige Facharzt für WS.
Er kann eventuell die knöcherne Struktur beurteilen jedoch nicht was die Weichteile und Nerven betrifft.
Wie lange ist denn die letzte MRT Untersuchung her?
Und was steht dort genau im Befund?
Weiterhin solltest Du Dir einen Neurologen suchen. Der kann mit entsprechenden Messungen feststellen in wieweit die Nerven bedrängt werden.
Ohne diesem Befund sollte eine Operation nicht angeraten werden.
Du schreibst, dass der BSV bereits vor 3 Jahren diagnostiziert wurde.
Wenn sich seit dieser Zeit keine wesentliche Besserung eingestellt hat, scheint allerdings Handlungsbedarf zu bestehen.
Welche Medikamente nimmst Du denn bisher?
Bist Du bei einem Schmerztherapeuten in Behandlung?
Das wäre zum einen wichtig zur optimalen Einstellung gegen Deine Schmerzen und zum anderen um den bedrängten Nerven zu helfen sich besser regenerieren zu können.
Vielleicht magst Du ja dazu etwas berichten.
Also zusammenfassend bräuchten wir Infos von einem aktuellen MRT und Deiner derzeitigen Medikation.
Ohne diesen Infos ist es schwer bzw. unmöglich sich ein Bild zu machen.
Wenn die Tendenz Deiner Situation zu einer OP geht ist es immer ratsam sich eine Zweitmeinung einzuholen.
Eine Operation gerade an der HWS sollte gründlich durchdacht sein.!!!
Schau in mein Profil, dann weißt was ich meine.
Liebe Grüße
Konstanze
hebeleho
Okay, hier der Befund (erneutes MRT von Aug. 25):

- Degenerative Facettengelenksveränderungen und Retrospondylophten und
- Bandscheibenprotrusionen der HWS bis 2mm, Punctum max. HWK 5-HWK7.
- Hochgradige neuroformalinale Enge HKW6/7 bds.
- kein Anhalt für höhergradige spinale Stenose


- Einen Termin bei Neurochirurgen hab ich Ende Okt.
- Neurologen-Termin ist ausstehend
- Schmerz-Behandlung nicht notwendig.
- Medikation:Pregabalin 75 mg 1-0-1 gegen die neuropahtischen Schmerzen
Pinguin
Hallochen,
entschuldige bitte, dass ich mich erst jetzt melde
aber ich hatte selbst ne ziemlich miese Woche.
Na gut, bei dem Befund ist es eigentlich doch naheliegend, dass der konservative Weg nicht weiterhilft.
Denn die Engen in den Foramen gehen weder mit Medikamenten noch mit irgendwelchen Übungen weg.
Natürlich ist es nervig, dass wir gesetzlich Versicherten auf jeden Facharzttermin ewig warten müssen.
Auf jeden Fall hast Du aber jetzt den Termin beim NC schon mal sicher.
Und der wird Dir dazu raten die Nervenaustrittslöcher zu erweitern.
Und dazu kann ich Dir letztlich auch nur raten.
Denn dieser Eingriff wird Dir Erleichterung und nach gewisser Zeit auch wieder Schmerzarmut oder wenn Du Glück hast auch Schmerzfreiheit bringen.
Ob die BS Fächer mit ausgeräumt werden müssen, kann ich so nicht beurteilen.
Dazu müsste ich die Querschnitte der entsprechenden Etagen sehen.
Aber ich bin kein NC.
Mein Wissen habe ich mir während der vielen eigenen Eingriffe und naja ein bisschen Beruflicher Erfahrung angeeignet.
Soviel nur mal nebenbei.
Zusammenfassend kannst Du jetzt eigentlich alle Hoffnung in den Termin beim NC legen.
Ohne OP wird es nicht gehen.
Ich wünsche Dir eine aushaltbare Zeit bis dahin.
LG. Konstanze
hebeleho
war heute beim NC, Fazit:
Ja, Defekt liegt vor, BSV drückt auf den Nerv, der für meine neurolog. Probleme verantwortlich ist. Vorfall und Stenose mittelstark ausgeprägt, kein akuter Handlungsbedarf notwenig.
Weiter beobachten bis Frühjahr 2026. Besser oder schlechter ? Dann neu entscheiden.

2 Wege:

OP, BS wird entfernt, Nerv freigelegt und BS und ersetzt. Vor allem langfristig sinnvoll wegen Alter (degenerative Veränderungen)
Chancen auf Heilung durch OP ca. 90%, allerdings mit Risiken und keine Gewähr, das es dadurch komplett weg geht. OP wäre hier bei mir, wohnort-nah, 3-4 Tage stationär

konserv. Behandlung durch Physio, Akkupunktur, Cirotherapie, Wärme: Chancen auf Heilung: 75-80%
Reha ? Kann man machen, hat aber keinen Einfluss auf die Stenose


Nachdem das Finger einschlafen durch die 3 Infiltrationen wieder etwas rückläufig ist, hab ich akutell tatsächlich Zeit, noch weiter zu beobachten.

Ich vermute aber, das ich langfristig nicht um eine OP herum komme.
Vor allem, weil ich die Probleme seit fast 3 Jahren habe und sie nicht dauerhaft verschwinden.

Juergen73
Hallo hebelohe,

willkommen im Forum.

Ich würde die konservative Methode auf jeden Fall vorziehen.

Ich hatte ähnliche Probleme mit dem rechten Arm und dem Zeigefinger.
Sollte auch sofort operiert werden.
Das Ganze ist jetzt 22 Jahre her und hab mich bis heute nicht operieren lassen.

Bei mir wurden nach ca. 9 Wochen die Beschwerden weniger und ich konnte wieder arbeiten gehen.
Lediglich mit dem Zeigefinger hat es auch länger gedauert. Ein leichtes kribbeln habe ich heute noch ab und zu. Lässt sich aber gut mit leben.
Bei mir hat die Behandlung am Schlingentisch sehr geholfen.
Pauline69
Hallo hebeleho,

Um dir meinerseits einen Tipp oder eine Empfehlung zu geben, wäre es noch einmal wichtig zu wissen, ob die gesamten Beschwerden bereits seit drei Jahren bestehen.
Sollte dies der Fall sein, wird sich auch in den folgenden 6 Monaten keine deutliche Verbesserung mehr einstellen.
Sind die neurologischen Ausfälle erst seit einigen Wochen vorhanden, würde auch ich es auf jeden Fall erst mal weiter konservativ versuchen.

Bandscheiben Vorfälle in der Halswirbelsäule bilden sich eher seltener zurück, in der Lendenwirbelsäule sieht das ganz anders aus.
Es ist gut, dass, zumindest zur Zeit, noch kein akuter Handlungsbedarf besteht, dass bringt Ruhe in die ganze Sache hinein.

Sollte sich allerdings der Zustand langsam weiter verschlechtern, solltest du dich zeitnah um einen erneuten Termin bei diesem oder einem weiteren Neurochirurgen kümmern.

Bei mir ist es damals, dann letztendlich, sehr schnell gegangen.
Ich hatte zwei große Bandscheibenvorfälle, bei C5/C6 und bei C6/C7, wobei der untere, der deutlich größere war.
Trotzdem ich bereits beim ersten MRT eine hochgradige Spinalkanalstenose hatte und auch die Neuroforamen hochgradig eingeengt waren, riet man mir zuerst zur konservativen Behandlung.
Diese bestand aus Schmerzmitteln, einer Cortisonstoßtherapie, PRT Infiltrationen und reichlich Physiotherapie.
Doch nach vier Monaten, im Bade-Urlaub, spürte ich eine zunehmende Verschlechterung.
Mein Orthopäde reagierte prompt und veranlasst ein neues MRT.
Dieses zeigte eine nicht unerhebliche Vergrößerung, der sowieso schon großen Bandscheibenvorfälle.
Ich stellte mich erneut in der Neurochirurgie vor und erhielt eine ganz eindeutige und, laut Professor, absolut notwendige OP Indikation.

Hat der Neurochirurg von der Art des Bandscheibenersatzes gesprochen?
Cage oder Prothese?
Würde er beide Etagen machen wollen oder nur eine?

Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass der Zustand stabil bleibt!
Viele Grüße,
Pauline
hebeleho
@Pauline69
@Juergen73

Meine Beschwerden, mit den einschlafenden Fingern, kommen nach den Infiltrationen stets zurück. Die Abstände wurden zuletzt immer kürzer. Also bereits nach ein paar Monaten. Dazwischen war ich aber Beschwerde-frei.

Die letzten 3 Infiltrationen (Sommer 25) haben die Beschwerden jedoch nur abgemildert aber nicht mehr weg gemacht.
Hier sagt der Orthopäde: die konservative Therapie stößte an eine Grenze.
Physio läuft seit Juli 25, 1x Woche, mit kleinen Erfolgen.
Massagen helfen sehr gut, sind aber teuer.

Ich denke aktuell noch an eine 2. Reha. Leider glaube ich aber nicht an eine großartige Veränderung. Die Stenose wird vermutlich nicht verändert werden...

Interessant wäre noch die Überlegung was es noch so, vielleicht auch an alternativen B-Methoden gäbe ? Cirotherapie ? Akkupunktur ? Aber wie ran kommen rock.gif

Der Bandscheibnersatz wäre mit Cage.
Nur eine Etage, da wo der BSV den Nerv tritt.

rudi15
Hallo hebeleho,

wurden denn die Injektionen unter Röntgenkontrolle verabreicht?

Und wie meine vorherigen Schreiber: Stenosen bilden sich nicht von alleine zurück. Da die Intervalle immer kürzer werden spricht ja auch dafür, daß die konsterative Therapie am Ende ist.

Ich war damals u. A. auch bei Heinpraktiker, hat alles viel Geld gekostet, auch die Medikamente, aber unterm Strich hat sich Nichts zum besseren verändert, es ist nur Zeit verstrichen...

Ansonsten hört sich der Vorschlag des NC ganz vernüftig an...

Wünsche Dir, daß du zu einer guten Entscheidung kommst wink.gif
Pauline69
Hallo hebeleho,

von chirotherapeutischen Eingriffen an der Halswirbelsäule würde ich ganz weiten Abstand nehmen, das kann auch mal, im worst case, übel enden.
Die manuelle Therapie, von einem erfahrenen Physiotherapeuten, geht das Ganze wesentlich sensibler an.

Akupunktur kann hilfreich sein, ist eine Selbstzahler Leistung und muss jeder für sich ausprobieren.

Neben einer guten Physiotherapie, einer Kortisonbehandlung (Tablettenform, Infusionen oder PRT), manuelle Therapie, Wärmebehandlung und Schmerzmitteln bleibt konservativ nicht mehr viel.

Solange es zu keinem deutlichen Kraftverlust im dazugehörigen Dermatom kommt, kann man alles ausprobieren.
Bei C5/C6 wäre das der Bizeps, bei C6/C7 der Trizeps.

Solange es tendenziell nicht schlechter wird, kannst Du Dir sicherlich die Zeit der kommenden 6 Monate geben.
Ansonsten wäre eine Möglichkeit, eine Zweitmeinung einzuholen.

Viele Grüße,
Pauline

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