Hallo zusammen,
ich möchte hier gerne meine Geschichte und meinen aktuellen Befund teilen, weil ich unsicher bin, wie es für mich weitergehen soll.
Die ersten Rückenschmerzen traten Ende Dezember 2024 während eines Urlaubs auf. Ich hatte damals vermutlich zu viel gesessen und spürte plötzlich starke Schmerzen im Rücken, jedoch ohne Ausstrahlung ins Bein. Im Februar 2025 war ich beim Orthopäden, der mir Ibuprofen (2x600 mg für eine Woche) und Myditin verschrieb. Zusätzlich wurde ein Röntgenbild angefertigt, das unauffällig war.
Trotz der Beschwerden habe ich weiterhin regelmäßig Sport gemacht, vor allem Fitnessstudio, Krafttraining und Badminton. Um die Schmerzen beim Badminton Spielen zu unterdrücken, nahm ich Ibuprofen jedesmal bevor ich spielte. Nachdem ich die Medikamente abgesetzt hatte, kamen die Schmerzen zurück. Zunächst waren sie wieder nur im Rücken, doch nach einiger Zeit strahlten sie ins linke Bein und inzwischen hauptsächlich ins rechte Bein aus.
Daraufhin wurde ein MRT gemacht, dessen Ergebnis leider nicht gut ausfiel, weshalb ich an die Neurochirurgie überwiesen wurde. Parallel habe ich Physiotherapie begonnen, konnte aber bisher keine deutliche Besserung oder Verschlechterung feststellen. Während des Krankenhausaufenthalts (im Juni), als meine Frau unser Kind zur Welt brachte, waren die Schmerzen deutlich geringer, vielleicht wegen einer anderen Matratze oder weil ich in dieser Zeit körperlich mehr geschont war. Seit ich meinen Sohn häufiger trage und im Haushalt aktiv bin, sind die Beschwerden allerdings wieder stärker geworden.
Ich habe inzwischen auch zwei PRT-Spritzen erhalten. Die erste brachte nur sehr wenig, aber nach der zweiten hatte ich spürbar eine Woche lang kaum Beschwerden. Leider kamen die Schmerzen sofort zurück, als ich mein Baby hochgehoben habe.
Aktuell habe ich Schmerzen vor allem im rechten Bein und Fuß. Am schlimmsten ist es morgens nach dem Aufstehen oder wenn ich lange sitze oder liege. Auch beim Tragen von schwereren Dingen spüre ich die Schmerzen deutlich. Zusätzlich habe ich beim Sitzen manchmal ein unangenehmes Druckgefühl im Analbereich und gelegentlich Krämpfe im rechten Bein.
Hier mein MRT-Befund vom 16. Mai 2025:
Untersuchung: Kernspintomografie der LWS nativ vom 16.05.2025
Siemens MAGNETOM Altea; Feldstärke 1,5 Tesla; TSE- und fettsupprimierte TSE-Technik. 4 Sequenzen in 3 Orientierungen mit der hochauflösenden Wirbelsäulenspule. Digitale Analyse, Auswertung und Archivierung sowie Bild- und Befundübermittlung.
Klinische Angaben:
Rechtsseitige Lumboischialgie
Befund:
Im Liegen minimale, linkskonvexe Aufbiegung der LWS. Regelrechtes Alignment der Wirbelkörperhinterkanten der LWS bei verminderter Lordosierung im Sinne einer Streckfehlhaltung. Homogenes Knochenmarksignal ohne Anhalt für Frakturen oder Osteodestruktionen.
Der Conus medullaris endet regelhaft auf Höhe Th12/L1.
Auf Höhe 14/5 große, subligamentär geringfügig nach kranial sowie kaudal gerichtete Bandscheibenextrusion, die von rechts recessal bis links paramedian reicht und um bis zu 10 mm in den Spinalkanal ragt. Hierunter kommt es zu einer höhergradigen, diskalen Spinalkanalstenose sowie rechtsseitig betonten, höhergradigen, diskoligamentären Recessusenge mit mutmaßlich höhergradiger Affektion der rechten L5 Wurzel. Keine Neuroforamenstenosen.
Auf den übrigen Höhen keine höhergradigen Bandscheibenschäden und keine manifesten Nervenwurzelaffektionen auf spinaler oder foraminaler Ebene.
Seitensymmetrische Darstellung der Psoasmuskulatur. Unauffällige, autochthone Rückenmuskulatur.
Reizfreie Darstellung der Iliosakralgelenke.
Unauffällige Darstellung der miterfassten, abdominellen Weichteile.
Beurteilung:
Als bildmorphologisches Korrelat für die beschriebenen Beschwerden zeigt sich eine größere Bandscheibenextrusion auf Höhe L4/5 mit hierunter höhergradiger, diskaler Spinalkanalstenose (Shizas C) sowie einer rechtsbetonten, höhergradigen, diskoligamentären Recessusenge bds. mit insbesondere Affektion der rechten L5 Wurzel.
Mich beschäftigen nun viele Fragen:
1.Wie schwer ist mein Bandscheibenvorfall einzuschätzen und wie dringend wäre in meiner Situation eine Operation? Kann man noch auf konservativen Weg hoffen?
2. Was kann man nach einer OP erwarten – verschwinden nur die ausstrahlenden Schmerzen im Bein oder heilt auch der Rücken?
3. Wie lange dauert die Schonungs- und Heilungsphase insgesamt? Da wir gerade ein Baby bekommen haben, möchte ich meine Frau so gut es geht unterstützen. Im Moment ist das sehr schmerzhaft und schwierig für mich, andererseits möchte ich sie auch nicht zu lange mit unserem Kind allein lassen, falls ich nach einer OP eingeschränkt wäre. Wie ist hier eure Erfahrung?
4. Welche Risiko bringt sich OP und nicht OP?
Ich freue mich über jede Einschätzung und Erfahrungsberichte!
Vielen Dank im Voraus