ich leide seit ich 22 bin unter chronischen Rückenschmerzen. Alles hat damit begonnen, als ich vor ca 6 Jahren einen Tischtennisball vom Boden aufgehoben habe und mir einen Hexenschuss geholt hatte. Nach ca. zwei Wochen legten sich die größten Schmerzen, aber seit diesem Tag hatte ich regelmäßig Probleme mit meinem Rücken. 6 Monate später erfolgte ein MRT ohne Auffälligkeiten und ich versuchte es mit Physio, was alles verschlimmerte. In dieser Zeit hatte ich jedes Mal nach der Physio Rücken und Nackenprobleme (nach wie vor der Fall nach Physioübungen).
Als ich die Physio dann aufgab legten sich die Schmerzen wieder und ich konnte mit den leichten Schmerzen sehr gut leben und auch Dinge wie Umzüge oder Krafttraining gingen bei rückengerechtem Verhalten ohne große Probleme. Ich holte mir in den darauf folgenden 2 Jahren noch ca. 3 Hexenschüsse, welcher allerdings jedes mal nach ca. zwei Wochen keine Beschwerden mehr verursachte und ich wieder mit meinen leichten Rückenschmerzen weiterlebte.
Vom Alter 24-26 hatte ich dann keine Hexenschuss mehr, allerdings immer leichte Schmerzen und bei falschen Bewegung wieder verstärkte Probleme. Letztes Jahr im August bemerkte ich drückende Stellen in der LWS. Ich war im Fitnesscenter und habe gemerkt das etwas nicht stimmt. Habe dies größtenteils ignoriert und ggf. die Übung abgebrochen. Ca. zwei Wochen nach den ersten Problemen beendete ich mein Training vorzeitig und fuhr nach Hause. Als ich gleich im Anschluss zwei Getränkekisten gebeugt in einer Drehbewegung anhob schoss es mir in den Rücken. Ich weiß nicht ob ich mir hier schon einen Bandscheibenvorfall zugezogen habe. Danach vereinbarte ich einen Orthopäden Termin, welcher sechs Wochen später erfolgen sollte. Als sich nach vier Wochen die Schmerzen besserten bin ich wieder Bouldern gegangen. Beim zweiten Mal Bouldern ging alles gut und ich bin auch oft von ca 2 m auf die Matte nach unten gesprungen - keine Probleme bis zu letzten Wand - hier verdrehte ich meinen Rücken und wollte mich mit den Beinen hochschieben als ich merkte das etwas in meinem Rücken passiert ist. Kein Schmerz in diesem Moment, aber ich wusste es ist was passiert. 10 min später ging dann aber doch der Schmerz los und ich nahm eine Schmerztablette. Am nächsten Morgen wollte ich aufstehen und mein Rücken war komplett steif. Ich konnte mich keinen cm nach vorne Beugen und hatte extreme Schmerzen, allerdings damals noch keine ausstrahlende Schmerzen.
Ein MRT erfolgte mit dem Befund Bandscheibenvorfall auf Höhe L5 S1, lediglich eine zarte Tangierung der Nerven und das erschreckendste, Spondylathrose
Darauf folgten zwei Orthopäden, ein Neurochirug (Klinik) und zwei Wirbelsäulenchirugen (Klinik). Der Neurochirug bestätigte die Athrose und warf eine Versteifung in den Raum, welche für mich natürlich keine Option darstellt. Die beiden Wirbelsäulenchirugen sahen keinerlei Athrose und nannten den Zustand der Facettengelenke altersgerecht und sagten mir noch unabhängig, dass sie ohne mein Nachfragen das nichtmal angesprochen hätten.
Nach dem "Unfall" im September beim Bouldern hatte ich also mit starken Rücken und Nackenschmerzen zu kämpfen. Ende November kam dann auch eine Ausstrahlung ins linke Bein hinzu, welche sich ab Februar stark besserte, allerdings bis heute nicht ganz verschwand. In den Armen hatte ich dies nicht. Ich machte 4 Monate lang jeden Tag Physioübungen und hatte auch mehrere Rezepte bei verschiedenen Physiotherapeuten einer Praxis. Leides ist es wie vor ca. 4/5 Jahren das mir Übungen (viele ausprobiert) nicht helfen, sondern ich danach noch mehr Schmerzen habe.
Heutiger Zustand:
Ich habe keine Dauerschmerzen mehr, aber kann nach wie vor rein gar nichts machen. Falsches sitzen/stehen/bewegen - sofort Rücken und auch Nackenschmerzen, dich mich zwingen mich hinzulegen. Fühlt sich meist wie ein Brennen an, ebenso merke ich dann hin und wieder auch ein ziehen in der linken Kniekehle und teils ein Drücken oberhalb des Gesäßes. Ich rede nicht davon, dass ich eine Kasten Wasser falsch heben muss, sondern z.B. falsch beim Zähneputzen stehe oder 10 min falsch auf der Couch sitze oder auch mich falsch beim über die Straße gehen gedreht habe... Es ist als würde die Muskulatur dicht machen und es fängt wie erwähnt an zu brennen. Am nächsten Morgen sind die Schmerzen erstmal verschwunden, bis zum nächsten Trigger.... Beuge ich mich minimal nach vorne, auch wenn ich leicht in die Knie gehe, verstärkt dies die Sympthomatik enorm und ich spüre auch wieder verstärkt mein Bein. Ein normaler Alltag ist für mich somit seit 8 Monaten nichtmehr möglich und das mit 27...
Die beiden Wirbelsäulenchirugen meinten, dass die Nackenprobleme von dem BSV and LWS kommen können. Hat hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Vor ca. zwei Wochen habe ich erneutes MRT machen lassen und es scheint, als hätte sich der BSV gar nicht zurückgebildet. Nach dieser langen Zeit kommt mir das sehr ungewöhnlich vor und ich habe Zweifel, dass dies noch von alleine geschieht. Wie würdert ihr das beurteilen?
MRT Befund vom April 2025: 5-gliedrige LWS in leicht abgeflachter Lordose. Intakte Wirbelkörperrahmenstruktur. Erhaltenes
Wirbelkörperalignement. Conus medullaris auf Höhe des LWK 1. Allenfalls sehr flache linkskonvexe skoliotische Fehlhaltung der LWS.
In den Segmenten von BWK 12-LWK 5 weitgehend unauffällige, intakte Bandscheibenfächer.
LWK 5/SWK 1:
Dorsomedian bis links paramedian betonter, noppenförmiger Bandscheibenprolaps (a.p.-Durchmesser maximal 7,5 mm, kraniokaudaler Durchmesser etwa 7 mm und mediolaterale Breite maximal etwa 14 mm. Kein Nachweis einer Nervenwurzelkompression, einer höhergradigen spinalen oder neuroforaminalen Stenose in der liegenden Untersuchungs Position.
In den STIR-Sequenzen reizfreier Markraumsignal der
LWS und mitabgebildeten Iliosakral gelenke.
Beurteilung:
Im Vordergrund steht ein noppenförmiger Bandscheibenprolaps im Segment LWK 5/SWK 1, in der liegenden Untersuchungsposition ohne Nachweis einer Nervenwurzelkompression, einer höhergradigen spinalen oder neuroforaminalen Stenose.
Bilder im Anhang vom MRT 2024 und 2025. Unten links könnt ihr das Datum der Aufnahme sehen.
Würde eine PRT hier in Frage kommen oder hilft diese nur gegen Beinschmerzen? (diese sind für mich das geringste Problem und ich hatte auch kein Kraftverlust)
Ich weiß mittlerweile leider nicht mehr weiter und denke selbst über eine Op nach, da mir die ganze Angelegenheit die Lebensqualität nimmt und ich auch persönlich nicht glaube, dass es konservativ noch besser wird. Wie schätzt ihr die Situation ein und was wären generell eure Empfehlungen für das weitere Vorgehen?
Das war jetzt wirklich ein langer Text und schonmal vielen herzlichen Dank für Eure Hilfe!
Liebe Grüße
Aktuelle Bilder April 2025:


