Hallo Forumsfreunde
Ich hab mein MRT Befundbericht bekommen, leider verstehe ich kein Wort. Ich würde mich über die Übersetzung sehr freuen.
Befund:
Dorsale knöcherne Randkantenvorwölbungen bei C4/5 bis C6/7. Signalminderung der Bandscheiben im Sinne Dehydratation und Degeneration. Flache dorsale Randvorwölbung der Bandscheibe C4/5 bis C5/6, etwas pilzkappenartig paramedian links betont C6/7 und miterfasst flache Vorwölbung der Bandscheibe Th3/4. Kein erkennbar isoliert in den Spinalkanal verschobenes nukleusintenses Material. Anatomischer kraniozervikaler Übergang. Normointenses und normokalibriges Zervikalmark mit erhaltener Grau-Weiß-Differenzierung. Etwas erosive Veränderungen der Grund- und Deckplatten C4/5 bis C6/7 mit ventrolateralen spondylophytären Randausziehungen.
Verminderte Abgrenzbarkeit des perineuralen Fettgewebes bei C5/6 bds. Spinalkanal nicht weiter eingeengt. Wirbelkörper nicht gegeneinander verschoben.
Beurteilung:
Mehrsegmentale degenerative Diskopathien mit knöchern unterminierten Protrusionen in den Fächern C4/5 bis C6/7 sowie miterfasst auch Protrusion der Bandscheibe Th3/4. Kein abgrenzbarer isolierter Sequester. Keine Vertebrostenose. Hinweise auf Neuroforameneinengungen C5/6 bds. Keine abgrenzbaren strukturellen Myelonveränderungen. Erosive Osteochondrose und Spondylosis deformans bei C4/5 bis C6/7. Keine indirekten Hinweise auf eine Segmentinstabilität
Viele Grüße
vk
paul42
03 Aug 2024, 12:11
Hallo vki123
Ich versuche mal den Befund sinngemäß zu erläutern.
Das ist aus meiner Sicht ne bunte Mischung, aus Diagnose und nicht festgestellten Erkrankungen, bzw. Ausschlussdiagnose, durch den Radiologen.
Der Befund beschreibt im Wesentlichen degenerative Veränderungen der HWS.
Alle degenerativen Veränderungen der BS werden zunächst als Discopathien der BS bezeichnet.
Dorsal bedeutet nach hinten gerichtet, also in Richtung Rückenmark.
Ventral bedeutet nach vorne gerichtet.
Paramedian ist eine Lagebezeichnung von BS Material und bedeutet neben der Mitte.
In den HWS Segmenten C4/5 und C5/6 werden zwei Bandscheibenvorwölbungen(Protusion) festgestellt, die durch knöcherne Anbauten abgestützt werden.
Zu C6/7 fehlt die Stellungnahme und die bereits festgstellten Arthrosen werden im Vergleich zum Vorbefund auch nicht erwähnt.
Diese Anbauten werden als Spondylose bezeichnet.
Spondylophiten beschreiben den gleichen Zustand von knöchernen Veränderungen an den WbK.
Die beteiligten Neuroforamen bei C5/6 werden durch die Vorwölbung beidseitig leicht eingeengt.
Die Deckplatten der WBK bilden leichte Ausbuchtungen, was als Osteochondrose beschrieben wird.
Beide BS Fächer werden durch vermehrten Wasserverlust, als dehydriert beschrieben.
https://www.diebandscheibe.de/images/wirbel.gifDer Übergang zwischen BWS und HWS wird als anatomisch normal beschrieben, aber im
Segment Th3/4 wurde ebenfalls eine flache BS Vorwölbung festgestellt.
Jetzt kommt die Ausschlussdiagnose, also alles was nicht festgestellt wurde:
BS Material aus dem Gallertkern bedrängt das Rückenmark nicht. Kein Bandscheibenvorfall.
Das Rückenmark hat ausreichend Platz.
Keine feststellbaren Veränderungen des Rückenmarkes ( Myelom)
Keine Stenose des Rückenmarkes oder der großen Arterien.
Kein Wirbelgleiten und kein abgerissenes BS Material in Form eines Sequester.
Wie äußern sich denn deine Beschwerden?
Viele Grüße
paul42
Vielen dank.
die Radiologen berichten immer anders bei dem Vorbefund MRT berichtet der Radiologe C6/7 Bandscheibenvorfall mit leichte Kompression auf Rückenmark.
diesmal wird davon gar nicht berichtet.
ich habe jeden Tag schmerzen Kopfschmerzen Nacken hinten Hals jeden Tag Schmerzen.
Schwankschwindel, Gangunsicherheit.
Und kann mein Kopf nicht ganz ohne Einschränkung bewegen.
Ist Erosive Osteochondrose schlimm?
Viele Grüße
vk
Pauline69
03 Aug 2024, 13:06
Liebe vk,
Ich melde mich später oder morgen nochmal ausführlicher zu Deinem Befund.
Nur als vorab Erklärung, der Begriff der erosiven Osteochondrose wird häufig als Synonym für eine verschleißbedingte Abnutzung der Gelenke oder Bandscheiben benutzt.
Somit eine altersbedingte, abnutzungsbedingte Erscheinung.
Liebe Grüße,
Pauline
Danke, würde mich freuen.
Pauline69
03 Aug 2024, 17:10
Liebe vk,
Paul hat den schriftlichen Befund schon ganz toll übersetzt und kommentiert.
Ich gehe mit allem konform, was er geschrieben hat.
Zitat (vk123 @ )
Beurteilung:
Mehrsegmentale degenerative Diskopathien mit knöchern unterminierten Protrusionen in den Fächern C4/5 bis C6/7 sowie miterfasst auch Protrusion der Bandscheibe Th3/4. Kein abgrenzbarer isolierter Sequester. Keine Vertebrostenose. Hinweise auf Neuroforameneinengungen C5/6 bds. Keine abgrenzbaren strukturellen Myelonveränderungen. Erosive Osteochondrose und Spondylosis deformans bei C4/5 bis C6/7. Keine indirekten Hinweise auf eine Segmentinstabilität
vk
Mit meinen Worten, Du hast mehrere Bandscheibenvorwölbungen, eine leichte Einengung der beiden Nervenaustrittslöcher bei C5/C6, keine sichtbaren Veränderung
im Myelon, das bedeutet, dass das Rückenmark selbst keine Schädigung aufweist und es gibt keinen Hinweis auf ein Wirbelgleiten.
Ich vermute, dass Deine Kopfschmerzen und Dein Schwindel durch extrem Nackenverspannungen ausgelöst werden.
Die leichten Einengungen können ausstrahlende Schmerzen verursachen, wodurch es, durch die Schonhaltung, zu erheblichen Verspannungen kommen kann. Diese ziehen hoch in den Kopf und lösen die Kopfschmerzen und, vermutlich, auch den Schwindel aus.
Eine echte Erklärung, warum Du eine Gangunsicherheit wahrnimmst, gibt es nach dem schriftlichen MRT Bericht nicht.
Eine Gangunsicherheit wird entweder durch eine wirklich sehr erhebliche Spinalkanalstenose ausgelöst oder durch einen Schaden
im Rückenmark selbst.
Dann würde jedoch im Bericht stehen, Signalanhebung im Myelon, Verdacht auf eine beginnende Myelopathie.
Das Myelon hätte einen Fleck, eine hellere Signalanhebung.
Eine Eindellung oder Pelottierumg des Duralschlauch‘s, manche nennen es auch Periduralraum, verursacht, in der Regel, keine Gangunsicherheit.
Bandscheibenvorfälle, in der HWS, strahlen nach Aussagen der Neurochirurgen ausschließlich in die Arme aus.
Je höher eingeengt, umso ausgeprägter.
Die Einteilungen werden in leicht oder beginnend, mäßiggradig, hochgradig und absolut ausgedrückt.
Sowohl bei einer Stenose des Spinalkanal‘s, als auch der Neuroforamen.
Eine OP Indikation gibt man bei deutlich auffälligem Kraftverlust, dem Dermatom entsprechend.
Bei C5/C6 wäre das der Bizeps, Ausstrahlungen bis Daumen und Zeigefinger.
Bei C6/C7 wäre es der Trizeps, Ausstrahlungen in den Mittel und Ringfinger.
Ich denke, Du benötigst dringend einen Guten Physiotherapeuten, der sich sehr gut auskennt mit manueller Therapie. Manuelle Therapie ist wirklich sehr hilfreich und löst sehr gut, hartnäckige Verspannungen.
Medikamentös kann man neben leichteren Schmerzmitteln ein Muskelralaxans hinzunehmen.
Myditin oder Tizanidin zum Beispiel.
Wärmeanwendungen können sehr hilfreich sein, das könntest Du mal mit einer längeren Phase (30-60 Minuten) mit einer Wärmflasche oder einem Körnerkissen ausprobieren.
Bist Du schon mal bei einem Neurologen vorstellig geworden?
Auch dessen Einschätzung kann sehr hilfreich sein.
Liebe Grüße,
Pauline