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Komplette Version Extraforaminaler Rezidiv Prolaps L5/S1

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Tabbea
Hallo,
einmal Band immer Bandi, trifft für mich wohl leider auch zu.
Ich verzweifele bald an der unterschiedlichen Einschätzung der Ursache für meine starken Nervenschmerzen im Bein, runter bis zu den kleinen Zehen.
Vor 3 Jahren wurde eine Sequester an der gleichen Stelle mikrochirurgisch entfernt. Danach hatte ich lange mit der Taubheit und leichten Schmerzen Problemen. Seit letzten Sommer kann ich keine längeren Strecken mehr gehen, ganz schlimm ist es mit Tagesgepäck.
Mein Problem jetzt: Die Orthopäden, Neurochirurgen und Radiologen haben gegensätzliche Ansichten: von keine Nervenwurzelbedrängung mit pseudoradikulären Schmerzen bis mittlerer Prolaps und radikulären Schmerzen.
Der Neurochirurg, der die erste OP gemacht hat, will die OP wiederholen, zusätzlich noch eine Neuroformanenerweiterung, Adhäsiolyse und eine Wiedererholung der Facettendenervierung. Mein langjähriger Orthopäde ist damit einverstanden. Einen OP-Termin habe ich erstmal unverbindlich für den 15.4 vereinbart.
Ein Orthopäde, den ich für eine weitere Meinung aufgesucht habe, sagt, es besteht keinerlei OP-Indikation; keine Fixation, keine Kompression, sondern eine Reizung der Nervenhaut (Dura) und sieht noch konservative Behandlungsoptionen. (Ich habe das ganze letzte halbe Jahr nur damit verbracht). Ich bekomme dort eine Narbenbehandlung und 3 Termine beim hauseigenen Osteopathen. Danach soll ich mich am 4.4. wieder vorstellen und das Schmerzgeschehen protokollieren.
Jetzt stehe ich dazwischen und komme überhaupt nicht mehr zur Ruhe.

Das Kernproblem scheint mir die extraforaminale Lage des Vorfalls zu sein. Es ist schwierig zu sehen und macht klinisch nicht die typischen Zeichen, aber dafür starke Schmerzen. Ich habe keine guten Erfahrungen mit Schmerzmitteln, Pregablin und Amytriptilin gemacht und bin da sehr zurückhaltend, es hilft aber auch nix wirklich. Zusätzlich zu dem Prolaps gibt es noch eine Wureltaschenzyste bei L5 und Spondylarthrosen L3- S1.

Bisher wurde mir immer gesagt, dass eine zweite OP zu vermeiden ist und nun stehe ich kurz davor. Hat jemand hier ähnliche Erfahrungen und kann mir Tips geben?
Viele Grüße
Tabbea
blumi
Hallo Tabea,

ich habe seit 2019 oberhalb der 2 x operierten Etage L4/5 einen extraforaminalen BS- Vorfall L3/4.
Offensichtlich tun sich viele damit schwer, ich habe in den verschiedenen MRTs seit erstdiagnose schon die unterschiedlichsten Beurteilungen erhalten. Das führt dann auch zu unterschiedlichen Einschätzungen der Relevanz.
Vor 2 Jahren hat er mir viel Ärger bereitet, da half mir eine PRT gut, die aber gezielt genau auf diese extraforaminale Nervenbedraengung ausgerichtet war.
Wenn es notwendig ist kann man natürlich auch zum 2. Mal auf einer Etage operieren, es wird halt schwieriger und die Gefahr der Instabilität steigt. Daher solltest du vorher alles konservativ probiert haben und dir sicher sein, dass der Vorfall auch die Beschwerden verursacht.

LG, Elke
Tabbea
Hallo, Blumi, vielen Dank für deine Rückmeldung.
Deine Erfahrung deckt sich mit meinem Eindruck, dass etliche der Ärzte mit dieser Besonderheit nicht so richtig klarkommen. Ist wahrscheinlich auch schwierig zu sehen und einzuordnen.
Die Möglichkeit, erneute PRTs zusetzen, hat der Neurochirurg erwähnt. Er meinte aber, es wäre sehr schwierig, exakt die Stelle zu treffen und es könnte sehr schmerzhaft für mich werden. Das Problem wäre damit damit auch nicht beseitigt, nur aufgeschoben.
Ich habe gestern nochmal mit meiner Neurologin die Lage besprochen. Die letzte Nervenmessung aus Oktober 2023 ergab für S1 eine chronische "abgelaufene" Störung, was meine Missempfindungen seit der OP vor 3 Jahren erklärt. Die aktuellen Schmerzen durch eine "frische" Nervenwurzelkompression werden hingegen nicht bestätigt. Dafür zeigte sich ein aktuelles Geschehen bei L5, in dessen Verlauf ich aber keine Schmerzen habe. Allerdings habe ich wohl eine anatomische Besonderheit, dass S1 und L5 ein gemeinsames Nervenaustrittsloch haben.
Sie meinte, letztlich muss ich selbst entscheiden, sie würde aber solange wie möglich konservativ behandeln, solange keine Lähmungen auftreten.

Blumi hat völlig recht, dass ich mir sicher sein sollte, wo der Schmerz herkommt, bevor ich eine zweite Op machen lasse. Die Nervenmessung spricht eher dagegen.
Ich vermute, es ist ein Mischung aus chronischen radikulären Sensibilitätsstörungen, pseudoradikulären Schmerzen im Rücken von den Facettengelenken und Übertragungschmerzen durch Triggerpunkte am Po /Hüfte bis in die Fußsohle.
Stand heute werde ich den OP-Termin großzügig verschieben und erstmal Triggerpunkte sowie Facettengelenke behandeln lassen. Danach kann ich mich ja immer noch neu entscheiden.
Viele Grüße
Tabbea
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