Guten Abend,

seit Januar schlage ich mich mit einem Bandscheibenvorfall an der LWS (L5/S1) herum.
Die Schmerzen beziehen sich hauptsächlich aufs linke Bein. Die Schmerzen dort waren anfangs unerträglich und haben sich im Verlauf der letzten Monate in winzigen Schritten reduziert, so dass ich zwar den Haushalt einigermaßen schaffe, aber keinen acht Stunden Arbeitstag.

Nun war ich letzte Woche von Montag bis Donnerstag auf Anweisung meines Orthopäden in stationärer Schmerztherapie. Dort erhielt ich am Montag, Dienstag und Donnerstag jeweils eine PDA Spritze. Außerdem jeweils morgens und abends eine Infusion mit Tramal (100mg) und Novalgin (1g), zusätzlich Physiotherapie.
Seit Donnerstag Abend bin ich wieder zuhause. Seitdem habe ich auch mehr Kribbeln im Fuß beim Laufen.
Die schmerzlindernde Wirkung lässt aktuell noch auf sich warten, am Samstag konnte ich aber immerhin 2 1/2 Stunden in der Stadt spazieren, was schon ein relativ großer Erfolg für mich war.

Nun habe ich aber seit gestern das nervige Problem, dass ich ständig zur Toilette muss. Ich habe quasi permanent das Gefühl aufs Klo zu müssen, wie bei einer Blasenentzündung. Ich habe ziemliche Angst, weil ich in mal was vom "Kauda Syndrom" gehört habe. Ich habe allerdings keinerlei Lähmungen, keine Gefühlsstörung im Intimbereich, keine Errektionsprobleme und ich kann auch wie immer tadellos auf Zehenspitzen und Hacken laufen. Auch mein zehnminütiges Physio Workout welches ich täglich mehrmals mache geht problemlos.
Heute beim Fahrrad fahren hatte ich allerdings das Problem, dass der Sattel äußerst unangenehm war. Bei Bodenwellen und Erschütterungen hatte ich zwei mal das Problem, dass ich tatsächlich ein oder zwei Tropfen Urin verloren habe. Das ist mir vorher noch nie passiert.

Muss ich mir Sorgen machen? Bzw. hatte jemand ein ähnliches Problem?
Ergänzend muss ich noch sagen, dass ich täglich Pregabalin (100-100-100-50) und Novalmin 500mg (0-1-0-0) nehme.

Liebe Grüße

Jannik

Hallo Jannik,

ich würde das auf jeden Fall überprüfen lassen. Es kann z.B. sein, dass deine Blase gar nicht richtig leer wird (Restharnbildung) und du dadurch den ständigen Harndrang hast. Auch kann es etwas ganz banales sein, dass du dir z.B. beim Klinikaufenthalt einen Harnwegsinfekt zugezogen hast.
Oder es kann tastsächlich zu einer Komplikation durch die PDA gekommen sein.

Melde dich bei der Schmerzklinik, die sollen das poststationär abklären, schon allein, weill du dich sonst dauerhaft verrückt machst. Und auch PDA kann Komplikationen machen, und die muass man dann fühzeitig abklären und therapieren.

LG, Elke

Hallo Elke,

vielen Dank für deine Einschätzung!
An wen wende ich mich denn da am besten? Mein Orthopäde hat die Spritzen im Krankenhaus verabreicht, also an meinen Orthopäden?
In der Klinik war ich eigentlich nur um die Infusionen und ein Bett zum Liegen nach den PDAs zu bekommen, die hatten relativ wenig mit mir zu tun.

LG

Jannik

Hallo homer,

wurdest Du in der gesamten Zeit Deiner Beschwerden ausschließen von Deinem Orthopäden behandelt oder hast Du Dich auch schon mal bei einem Neurologen und/oder einem Neurochirurgen vorgestellt?

Weißt Du, welches das Hauptproblem Deines Bandscheibenvorfalls ist?
Steht im radiologischen Bericht etwas von hochgradiger Neuroforamenstenose?
Existiert eine Spinalkanalstenose?

Hattest Du bereits eine Kortisontherapie? Als Infusion oder in Tablettenform? Als PRT Infiltration?

Viele Grüße
Pauline

Hallo Pauline,

anfangs habe ich mich bei einem Orthopäden vorgestellt, dieser hat mich dann relativ schnell zu einem anderen Orthopäden geschickt, bei diesem Orthopäden bin ich seitdem in Behandlung.
Zusätzlich natürlich noch bei meiner Hausärztin.

Bei einem Neurologen oder einem Neurochirurgen war ich bisher noch nicht, ich möchte am Freitag aber meine Hausärztin um eine Überweisung bitten. Mein Orthopäde meinte nämlich, dass es wohl klar sei, dass man operieren müsse, wenn die stationäre Schmerztherapie nicht wirkt. Ich möchte aber nicht operiert werden...

Im Arzt Brief steht: linksmediolateraler BSV L5/S1 mit Bedrängung der S1 Wurzel, Spondylarthropatie L3-S1, keine Stenose.

Eine Kortison Therapie hatte ich bereits oral, in Form von drei PRT Spritzen und jetzt zuletzt eben durch die drei PDA Spritzen

Liebe Grüße

Jannik

Hi Jannik,

Im Prinzip ist der Orthopäde dein Ansprechpartner, wenn er die PDA durchgeführt hat. Ich hoffe nur er reagiert richtig und wiegelt nicht ab - er muss sicherstellen, dass es nicht zu einer Komplikation gekommen ist (z.B. MRT um eine Blutung im Spinalkanal auszuschließen...).

Sollte er blocken würde ich mich an eine Ambulanz in einer großen Neurochirurgischen Klinik wenden.

LG, Elke