Enibas
17 Mär 2023, 13:36
Hallo an Alle,
mein Name ist Sabine, ich bin 55 Jahre, 1,66 m groß und wiege 94 kg, berufstätig Industriekauffrau, 40 h/Woche.
Ich möchte Euch erst mal kurz meinen Leidensweg beschreiben:
- Oktober 2007 hatte ich meine erste OP BSV LWK 4/5, danch ging es mir mehrere Jahre gut.
- 2015 fingen meine Schmerzen (Beschreibung später) wieder an
- November 2016 Reha, ohne Erfolg
- März 2018 OP LWK5/SWK1, danach 3 Wochen Reha, meine Schmerzen wurden aber nicht besser
- seitdem bin ich ständig in Behandlung (NC, Physio, Schmerzmittel)
- MRT Dezember 2019, Juni 2020, Dezember 2022
- MRT-Befund 2020: Postoperative Veränderungen in Höhe LWK 4/5 links sowie im Segment LWK5/SWK1 links. Intraforaminale sklerosierter Bandscheibenrest intraforaminal rechts im Segment LK 4 5 mit inttraforaminaler Nervenwurzelkompression La rechts. Intraforminale Bandscheibenprotrusion LWK 3/4 links mit mittelgradiger Neuroforamalstenose links. Im Segment LWK 5 / SWK1 findet sich eien intraforaminale Bandscheibenprotrusion links mit linksbetonten degenerativen Veränderungen. Intraforaminale Nervenwurzelirritation L5 links. Keine hochgradige Spinalkanalstenose.
- MRT-Befund 2022: Vorgeschribene postoperative Veränderungen in den Segmenten L4/5 und L5/S1 nach Hemilaminektomie links. Im Segment L4/5 vorbeschribener Bandscheibenprutrusion rechts lateral/inftraforaminal. Im Segment L5/S1 Bandscheibenprotrusion links lateral/intraforaminal. Im Segment L3/4 flache Bandscheibenprotrusion und Spondylarthrose mit Einengung des Spinalkanals in der Interpedikularistanz.
Mein aktueller Zustand: Ich bin total frustriert, traurig und weiß nicht mehr weiter. Laufen und Stehen geht fast gar nicht ohne Schmerzen, meistens kommen die Schmerzen schon nach ca. 3 Minuten. Die Schmerzen verlaufen links LWS über den Po, über die den Oberschenkel hinten/seitlich, dann über die linke Wade bis hin zum Fuß. Wenn ich mich kurz hinsetze, kann ich wieder ein Stück laufen.
Diese Schmerzen hatte ich schon vor der OP 2018. Ich kann nicht mehr, am besten geht es mir wenn ich liege. Ich habe so viel Lebensqualität verloren.
Der NC sagt: weiterhin konservativ behandeln.
Seit 3 Wochen bin ich in einer Schmerztherapie (aller 7 Tage Buprenorphin-Pflaster, 1 x Abends Amineurin 10 mg und 4 x täglich je 2 Tabletten Novaminsulfon 500 mg). Ich habe so viel Hoffnung in die Therapie gesetzt, leider habe ich keine Besserung.
In den letzten Monaten hatte ich über 20 mal manuelle Therapie und Fango. Nächste Woche geht es mit Ergotherapie los.
So das soll es erst mal gewesen sein. Ich hoffe der Text ist nicht zu lang.
Vielleicht gibt es hier im Forum jemanden dem es auch so geht wie mir und vielleicht hat jemand einen Tip was ich noch machen soll/kann.
Ich freue mich auf Euere Antworten.
LG Sabine
rudi15
17 Mär 2023, 14:32
Hallo Sabine,
du bist ja hier schon ne Weile dabei; Das Problem scheint u.a. im Segment L5/S1 zu liegen, die genaue Berwertung des Befundes überlasse ich anderen.
Aber was mir sofort auffällt ist 1,66m und 94kg, daß das ein ungünstiges Verhältnis ist, denke brauche ich nicht zu erklären und will ich auch nicht kritisieren. Auch der Beruf ist wohl nicht förderlich für die Wirbelsäule, aber was will man machen...
Solange du "nur" Schmerzen hast, ist das zwar frustrierend., aber nicht unbedingt ne OP-Indikation. Mir hat am Anfang mal ein NC gesagt:" wenn Sie es nicht mehr aushalten, dann müssen wir halt operieren"; aber ob das am Ende wirklich was bringt bleibt ebenfalls fraglich.
Wie siehts mit PRT`s, Denervierung oder ähnlichem aus? Es gibt da sicher noch einiges mehr, was ich als "Anfänger" nicht auf dem Schirm habe.
Wenn die Wirbelsäule erst mal ne Baustelle ist, muss man da auch ständig dran bleiben, habe seit über 4 Jahren ununterbrochen Physio, und das muss auch sein.
Lebensqualität; was ist das?
Auch wenn es schwer fällt, man muss seine Ansprüche überdenken u. ev. anpassen an die Lebensumstände und die sind bei jedem anders. Nachdem Krankengeld und Arbeitslosengeld völlig ausgeschöpft waren, habe ich meinen Arbeitgeber bequatscht und arbeite seit knapp einem Jahr nur 2h täglich, das sind zwar gravierende finanzielle Einschnitte aber wenns anderes nicht geht, muss man auch sowas in Betracht ziehen. Work / Live Balance...
Und auch wenn es nervt, man muss immer wieder zu (anderen) Fachärzten, ob sich nicht ein neuer Therapieansatz ergibt, weil manchmal einer ne gute Idee hat.
Ich wünsche dir viel Erfolg beim Durchhalten und ev. kommt ja hier noch ein guter Tipp
karin59
17 Mär 2023, 15:37
Hallo Sabine ,
Leider ist es so, daß die WS einre Dauerbaustelle bleibt, wenn es einmal angefangen hat. Das heißt nicht, daß immerzu Schmerzen vorhanden sind.
Bei Dir ist ja schon einiges gelaufen. Deine beschriebenen Schmerzen kommen vom betroffenen Nerv, der an einer Stelle bedrängt, gereizt oder gar gequetscht wird.
Diese Schmerzen kenne ich nur zu gut.
Bei mir war ein Wirbelgleiten die Ursache. Nach langem Nichtwahrnehmenwollen seitens der Ärzte war es schließlich soweit daß ich mich versteifen ließ. Seither geht es mir besser, nur habe ich einen bleibenden Nervenschaden behalten.
Das erzähle ich nur, weil Du nicht locker lassen sollst mit der Diagnosefindung.
Geh noch zu einem anderen NC möglichst in ein WS-Zentrum.
Was das Gewicht betrifft :
Klar weißt Du, daß es nicht optimal ist (ich bin ähnlich gebaut) ,
Aber es ist nicht immer ausschlaggebend. Wenn Du abnehmen willst, tu es für Dich und nicht, weil andere es wollen.
Viele Frauen haben in den W-Jahren hormonelle Umstellungen, die dann auch sich im Gewicht finden.
Es ist nicht immer der fehlende Sport.
Sport ist für die meisten Joggen, Fitnessclub, oder Kraftsport.
Aber mit gemäßigten regelmäßiger Gymnastik kann man ebenso viel erreichen.
Ich bin versteift und hab 2 Hüftgelenke und von den vielen verschiedenen Doktoren haben die Wenigsten auf das Gewicht angesprochen.
Der Beruf und die Arbeitszeit ist schon zu bedenken. Nur muß man ausser der Gesundheit auch die anderen Komponenten beachten und dann für sich entscheiden was machbar ist.
Man ist ganz schnell am Ende des Geldes angelangt. Und wie wichtig das gerade jetzt wieder wird, sieht man doch allerorts.
Wenn man gesundheitliche Probleme und ein gewisses Alter hat, ist die berufliche Veränderung nicht mehr so leicht.
Da ist man ganz schnell bei der Grundsicherung. Und das heißt dann viel Verzicht, wenn man keine anderweitige Hilfe hat..
Das sag ich auch nicht nur so dahin, sondern weil ich selber auch vor solchen Problemen stand.
Das sind alles Fragen, die Dir dann zusätzlich das Leben schwer machen.
Jeder hat andere Ansprüche an das Leben und muß dann entscheiden, wie er weiterleben will und kann.
Enibas
18 Mär 2023, 08:30
Hallo Rudi15,
vielen Dank für deine Antwort.
Das mein Gewicht zu hoch ist, ist mir natürlich klar. Ich habe in den letzten Jahren auch schon einiges abgenommen. Mein Höchstgewicht war mal 116 kg.
zu Deiner Frage: Lebensqualität; was ist das?
Für mich ist das ohne Schmerzen Einkaufen zu gehen, den Haushalt zu machen, am Herd stehen ohne sich ständig hinsetzen zu müssen, tanzen zu gehen, länger als nur 3 Minuten zu laufen ...
Ich hatte gehofft das ich mit den neuen Schmerzmitteln mal aus dieser Dauerschleife "Schmerz" komme. Dann könnte man auch mal ohne Schmerzen etwas für seinen Körper tun. Wenn ich nur ein paar Meter laufe und dann starke Schmerzen bekomme, gebe ich auf bzw kann dann kaum noch einen Fuß vor dem anderen setzen.
Zu deiner Aussage "nur" Schmerzen: Es sind nicht "nur" Schmerzen. Die Schmerzen sind sehr stark und ich kann dann auch nicht mehr stehen oder laufen. Mit "nur" Schmerzen würde ich klar kommen.
PRT´s habe ich auch schon einige bekommen. Diese haben nicht so gut geholfen. Aber ich würde es beim nächsten Arztbesuch mal ansprechen.
LG und ein schönes Wochenende.
Enibas
18 Mär 2023, 08:39
Hallo Karin59,
vielen Dank für deine Antwort.
In einer Woche habe ich noch mal einen Termin in der Schmerztherapie. Vielleicht gibt es noch andere Medikamente die bei mir helfen. Wenn dann ein Schmerzmittel gefunden wird, womit ich dann einigermaßen Schmerzfrei bin, möchte ich dann auch mit Gymnastik und Laufen anfangen. Im Moment ist es mit den Schmerzen nicht möglich.
Vielleicht sollte ich auch noch mal über eine Reha nachdenken.
LG und ein schönes Wochenende
Moni1957
18 Mär 2023, 14:38
Hallo Sabine
Erst einmal möchte ich dir mitteilen, dass ich absoluter Laie bin, habe aber schon seit 25 Jahren Dauerschmerzen.
Bei deiner Schmerzmedikation ist mir aufgefallen, dass zb. Pregabalin nicht dabei ist, das hilft bei Nervenschmerzen gut. Vielleicht kannst du das einmal ansprechen.
Ich kann gut verstehen, wie schlimm das ist, wenn sich das Leben so verändert. Wenn man viele Sachen nicht mehr machen kann und immer Schmerzen hat. 😩Aber vielleicht wird es auch wieder besser, manchmal ist das leider ein längerer Weg.
Ich wünsche dir sehr, dass du an Menschen gerätst die dir helfen wollen und können.
Viele liebe Grüße
Moni 1957
Arcoiris
09 Aug 2023, 11:46
Mir geht es leider genauso, 2015 L4/L5 versteift, 2 Jahre schmerzfrei, dann fing es wieder an, BV 2017 an L4/L3 operiert, Schmerzen sind geblieben. Im Oktober 2017 ließ ich mir die Schrauben rausnehmen. Wieder 2 Jahre schmerzfrei, 2019 fing es wieder an. Mein Neurochirurg sagte, er kann mir nicht helfen. Nach einem Artikel über den angeblich "besten Wirbelsäulenspezialsten Deutschlands" (Praxis Dr. Schneiderhan,

Dr. Hadi) ließ ich mir dort in München einen Termin geben. Der sagte Verengung L5/S1 und schlug mir eine spezielle OP vor. Statt Versteifung einsetzen einer Intraspine, ein Siliconimplantat, das die Wirbel wieder weiter macht. Ich ließ diese OP machen, danach noch mehr Schmerzen. Keiner konnte mir helfen. nun habe ich mir vor 2 Monaten eine Schmerzsonde einsetzen lassen, die die Schmerzweiterleitung zum Gehirn unterbinden soll. Funktioniert leider auch nicht. bin total frustriert
rudi15
10 Aug 2023, 11:27
Hallo Arcoiris und der Rest der Leidensgenossen,
da hast auch schon einen langen Leidensweg hinter dir..., da greift man nach jeden Strohhalm, ich kenne das
Zitat
(Praxis Dr. Schneiderhan, traurig2.gif Dr. Hadi) und Intraspine
kommt mir sehr bekannt vor; das scheint sein Patentrezept zum Kasse füllen zu sein; was aber schon an Körperverletzung grenzt; mein Anwalt beschäftigt sich gerade damit...
Wann wurde das bei dir gemacht und wann die Schmerzpumpe und wer?
Wie sieht deine Medikation aus?
Und wie mit Berentung oder Arbeit? (wenn ich fragen darf)
Wünsche Euch nen erträglichen Donnerstag
murmel
11 Aug 2023, 01:54
Hallöchen Enibas
Die Probleme sind bei mir mit den Schmerzen ähnlich !
Mit dem Novaminsulfon 500 mg ist meine Schmerzbehandlung fast gleich.
Sind meine Schmerzen sehr stark reibe ich mir mit Pferdesalbe ein , kaufe sie bei Penny ein.
Es ist die gleiche wie in der Apotheke bloß preiswerter!
Brennt zwar am Anfang etwas aber mir hilft es sehr gut. Einversuch ist es wert!
Solltest du es auch anwenden kannst du ja schreiben ob es dir auch eine Linderung der Schmerzen bringt! Nach dem einreiben die Hände abwaschen.
Ja das soll es erst mal gewesen sein.
Mit freundlichen Grüßen murmel